Der Jahreswechsel ist immer wieder ein guter Zeitpunkt, um die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen: Was war gut? Was war weniger optimal? Was könnte man ändern und besser machen? – Anders formuliert: es ist die Zeit für Neujahrsvorsätze. Doch so schnell Neujahrsvorsätze auch gefasst sind, so schnell geraten sie auch wieder ins Hintertreff. Denn diese konsequent durchzuhalten, ist [oft] gar nicht so einfach. Wir haben daher für sie ein paar Tipps zusammengefasst, wie es 2021 [doch] klappt mit den guten Vorsätzen 😉
Mit guten Vorsätzen ins neue Jahr 2021
Alle Jahre wieder haben Millionen von Menschen rund um den Globus zum Jahreswechsel Neujahrsvorsätze, wie sie mit Stichtag 1. Jänner ihre Lebensumständen ändern bzw. verbessern möchten. Pläne, die man schon länger vor sich herschiebt oder Ziele, die man in letzter Zeit aus den Augen verloren hat, sollen im neuen Jahr nun endlich realisiert und erreicht werden. Außerdem gilt es, sich selbst wieder ein Stück weiter zu optimieren und das eine und/ oder andere Laster aufzugeben. Soweit, so gut.
Die „beliebtesten“ Neujahrsvorsätze betreffen vor allem die Gesundheit
– einige Kilo abnehmen
– mit dem Rauchen aufhören
– mehr Sport und Bewegung
– generell gesünder leben
– Stress vermeiden
– sich ausgewogener und gesünder ernähren
Doch dann kommt die Sache mit der Realität. Und die zeigt [uns], dass weniger als die Hälfte aller Personen mit guten Vorsätzen diesen auch [dauerhaft] Taten folgen lässt. Sogar diejenigen, die mit festem Willen an die Sache herangehen, scheitern mit erstaunlich hoher Quote – und das oft nicht einmal zum ersten Mal. Im Alltagsstress gehen die gut gemeinten Vorhaben bei vielen Menschen schnell unter. Gerade in einem Jahr wie 2021, in dem große Teile unseres Privatlebens weiterhin durch die anhaltende Corona-Pandemie bestimmt werden, kann es daher besonders schwierig sein, die Neujahrsvorsätze in die Tat umzusetzen.
Stellt sich die Frage: Warum schaffen wir es so oft nicht, ein klar definiertes persönliches Ziel zu erreichen oder eine schlechte Gewohnheit abzulegen? Die zumeist gültige Antwort auf diese Frage: es ist eine Kopfsache.
So klappt es mit den Neujahrsvorsätzen
Das Geheimnis, warum wir Menschen ein fixes Datum für seine guten Vorsätze und Vorhaben benötigt, liegt in unserer psychischen Struktur. So lange wir nicht ganz sicher sind bzw. unterbewusst noch zweifeln, verdrängen und verschieben wir – wenn schon nicht auf unbestimmt, dann doch zumindest auf „morgen“.
Es handelt sich dabei im Grunde um eine Schutzfunktion vor einer Überforderung, die wir aber gerne auch für Angelegenheiten missbrauchen, die uns lästig sind. Es gilt nun, diesen Mechanismus, zu dem auch eine gehörige Portion Bequemlichkeit und Gewohnheit dazu kommt, umzukehren. Dabei hilft sozusagen ein psychologischer Trick: Betrachten sie die Konsequenzen aus der Veränderung nicht als Belastung oder Mühsal, sondern als Befreiung. Machen sie ihre guten Vorsätze zu persönlichen Wünschen, und die Umsetzung wird ihnen [viel] leichter fallen.
Denn – Hand auf´s Herz: Wie viele ihrer guten Vorsätze haben sie auch schon im vergangenen Jahr gefasst und – warum auch immer – [noch] nicht umgesetzt? Eben. Daher ein weiterer grundlegender Tipp: machen sie sich einen Plan mit Zwischenzielen, die sie leicht[er] erreichen können. Sie werden sehen, wie positiv sich das auf ihre weitere Motivation auswirkt. Wichtig dabei ist auch, die Ziele so klar und konkret wie möglich zu formulieren und am besten auch aufzuschreiben.
Vorsätze, wie „gesünder leben“ oder „ausgewogener ernähren“, müssen genau definiert werden, wenn es damit was werden soll. Hier sollte jeder Mensch seine individuelle Lebensweise sowie sein Umfeld überprüfen. Was genau muss ich ändern, um gesünder leben zu können? Mangelt es bisher am täglichen Aufenthalt an der frischen Luft? Bewege ich mich zu wenig oder betreibe ich wenig bis gar keinen Sport? War das Essen zu kalorienreich? Dann sind genau diese Aspekte schriftlich festzuhalten.
Positiv statt negativ und mit kleinen Schritten zu Ziel
Auch wichtig – formulieren sie positiv statt negativ: Statt: „Ich muss mit dem Rauchen aufhören“, besser: „Wenn ich nicht mehr rauche, werde ich wieder besser riechen und schmecken können, meine Kondition wird sich verbessern, die Lunge regeneriert sich, und ich spare auch noch Geld, mit dem ich mir dann eine Belohnung gönnen werden.“
Und schließlich gilt es, den vermutlich größten Fehler bei guten Vorsätzen nicht zu begehen: versuchen sie nicht, gleich mit einem Schlag ihr ganzes Leben umkrempeln zu wollen. Setzen sie sich kleinere, gut geplante und vor allem realistische Ziele – wer bisher gar keinen Sport getrieben hat, wird es in einem Jahr nicht zum Weltmeister bringen. Besser: 2021 treibe ich zwei- bis dreimal pro Woche Sport für eine Stunde.
