Wenn im Winter die Temperaturen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt liegen, liegen auch Jahr für Jahr viele von uns mit einer Grippe zu Hause im Bett. Hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, extremes Schwächegefühl, Schüttelfrost – das sind nur einige Symptome, die eine „echte“ Grippe ausmachen. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, haben wir für sie ein paar Ratschläge zusammen gefasst, damit sie gut und vor allem ohne Grippe durch die kalte Jahreszeit kommen.
Grippe – was ist das eigentlich genau?
Die „echte“ Grippe ist im Vergleich zu einem grippalen Infekt eine schwere Infektionserkrankung, die durch verschiedene Influenzaviren ausgelöst wird. Daher auch die Bezeichnung „Influenza„. Dabei kommt es zu einer akuten Infektion der Atemwege, die im schlimmsten Fall bei alten oder geschwächten Menschen sogar zum Tod führen kann. Sie darf nicht mit einer einfachen Erkältungskrankheit bzw. einem „grippalen Infekt“ verwechselt werden.
Die Influenza tritt vor allem in der kalten Jahreszeit auf und kann mitunter große Teile der Bevölkerung betreffen. Wenn sehr viele Menschen einer bestimmten Region von der Grippe befallen sind, spricht man von einer Grippe-Epidemie. Zur Verdeutlichung: Am Höhepunkt einer saisonalen Grippewelle registriert allein das Grippeinformationssystem der Gemeinde Wien bis zu 18.000 Neuerkrankungen an Grippe. Pro Woche!
Wie steckt man sich mit dem Grippevirus an?
Die häufigste Art, wie man sich mit dem Grippevirus ansteckt, ist durch Tröpfcheninfektion. Das passiert zum Beispiel dann, wenn eine bereits erkrankte Person niest oder hustet und andere die Tröpfchen einatmen. Das Trügerische dabei: abgesehen davon, dass man die Influenza-Viren nicht sieht, können diese auch noch mehrere Stunden außerhalb des Körpers überleben. Bei niedrigen Temperaturen sogar noch länger.
Doch neben der Tröpfcheninfektion können Grippeviren auch dadurch übertragen werden, indem man Gegenstände angreift [andere Hände, Türgriffe, Geldscheine, etc.], auf denen sich virushaltige Sekrete befinden – eine sogenannte Schmier- und Kontaktinfektion. Greift man sich anschließend damit an die Nase oder andere Schleimhäute, ist eine Infektion sehr wahrscheinlich. Eintrittspforten der Viren in unseren Körper sind letztendlich die Schleimhäute der Atemwege.
Nach einer Infektion zeigen sich innerhalb von ein bis drei Tagen die ersten Beschwerden. Erkrankte sind ab dem Auftreten der ersten Symptome schließlich für fünf bis sieben Tage ansteckend.
Symptome einer echten Grippe
Die häufigsten Grippeanzeichen sind hohes Fieber, Schüttelfrost und ein schweres Schwäche- bzw. Krankheitsgefühl. Oft kommt bei Erkrankten auch noch ein trockener Reizhusten dazu.
Hier finden sie mögliche Grippesymptome im Überblick
- Frösteln bis hin zu starkem Schüttelfrost
- plötzlich einsetzendes hohes Fieber [38–40 °C]
- Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
- extreme Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche- und Krankheitsgefühl
- trockener Reizhusten
- geröteter Rachen und Halsschmerzen
- verstopfte Nase
- Bindehautentzündung
- Sensibilität gegenüber hellem Licht
- Apetitlosigkeit
- in manchen Fällen auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Was tun, wenn es eine/ n voll erwischt hat?
Grundsätzlich lässt sich die Grippe nur eingeschränkt an ihrer Ursache behandeln. Jedoch lassen sich die Symptome mit verschiedenen Mitteln erheblich lindern.
Gegen Influenza-Viren gibt es spezielle Medikamente, die das Protein Neuraminidase blockieren. Diese sogenannten Neuraminidasehemmer verhindern, dass sich die Grippe-Viren weiter im Körper vermehren, wodurch die Erkrankung meist sehr viel milder und kürzer verläuft. Allerdings wirken diese nur in den ersten beiden Tagen nach Symptombeginn. Außerdem sind diese Medikamente nicht gegen alle Influenza-Viren wirksam und haben einige Nebenwirkungen.
Das Wichtigste bei einer Grippe sind aber auf jeden Fall körperliche Schonung und Bettruhe, damit sie schnell ausheilt. Außerdem sollten sie viel trinken, da der Körper auf Grund des Fiebers viel Flüssigkeit verliert. Und – eigentlich selbstredend – vermeiden sie es, zu rauchen und Alkohol zu trinken.
Was kann man tun, damit man sich idealer Weise erst gar nicht ansteckt?
Vor einer Grippe-Infektion können sie sich am besten durch eine Impfung schützen. Der optimale Zeitraum dafür liegt zwischen Oktober und November. Da es nur zirka zwei Wochen dauert, bis ein vollständiger Impfschutz aufgebaut ist, kann eine Impfung aber auch am Beginn einer Grippewelle noch sinnvoll sein. Der Schutz hält in der Regel allerdings nur für eine Saison, da sich das Virus permanent verändert.
Grundsätzlich ist der Influenza-Impfstoff gut verträglich. Wie bei jeder Impfung können Nebenwirkungen auftreten, die allerdings meist eher mild sind – etwa eine leichte Erhöhung der Körpertemperatur oder eine schmerzhafte Rötung an der Einstichstelle. Ihr Arzt/ Ärztin kann sie diesbzgl. bestens beraten.
Wichtig, um einer Schmier- und Kontaktinfektion vorzubeugen, ist das Waschen der Hände mit Seife – vor allem nach Händekontakten, Anhalten in der U-Bahn, etc. Bei Grippeepidemien kann es mitunter auch sinnvoll sein, auf die Begrüßung per Handschlag zu verzichten, um einer möglichen Ansteckung vorzubeugen.
Halten sie ihre Hände von ihrem Gesicht, vor allem von ihren Augen fern, da das Virus häufig den Übertragungsweg Hände-Augen -Atemwege nimmt.
Versuchen sie, wenn sie husten oder niesen, dies in ihre Armbeuge anstatt in ihre Hände zu machen. Und verwenden sie beim Naseputzen Einwegtaschentücher, die sie gleich danach entsorgen können.
Gehen sie während der Grippezeit nur dann zum Arzt/ Ärztin, wenn es unbedingt erforderlich ist. Denn vor allem zu dieser Zeit sind die Wartezimmer der Arztpraxen voll mit Viren, Stichwort Tröpfcheninfektion.
Stärken sie ihr Immunsystem, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf sind dabei wichtige Pfeiler eines gesunden Lebensstils – und zwar das ganze Jahr über, nicht „nur“ zur Winter-/ Grippezeit.
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