Was wären wir ohne der „schönsten Nebensache der Welt„? Nun, rein biologisch gesehen würde es uns schlicht und ergreifend nicht geben. Aber spätestens seit der „sexuellen Revolution“ in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts und mit der Einführung der „Pille“ in den 1960er Jahren ist klar: Sex ist mehr als nur ein Akt der Fortpflanzung. Und zwar nicht nur bei den Jungen, sondern und vor allem auch bei älteren Semestern.
Das zeigt u.a. auch eine Umfrage* mit 6.000 TeilnehmerInnen, bei der die sogenannten Best-Ager aus dem Nähkästchen plaudern und intime Einblicke in ihr Sexleben erlauben.
Falsche Vorurteile und Klischeevorstellungen
Lumen, das Datingportal exklusiv für die Zielgruppe 50plus, hat die Ergebnisse einer Umfrage unter 6.000 Personen über 50 Jahren zu den Themen Liebe, Dating und Erotik veröffentlicht. In der Befragung teilen die Männer und Frauen sehr private Details aus ihrem Sex- und Datingleben. Die Untersuchung und die daraus resultierenden Erkenntnisse sollen – auch – dazu beitragen, Vorurteile und Klischeevorstellungen von der Altersklasse „Menschen über 50 Jahre“ zu überwinden. Denn die Meinung „die Alten haben sowieso kein zwischenmenschliches Verlangen und verspüren keine körperliche Lust mehr“ gilt schon lange nicht mehr.
Die Umfrage gibt unter anderem einen Einblick in die Abenteuerlust der Best-Ager. Während ein Viertel der Befragten zugibt, in Sachen Sex genauso experimentierfreudig zu sein wie in jüngeren Jahren, empfindet sich ein weiteres Viertel heute sogar als viel experimentierfreudiger als früher. 61 Prozent begründen es damit, heute weniger Hemmungen zu haben.
38 Prozent sind der Meinung, dass abwechslungsreicher Sex die Beziehung in Schuss hält. Immerhin neun Prozent der befragten „Ü-50er“ gaben an, noch zwei bis dreimal wöchentlich Sex zu haben, während weitere elf Prozent es mindestens einmal die Woche, neun Prozent alle zwei bis drei Wochen und weitere neun Prozent es mindestens einmal im Monat tun.
Auf die Stellung kommt es an
Interessante Einsichten gaben die Befragten auch in ihre Gedanken rund um das Thema Dating. 27 Prozent der Männer über 50 Jahre können sich Sex direkt beim ersten Date vorstellen. Bei den Frauen finden das dagegen nur fünf Prozent der Befragten in Ordnung.
Wenn es um die beliebtesten Sexstellungen der Generation 50 plus geht, liegen die klassischen Positionen wie die Missionarsstellung und Doggystyle zwar klar vornan, aber auch hier zeigen sich die Best-Ager experimentierfreudig, wie die folgende Aufstellung zeigt:
Das Sexleben der Österreicher*innen im digitalen Zeitalter
Eine weitere landesweite Befragung zur Digitalisierung des Sexlebens** unter 1.000 Männern und Frauen zwischen 18 und 65 Jahren, fördert weitere durchaus interessante Fakten zu Tage. So weiß beispielsweise die Hälfte der Männer, was smarte Sextoys – also per Smartphone steuerbare Sextoys – sind. Bei den Frauen sind es hingegen nur 35 Prozent. In diesem Sinn können sich Männer [22 Prozent] auch eher vorstellen, Sex mit einem Roboter zu haben, als Frauen [sieben Prozent].
Mehr als die Hälfte der befragten Frauen nutzen das Internet, um sich darüber zu informieren, wie sie ihr Sexleben verbessern können. Zehn Prozent der Frauen gehen dabei soweit, dass sie ihre Sex-Fantasien überhaupt gleich vorwiegend online befriedigen. Im Vergleich dazu: bei den Männern macht es jeder Dritte vor allem online.
Und auch in Sachen „Porno-Wissen“ haben die Männer die Nase vorne: So wissen immerhin 43,3 Prozent der Männer und nur 24,5 Prozent der Frauen, was ein Virtual-Reality-Porno ist. 26,4 Prozent der Männer und nur 16,3 Prozent der Frauen sind Pornos mit Avataren ein Begriff. Und mit dem Begriff „Deepfake-Porno“ können 14,5 Prozent der Männer und nur 5,2 Prozent der Frauen etwas anfangen.
Digitalisierung der heimischen Schlafzimmer
Auch der privateste Lebensbereich hat im 21. Jahrhundert einen digitalen Wandel durchgemacht. Er beginnt bei Dating Apps und reicht bis hin zu smarten Produkten und VR-Anwendungen [Anmerkung: VR steht für Virtual Reality]. Jedenfalls ein Thema, das nicht zuletzt gesellschaftlich höchst interessant ist. Die Content-Plattform „Magnet“ greift das Thema „Digitalisierung der Sexualität“ auf und zeigt auf Basis dieser Umfrage, inwieweit die digitale Revolution in den heimischen Schlafzimmern angekommen ist.
Weitere interessante Zahlen und Fakten rund um die Frage, wie digitalisiert Österreichs Schlafzimmer sind, finden sie hier: „Science F**ktion – Die österreichweite Studie zu Sex und Digitalisierung“.
Zu den Studien
*Die Umfrage unter 6.000 Männern und Frauen aus den USA, Großbritannien und Australien wurde im Mai 2019 durchgeführt. Der Kreis der Befragten bestand zu jeweils 50 Prozent aus Männern und Frauen. Jeweils ein Drittel aller Befragten war zwischen 50 und 60 Jahren, zwischen 60 und 70 Jahren und über 70 Jahre alt.
**Studie zur „Digitalisierung des Sexlebens der Österreicher*innen“. Auftraggeberin: VICE Brand Studio Austria für Magenta Telekom, durchgeführt von der T-Factory Trendagentur Markt- und Meinungsforschung Gesellschaft m.b.H. im Rahmen einer Online-Befragung von 1.000 Österreicher*innen im Alter zwischen 18 bis 65 Jahren quotiert nach Alter und Geschlecht.
Der Befragungszeitraum war 12. – 15. November 2019.
(Bilder: Pixabay.com; Grafik: Lumen App Ltd.)