Preissuchmaschinen boomen – für Late-Christmas-Shopper und/ oder all jene, die dem weihnachtlichen Kaufrausch entgehen wollen: Wer im Internet noch ein Schnäppchen für seine Liebsten ergattern möchte, sollte im dichten Angebotsdschungel auf einen Preisagenten setzen. Denn in mehr als der Hälfte der Fälle war der niedrigste Preis nur an einem Tag gültig. Wer Geduld hat, kann wirklich Geld sparen. Die Vorweihnachtspreise waren nämlich sehr oft in den drei Folgemonaten noch niedriger. Und Achtung: auf einen umfassenden Marktüberblick ist dabei nicht Verlass.
Die Suche nach dem besten Preis „auslagern“
„Online-Preise zu beobachten und zu vergleichen ist für Konsumenten ein mühsames Unterfangen„, sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. „Abhilfe schaffen kostenlose Online-Preissuchmaschinen mit so treffenden Namen wie Preisalarm, Wunschpreis oder Preiswecker. Sie werden als Zusatztool auf Preisvergleichs-oder Online-Versandportalen, als Browser-Erweiterung oder App angeboten. Sie beobachten Preise und informieren Konsumenten beim erreichten Wunschpreis.“
Ein Test der Arbeiterkammer Wien bei 14 gängigen Produkten [Spiele und -konsolen, Handys, Kameras, etc.] anhand von zwei Online-Tools [geizhals.at und Keepa als Amazon Plug-In] um die Weihnachtszeit 2018 zeigt: In rund 35 Prozent der Fälle gab es den niedrigsten Preis im November, in 45 Prozent der Fälle im Dezember bis Weihnachten und in 19 Prozent der Fälle nach Weihnachten bis Ende Jänner.
Dieser jeweils niedrigste Preis war in rund der Hälfte der Fälle allerdings nur an einem einzigen Tag gültig, in einem Viertel der Fälle an zwei Tagen und in lediglich 23 Prozent der Fälle an mehr als zwei Tagen. Die günstigsten Dezemberpreise wurden in rund 64 Prozent der Fälle bereits bis Ende März unterschritten.
Nicht nur eine, sondern mindestens zwei Preissuchmaschinen verwenden
Zimmer gibt zu bedenken: „Die Anbieter entscheiden alleine darüber, welche Online-Shops sie listen. Ein umfassender Marktüberblick ist dadurch nicht gewährleistet.“ Die Anzahl an Angeboten, die in die Preisbeobachtung miteinbezogen wird, unterscheidet sich maßgeblich – sie differierte bei den untersuchten Diensten für zwei Handys, die schon länger auf dem Markt sind, zwischen einem und 135 Angebote. Die Konsumentenschützerin rät daher: „Um einen besseren Marktüberblick zu erhalten, sollte man zumindest zwei Preissuchmaschinen oder Amazon-Plug-Ins verwenden.“ Zimmer kritisiert auch eine „gewisse Intransparenz, da man meist den Endpreis inklusive Versandkosten nicht sofort erkennen kann.“
Konkret nahm die AK nahm folgende Tools, Apps und Add-ons unter die Lupe und führte anschließend mit zwei Online-Tools einen exemplarischen Test durch:
- acht Preisagenten von Preisvergleichsplattformen – geizhals.at, preissuchmaschine.de, guenstiger.de, idealo.at, geizkragen.de, meinpreisalarm.de, pri-cerunner.de und billiger.de
- drei Browsererweiterungen als Add-ons – shoptimate, Ciuvo und billiger.de Sparberater
- zwei amazonspezifische Preisüberwachungs-Plug-Ins – Keepa und Camalizer
- und fünf Apps für Android-Handys – guenstiger.de, billiger.de, idealo, Geizhals Preisvergleich und Preis.de.
Tipps für die Suche nach dem besten Online-Preis
Eines gleich vorweg: der Test über Online-Preisagenten zeigt, dass Sparen beim Online-Shoppen möglich ist – aber, wie bereits erwähnt, oft ohne einen umfangreichen Überblick über den Markt zu bekommen. Im AK Test schwankten die Tiefstpreise in rund einem Fünftel der Fälle monatlich um mehr als 20 Prozent. Wer schließlich mittels Preissuchmaschine fündig geworden ist, sollte den entsprechenden Preisagenten anschließend löschen. Ansonsten wird man weiter mit eMails sprichwörtlich zugeschüttet.
Ein Tipp für Beschenkte: „Wer einen Gutschein unter dem Christbaum findet, muss nicht gleich den ganzen Gutschein auf den Kopf hauen“, rät die AK Konsumentenschützerin.
Der Preis ist heiß – das sollten sie bei Preisagenten im Internet unbedingt beachten
Vorteile nutzen
Nutzen sie für die Preisbeobachtung Preisgrafiken, die die Preisentwicklung der letzten Zeit anzeigen. Praktisch bei den Apps sind integrierte Barcodescanner, mit deren Hilfe man in Geschäften ohne Eingabe des Produktnamens die Preise anderswo verfolgen kann.
Schnell zuschlagen
Falls der Angebotspreis deutlich [mehr als 20 Prozent] unter den bisherigen günstigsten Preisen liegt, dann handelt es sich wahrscheinlich um ein gutes Angebot. Angebote sind häufig nur sehr kurz verfügbar. Prüfen sie daher auch zeitnah die Verfügbarkeit, um in den Genuss des Schnäppchens zu gelangen.
Achtung, keine Lieferung nach Österreich
Achten sie darauf, dass viele Preisagenten auf dem deutschen Markt tätig sind. Viele Lieferanten liefern nicht nach Österreich. Bei zum Beispiel geizhals.at können sie die Preissuche der Preisagenten speziell nach Angeboten aus Österreich einschränken. Bei den deutschen Preisvergleichsportalen ist diese Selektion leider nicht möglich.
Genau sein
Geben sie immer eine exakte und korrekte Produktangabe bzw. Typenbezeichnung an, sonst bekommen sie zwar viele Vorschläge, aber eben keine passenden.
Je mehr, desto besser
Die Anzahl und Qualität der Suchergebnisse hängt sehr davon ab, wie viele und welche Shops die Preissuchmaschinen bei der Suche berücksichtigen. Die Preisagenten der Preissuchmaschinen greifen dabei auf die Datenbanken der jeweiligen Preisvergleichsportale zurück. Dabei gilt: je mehr Produkte miteinander verglichen werden, desto besser. Leider ist es nicht immer klar und transparent, ob überhaupt eine angemessene Vielfalt an Angeboten in die Preisbeobachtung erfasst wurde und wie aktuell die Daten sind.
Neu oder gebraucht?
Seien sie bei den Suchergebnissen vorsichtig. Suchen sie ein neues Produkt, dann vergewissern sie sich, dass es sich auch tatsächlich um Neuware handelt. Manchmal scheinen Anbieter wie „asgoodasnew“ auf, die aufgrund ihres Firmennamens bereits implizieren, dass sie auch gebrauchte Produkte vertreiben.
Service
Den gesamten und ausführlichen AK Test über die Preisagenten können sie HIER als Pdf downloaden.
(Bilder: Pixabay.com)