Vorsätze, die unrealistisch sind, führen rasch zu Enttäuschungen. Lieber auf ein, zwei Neujahrsvorsätze konzentrieren und dabei auch etwaige Rückfälle mit einplanen, als ein Dutzend, von denen Mitte Jänner schon die Hälfte als gescheitert betrachtet werden muss.
Weitere Tipps, um ihre persönlichen Ziele 2021 zu erreichen
Werden sie zum Vorbild und machen sie Werbung für ihr Image. Erzählen sie ihren Freunden und Bekannten von ihrem Vorhaben für 2021. Sie können dann auch schwer[er] davon abrücken. Denn wer erklärt schon gerne, warum er oder sie seine Neujahrsvorsätze doch nicht umgesetzt hat? Und vielleicht gewinnen sie dadurch auch gleich Verbündete im Kampf gegen schlechte Gewohnheiten. Außerdem können sie dann auch gleich das Erreichen von Zwischenzielen gemeinsam feiern und sich natürlich auch gegenseitig motivieren, wenn sich der innere Schweinehund wieder mal besonders stark meldet.
Nehmen sie sich auch Zeit beim Umsetzen ihrer Ziele. Rom wurde ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Bewegen sie sich aus ihrer Komfortzone hinaus, aber in ihrem Tempo. Ignorieren sie Druck von außen genauso wie etwaige dumme Sprüche. Legen sie konkrete Maßnahmen fest: Wenn sie mehr Sport betreiben möchten, entscheiden sie schon zu Wochenbeginn, wann und wie lange das sein soll. Ist es ihr Ziel, zu sparen, führen sie ein Haushaltsbuch. Möchten sie sich gesünder ernähren, räumen sie ihre Süßigkeiten weg und kaufen sie stattdessen vermehrt Obst und Gemüse. Und wenn sie zwischendurch mal „sündigen“, versuchen sie eben am folgenden Tag, verstärkt Kalorien einzusparen.
Motivieren sie sich auch laufend selbst, indem sie ihre Fortschritte schriftlich festhalten und ihren Freunden und der Familie davon erzählen. Das wertet ihr Selbstbewusstsein auf und verleiht Energie für die nächsten Schritte.
Wichtig ist schließlich auch, dass sie ihren Plan dort aufhängen, wo sie ihn gut sehen können. Wer den tatsächlichen Willen zur Veränderung besitzt, wird gleich am Neujahrsmorgen die ersten Schritte ergreifen. Dies kann beispielsweise gleich mal ein ausgiebiger Neujahrsspaziergang an der frischen Luft sein. Und mindestens einmal im Monat sollten sie eine Bestandsaufnahme machen, ob sie die gesetzten Ziele erreicht haben. Wenn nicht, überlegen sie, was die Ursachen dafür waren. Haben sie ev. die Ziele zu hoch gesteckt, korrigiert sie diese. Das ist immer noch besser, als ganz aufzugeben 😉
Und wenn es doch nicht klappt?
Bei vielen von uns mit Neujahrsvorsätzen schwindet die um Punkt Null Uhr noch reichlich vorhandene Motivation zur ultimativen Lebensveränderung bereits am nächsten Tag. Engelchen und Teufelchen beginnen heftig miteinander zu streiten und in Kürze ist der Plan zum Scheitern verurteilt – das Himmelswesen wurde vom Herrn des Fegefeuers k.o. geschlagen.
Das Ziel, das sie im alten Jahr noch euphorisch ins Auge gefasst haben, wurde mit derselben Überzeugung – und ein bisschen schlechtem Gewissen – schon nach kurzer Zeit wieder über Bord geworfen. Ob es an der Willensstärke scheitert oder ein Mangel an Disziplin vorliegt, will man eigentlich gar nicht mehr so genau wissen. Denn wer will schon sein Scheitern auch noch ausführlich analysieren?
Aber kein Grund zur Panik. Für den Fall, dass ihre Neujahrsvorsätze nicht funktioniert hat, gibt es zwei solide Maßnahmen, die dem drohenden Gesichtsverlust vor ihren Freunden und Bekannten entgegenwirken:
- Tarnen und Täuschen. Sollten sie im neuen Jahr auf ihren Fortschritt angesprochen oder sogar auf ihre Misserfolge hingewiesen werden, können sie mit einer kleinen Ausrede abschwächen. Etwa: „Ich habe bewusst übertrieben, um mich stärker zu motivieren.“ Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht trotzdem versuchen sollten, ihre Ziele in einer adaptierten Version weiterzuverfolgen.
- Aus negativ mach positiv, wenn ihre – auf der Sicht ihrer Bekannten gescheiterten – Neujahrsvorsätze zur Sprache kommen. Sagt jemand: „Wolltest du nicht abnehmen?“, antworten sie: „Noch ist mir das nicht gelungen, aber ich arbeite hart daran, um meine Ernährungsgewohnheiten zu ändern! Das verschafft ihnen zumindest ein wenig Zeit, um das Projekt Abnehmen dann auch wirklich und ernsthaft anzugehen.
(Bilder: Pixabay.com)