Rund ein Drittel unseres Lebens schlafen wir. Guter Schlaf zeichnet sich durch die Länge, das Durchschlafen und die Erholsamkeit aus. Die ideale Schlafdauer liegt bei etwa sieben Stunden, wobei nicht alle Menschen gleich viel Schlaf brauchen. Prinzipiell gilt: Die schlechter Schlaf hat eine größere Auswirkung auf den Alltag als die Quantität. Eine gute Schlafqualität bedeutet schnelles Einschlafen, Durchschlafen und erholtes Aufwachen. Schlechtes Schlafen bzw. konkret Schlafapnoe [Atemaussetzer im Schlaf] kann dagegen sogar u.U. ein Hinweis auf andere Krankheiten sein.
So schläft Österreich
Der 13. März ist Weltschlaftag, an dem auf die Wichtigkeit des Schlafes und die Auswirkungen auf die Gesundheit aufmerksam gemacht wird. In diesem Jahr steht dieser Tag unter dem Motto „Better Sleep, Better Life, Better Planet“. Sanofi hat weltweit über 7.000 Menschen in sieben Ländern zu den Themen Schlafverhalten und Schlafqualität befragt. In Österreich nahmen 1.000 Personen an der Online-Umfrage* teil. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus:
- Für rund ein Fünftel aller Befragten lag die letzte gute Nacht bis zu sechs Nächte zurück. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen hatte sogar ein Viertel der Befragten in der vergangenen Woche bis zu sechs Nächte nicht gut geschlafen. Auffallend dabei: 8,5 Prozent der Frauen können sich überhaupt nicht erinnern, wann sie zuletzt gut geschlafen hatten. Bei den Männern waren es „nur“ 5,3 Prozent.
- Lediglich zehn Prozent der Befragten gaben an, sich nach dem Schlaf besser zu fühlen als davor.
- Die Hälfte der befragten Österreicher*innen waren in der Nacht vor der Befragung aufgewacht. Diese Prozentzahl nimmt mit dem Alter der Befragten zu.
Schlechter Schlaf bedeutet: Müdigkeit, Gähnen, Unproduktivität und Vernachlässigung von Interessen
Die Folgen der Insomnie [Schlafstörungen] zeigen sich schon am nächsten Morgen: Fast die Hälfte aller Befragten gab an, sich in der Regel nach dem Aufwachen nicht erholt, müde oder schwerfällig zu fühlen oder überhaupt gerne weiterschlafen zu wollen. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind nach eigenen Angaben morgens sogar rund 63 Prozent nicht fit für den Tag.
Wer schlecht schläft, tendiert laut Umfrageergebnissen dazu, untertags mehr zu gähnen, sich zu versprechen und mehr Süßigkeiten zu essen. Auch die Produktivität leidet: Rund 23 Prozent neigen etwa dazu, im Internet zu surfen statt zu arbeiten, wenn sie müde sind. Bei der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 34 Prozent. Fast ein Fünftel in dieser Altersgruppe tendiert auch dazu, infolge einer schlechten Nacht Arbeitsmeetings ausfallen zu lassen.
Zudem nimmt bei Müdigkeit der innere Schweinehund das Ruder in die Hand: Mehr als ein Drittel der Befragten lässt nach einer schlechten Nacht eine geplante sportliche Aktivität aus. Zirka ein Fünftel streicht soziale Events oder ein Treffen mit Freunden.
Nicht zu unterschätzen: Schlafapnoe [Atemaussetzer im Schlaf] – Zusammenhang mit anderen Krankheiten erkennbar
Die Schlafapnoe ist eine Schlafbezogene Atmungsstörung [Atempausen im Schlaf]. Die Krankheit kommt zumeist schleichend, bleibt über Jahre unentdeckt und wird so zu einer „tickenden Zeitbombe“ – in schweren Fällen verursacht die Krankheit nämlich viele Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Verbindungen zu Demenz/ Alzheimer und Krebs wurden bereits festgestellt.
Lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann bereits eine Vorstufe der Schlafapnoe sein. Bekannte häufige Symptome sind im mittleren und schweren Stadium übermäßige Tagesmüdigkeit und Sekundenschlaf.
Im Jahr 2018 wurde eine Studie von Prof. Dr. Ingo Fietze an der Charité Berlin mit 1.208 Personen durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, dass 67 Prozent der Seniorinnen und Senioren über 60 Jahre an obstruktiver Schlafapnoe erkrankt waren. Eine weitere Studie aus dem November 2019 mit 2.121 Personen im Alter von 40 – 85 Jahren zeigte, dass 49,7 Prozent der Männer und 23,4 Prozent der Frauen über 15 Atemstörungen pro Stunde hatten; 22 Prozent der Männer und 7,6 Prozent der Frauen sogar über 30.
Wiederholte Atemstillstände während des Schlafes und die damit verbundene mangelhafte Sauerstoffversorgung steigert den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel und belastet dadurch stark Herz und Kreislauf. Fett und Kalk lagern sich als Plaque vermehrt an den Innenwänden der Halsschlagadern ab und verengen sie. Wenn sich Bestandteile dieser Ablagerungen lösen, können sie mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen und dort lebenswichtige Gefäße verstopfen, was zum Schlaganfall führen kann.
Schlafapnoe und schlafbezogene Atmungsstörungen sind bei fast allen Erwachsenen zu finden. Dabei sind bis zu fünf Atemstörungen pro Stunde Schlaf unbedenklich. Bei fünf bis 15 Atemstörungen pro Stunde wird Schlafapnoe diagnostiziert, die entsprechend behandelt werden sollte.
10 Tipps für gesunden Schlaf***
Sollten auch sie immer wieder unter schlechtem Schlaf leiden, haben wir hier für sie zehn Tipps, was sie tun können, um besser zu schlafen:
- Legen sie eine regelmäßige Schlaf- und Aufwachzeit fest.
- Wenn sie die Gewohnheit haben, Nickerchen zu machen, sollten sie tagsüber nicht länger als 45 Minuten schlafen.
- Vermeiden sie vier Stunden vor dem Schlafengehen den übermäßigen Konsum von Alkohol und Rauchen.
- Vermeiden sie Koffein sechs Stunden vor dem Schlafengehen. Dazu gehören Kaffee, Tee, Energy Drings sowie Schokolade.
- Vermeiden sie schwere, scharfe oder zuckerhaltige Nahrungsmittel vier Stunden vor dem Schlafengehen. Ein leichter Snack vor dem Schlafengehen ist in Ordnung.
- Machen sie regelmäßig Sport, aber nicht direkt vor dem Schlafengehen.
- Verwenden sie bequeme, einladende Bettwäsche.
- Sorgen sie für eine angenehme Schlaftemperatur und eine gute Belüftung des Schlafzimmers.
- Eliminieren sie so viele störende Geräusche und Licht wie möglich.
- Reservieren sie ihr Bett für Schlaf und Sex und vermeiden sie das Arbeiten oder allgemeine Erholung im Bett.
Service| Quellen
Zahlreiche Informationen und weiterführende Links zum Thema Schlafapnoe finden sie HIER.
*Online-Umfrage „Weltschlaftag 2020“, durchgeführt in der Zeit vom 3.10. bis 8.11.2019. 1.000 erwachsene TeilnehmerInnen über 18, davon 495 Männer und 505 Frauen.
** Léger D et al. Economic consequences of insomnia. Sleep Res 26, 412
*** www.worldsleepday.org, Zugriff am 04.03.2020
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