Daheim bestens unterstützt und betreut – neben familiärer Betreuung und mobiler Pflege stellt die 24h-Betreuung bei über 30.000 NutzerInnen in Österreich eine wichtige Alternative dar. Dabei ist die Qualität der 24h-Betreuung für die Betroffenen und ihre Angehörigen eine Herzensangelegenheit. Diese Qualität anzuheben, zu standardisieren und zu sichern steht im Mittelpunkt des nun gestarteten interdisziplinären Forschungsprojektes 24h QuAALity der FH Campus Wien.
Gemeinsam mit externen ProjektpartnerInnen und FachexpertInnen aus den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Entwicklung und Verwertung arbeiten ForscherInnen der FH Campus an einer plattformübergreifenden Client-Server Softwarelösung für Tablets und Smartphones. Ziel des Projekts: BetreuerInnen und Angehörige von betreuten Personen bestmöglich zu unterstützen.
Software für Tablets und Smartphones – leicht verständlich und mit maximalem Nutzen
Leichte Unterstützung bei Haushaltstätigkeiten bis hin zu hohem Betreuungsbedarf für eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung – das Spektrum in der Betreuung ist groß. Die PersonenbetreuerInnen pendeln oftmals in zwei- oder mehrwöchigem Rhythmus zwischen Österreich und dem Heimatland, vornehmlich der Slowakei, Rumänien oder Ungarn. Sprachliche Verständigungsschwierigkeiten, soziale Isolation und wenig fachliche Ausbildung – das sind die Ansatzpunkte für die 24h QuAALity- Software.
„Die Applikationssoftware wird in den Sprachen Slowakisch, Rumänisch, Ungarisch und Deutsch programmiert“, so Elisabeth Haslinger-Baumann, Projektverantwortliche aus dem Department Angewandte Pflegewissenschaft der FH Campus Wien, „und enthält beispielsweise ein Weiterbildungsportal.“ In interaktiven E-Learning-Lessons und Kurzvideos vermittelt dieses Infos zu gängigen Krankheitsbildern und wiederkehrenden Betreuungssituationen.
Franz Werner, Projektverantwortlicher aus dem Studiengang Health Assisting Engineering der FH Campus Wien, betont weitere Inhalte, um die Betreuungsqualität zu heben: „Eine umfassende elektronische Betreuungsdokumentation ist ebenso integriert wie ein Notfallsmanagement-Leitfaden für rasche und professionelle Reaktion in Notfallsituationen.“ Links zu Wörterbüchern und Übersetzungstools bzw. Vernetzungsmöglichkeiten mit Angehörigen, den Vermittlungsagenturen und im Kreis der BetreuerInnen sollen ebenfalls den Betreuungsalltag erleichtern.
An der detaillierten Konzeption der technischen Lösung arbeiten die ForscherInnen seit Anfang des Jahres. In einer abschließenden Evaluationsphase werden mehr als 100 Testhaushalte der 24h-Betreuung für 12 Monate mit dem System ausgestattet, um dessen Wirkungen zu erheben. Die gesamte Dauer des Forschungsprojektes beträgt drei Jahre.
24h-Betreuung: Bestens betreut – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche
„Durch die Intervention soll die Betreuungsqualität gesteigert und in Folge die Lebensqualität der betreuten Personen erhöht werden“, fassen Elisabeth Haslinger-Baumann und Franz Werner zusammen. Am Ende des Projekts steht eine Win-Win-Win-Situation. Die BetreuerInnen erhalten fachliche und auch soziale Unterstützung, die verbesserte Kommunikation zwischen Angehörigen, Vermittlungsagenturen und den BetreuerInnen hebt das Sicherheitsgefühl und von all dem profitieren natürlich die zu Hause in den eigenen vier Wänden betreuten Personen.
Fachliche Expertise und Know How von namhaften PartnerInnen
An der Entwicklung der 24h QuAAlity-Software arbeiten das ForscherInnen-Team der FH Campus Wien mit namhaften FachexpertenInnen aus allen relevanten Bereichen eng zusammen. Das Konsortium im Bereich Betreuung und Pflege setzt sich zusammen aus: Johanniter Österreich Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH, CARITAS Rundum zu Hause betreut, ÖGKV Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, IPB Institut für Personenbetreuung. NOUS Wissensmanagement GmbH und SMART ASSETS Development GmbH als Softwareentwickler und Anbieter von Smart-Home Lösungen, erstellen die entsprechenden Programmierungen und gemeinsam mit AIS Home Care Management Alexander Winter e.U. werden diese in die Praxis überführt.
(Bilder: Pixabay.com, FH Campus Wien)