„In Zeiten der sozialen Isolation, wo wir uns nicht sehen und umarmen dürfen, ist für viele ältere Menschen das Smartphone die einzige Möglichkeit, sich mit ihren Liebsten auszutauschen. Wenn dank unserer Tipps Oma und Opa ihren Enkelkindern per Videobotschaft ,ich habe dich lieb` sagen können, dann ist das ein wunderbares Zeichen und wir tragen vielleicht ein bisschen zur Überbrückung der momentan lebenswichtigen Distanz bei,“ sagt Eveline Pupeter, Eigentümerin von emporia Telecom aus Linz, einem Hersteller von einfach zu bedienenden Smartphones, Apps und Handys.
Wir haben hier für sie ein paar Tipps für alle Seniorinnen und Senioren zusammengestellt, wie sie in Zeiten der sozialen Isolation ihr Smartphone nutzen können, um mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten zumindest „virtuell“ in Kontakt zu bleiben.
#ZuHauseBleiben – nutzen sie ihr Smartphone zum Videotelefonieren
Klar, wenn man jemanden aus seiner Familie und/ oder Freundes- und Bekanntenkreis kontaktieren möchte, greift man zumeist zum Telefon und ruft an. Es ist aber – noch – viel wertvoller, wenn man beim Telefonieren mit dem Smartphone auch das Gesicht des anderen sieht. Mit WhatsApp beispielsweise – ein Programm, das die meisten Seniorinnen und Senioren ohnehin bereit installiert haben – geht das ganz leicht.
In diesem Sinn ist es ein guter Tipp, die älteren Menschen sozusagen zu ihrem Glück „zu zwingen“. Rufen sie ihre Mama/ Papa/ Oma/ Opa an und sagen sie ihnen, dass sie ein Experiment mit ihm/ ihr machen möchten: nämlich Telefonieren mit Live-Bild.
Erklären sie ihm/ ihr, dass sie gleich nochmal anrufen, und dass er/ sie beim Abheben beim Anruf-Symbol nach oben wischen muss. Das Smartphone soll er/ sie dann nicht ans Ohr, sondern in der Hand vor dem Gesicht halten [ungefähr mit 30cm Abstand].
Beenden sie nun ihren „Ankündigungs-Anruf“, wechseln sie zu WhatsApp, wählen sie die entsprechende Nummer von Mama/ Papa/ Oma/ Opa aus und starten sie den Videoanruf, indem sie rechts oben auf das Kamerasymbol tippen – in diesem Sinn: viel Spaß beim Video-Telefonieren!
#ZuHauseBleiben – Videobotschaft statt SMS
Wenn wir schon beim Thema Videotelefonie sind: Warum nicht mal eine Videobotschaft mit dem Smartphone aufnehmen und verschicken anstatt „nur“ eine Textnachricht? Zum Beispiel an die Enkelkinder. „Ich hab euch lieb, ihr fehlt mir.“ Mehr braucht es gar nicht an Text. Und das Beste daran: Der Aufwand ist gering, die Wirkung groß und es ist kinderleicht.
Fünf gute Tipps für ihre Videobotschaft:
- Suchen sie einen neutralen Hintergrund im Raum. Die Lichtquelle sollte sich vor ihnen – zum Beispiel Fenster – und leicht erhöht – zum Beispiel eine Lampe – befinden, damit das Gesicht gut ausgeleuchtet wird.
- Wechseln sie bei der Kamera auf ihrem Smartphone in den Selfie-Modus und aktivieren sie den Video-Modus.
- Halten sie das Smartphone quer und mit nahezu ausgestrecktem Arm so, sodass sie beim Blick in die Kamera leicht nach oben schauen müssen. Schauen sie dabei direkt in die kleine Kamera und wenn möglich nicht auf das eigene Bild, das wirkt nämlich traurig. Wenn sie ein Stativ haben, nutzen sie dieses.
- Und nun: Lächeln, den Aufnahme-Knopf drücken und sprechen. Zum Beenden drücken sie wieder den Aufnahmeknopf. Das Video wird automatisch in der Fotogalerie gespeichert. Fertig!
- Zum Schluss kontrollieren sie ihr Video. Wenn sie zufrieden sind, können sie es gleich per WhatsApp versenden [beachten sie dabei aber, dass je nach Tarif zusätzliche Kosten anfallen können]. Wenn nicht, dann probieren sie es einfach nochmal. Aber seien sie nicht zu selbstkritisch, es geht um ihre Botschaft, nicht um einen Oscar reifen Kurzfilm.
#ZuHauseBleiben – wenn schon kein Video, dann wenigsten ein Foto
Wenn ihnen die Sache mit der Videobotschaft doch zu kompliziert ist oder sie sich nicht so wohl dabei fühlen, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um ihren Liebsten, Freunden und/ oder Bekannten wenigstens ein Foto von sich zu schicken.
Und ja, wir haben auch fünf gute Selfie-Tipps für sie 🙂
- Gutes Licht ist das A und O für ein gelungenes Bild. Mit Tageslicht wird das Selfie am schönsten. Stellen sie sich neben einem Fenster in einem 45-Grad-Winkel zum Lichteinfall hin, so vermeiden sie Schatten im Gesicht. Und schalten sie den Blitz aus.
- Beim Selfie geht´s ums Gesicht. Schauen sie daher so in die Kamera schauen, dass zirka 2/ 3 Gesicht und 1/ 3 Hintergrund zu sehen sind. Der Hintergrund sollte dabei eher schlicht und unauffällig sein.
- Besonders vorteilhaft wirkt eine Selfie-Perspektive von schräg oben. Strecken sie dazu ihren Arm mit dem Handy etwas über Augenhöhe aus, heben sie den Kopf leicht an und schauen sie nach oben in Richtung Kamera. So wirkt man schlanker und vermeidet ein Doppelkinn.
- Die beliebteste Pose ist natürlich ein freundliches Lächeln. Blicken sie dabei direkt in die Kamera und nicht auf das Display. Denn so blickt man der/ dem, der/ dem man das Selfie schickt, quasi direkt in die Augen.
- Auch beim Selfie gilt so wie praktisch überall im Leben: es ist noch kein/e Meister*in vom Himmel gefallen. Daher: üben, üben, üben. Probieren sie es solange, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Und dann verschicken sie das Foto per WhatsApp oder SMS – beachten sie dabei aber, dass je nach Tarif zusätzliche Kosten anfallen können.
#ZuHauseBleiben – reinigen sie ihr Smartphone
Im Durchschnitt tippen wir zirka 2.500 mal am Tag auf das Smartphone. Und nicht selten kommt es vor, dass wir kurz vorher vielleicht ein Einkaufswagerl geschoben oder Wechselgeld entgegen genommen haben. Oder anders gesagt: der Touchscreen des Smartphones gilt bei vielen als regelrechte Keimschleuder – gerade und vor allem in Zeiten des Coronavirus eine nicht zu vernachlässigende Tatsache.
Allerdings braucht jetzt niemand gleich in Panik verfallen, denn aktuell gibt es keinen Bedarf, das Smartphone zu desinfizieren. Es gibt derzeit keine nachgewiesenen Fälle, in denen sich Menschen durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hätten. Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, sind allerdings prinzipiell durch sogenannte Schmierinfektionen denkbar. Die Viren könnten nämlich mehrere Stunden auf trockenen Oberflächen aus Edelstahl oder Plastik überleben und infektiös bleiben.
Zurück zum Smartphone: hier reicht es völlig aus, das Gerät – vor allem nachdem sie draußen waren, um zum Beispiel ihre Einkäufe zu erledigen – mit einem leicht feuchten Tuch oder einem Brillenputztuch abzuwischen. Dadurch werden die meisten Fettreste und Mikroorganismen vom Touchscreen entfernt.
Viel wichtiger ist es allerdings, dass sie sich die Hände gründlich waschen, nachdem sie draußen unterwegs waren. Und natürlich auch, dass sie eine Mund-Nasenschutzmaske tragen und Abstand zu anderen Menschen halten.
#GemeinsamSchaffenWirDas
(Bilder: Pixabay.com)