Sabine ist 20 Jahre alt und hat ein Profil bei Facebook. So wie 1,5 Milliarden andere Menschen auch. 280 Kontakte stehen in ihrer Freundesliste. Einer davon: Barbara, ihre Mutter, 59 Jahre alt.
Facebook ist die größte soziale Plattform der Welt – und der Riese des „Mitmach-Internets“ wächst unaufhörlich. Einer der Gründe: Im Jahr 2004 als Studentennetzwerk gegründet, sind auch immer mehr ältere Nutzer bei Facebook unterwegs. Einer Studie des US-Forschungsinstituts Forrester Research zufolge ist es die Gruppe der Generation 50 plus, die in den sozialen Netzwerken am schnellsten wächst.
Sie laden Fotos hoch, schreiben Nachrichten an ihre Kinder oder gar Enkel und halten Kontakt zu den Bekannten aus dem vergangenen Urlaub. In Österreich sind immerhin über eine halbe Million der 3,5 Millionen Facebook-Mitglieder älter als 50 Jahre.
Das Prinzip hinter Facebook ist simpel
Wer sich mit seiner E-Mail-Adresse registriert, bekommt kostenlos ein eigenes Profil in dem blauen Portal. Facebook ist neugierig, das Netzwerk fragt nach Fotos, nach Informationen über Ausbildung, Beziehungsstatus oder Lieblingszitat. Aber jeder Nutzer kann selbst entscheiden, wie viel er von sich preisgibt.
Wer selbst ein Profil hat, kann gezielt die Profile von Freunden, Kollegen und Verwandten suchen. Oder einfach darauf warten, gefunden zu werden. „Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.“ Mit diesem legendären, ersten Satz begrüßt Facebook neue Nutzer und erklärt sich ihnen.
Und alle Freunde können zuschauen
Für Sabine ist Facebook die Möglichkeit, immer und überall kleine Lebenszeichen ins Netz zu senden. Unter Jugendlichen ist es cool, mehr oder weniger geistreiche Gedanken auf der eigenen Pinnwand zu veröffentlichen. Leas Mutter bleibt bei so viel Exhibitionismus misstrauisch. „Die meisten Dinge dort interessieren mich eigentlich auch gar nicht“, sagt sie.
Auch andere „Silversurfer“ nutzen die sozialen Netzwerke vorwiegend, um vor dem heimischen Rechner Kontakte in aller Welt aufrechtzuerhalten. Facebook und Co. spiegeln emotionale Nähe vor und verringern die reale Distanz. Dies ist laut Experten die Hauptursache dafür, warum Senioren das Internet für sich entdecken.
Beim Reden kommen die Leute zusammen
Das Netz ist nicht das Medium der ersten Wahl für die Generation 55 plus. Sie sind mit Radio und Fernsehen groß geworden. Senioren sind eher defensiv eingestellt und würden daher passiv auftreten. Während sich Jugendliche oft mehrere Stunden pro Tag im Internet tummeln, nutzen es Ältere sehr gezielt und kontrolliert. Sie holen sich zusätzliche Informationen, kaufen ein bisschen ein – und kommunizieren vor allem gern.
Die Leute wollen den Anschluss an ihre Kinder nicht verlieren. Viele sind aber auch verunsichert, weil das Fernsehen gern auch digitale Bedrohungsszenarien zeige. Sie geizen deshalb besonders mit persönlichen Informationen.
Misstrauen ist da
Vielen Rentnern ist vor allem der Internet-Gigant Facebook mit seinen Milliarden an gesammelten Nutzerdaten unheimlich. Sie beschleicht das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Geschlossene Nutzerbereiche erscheinen ihnen heimeliger.
Nicht zuletzt, um Ihnen etwaige Bedenken gegenüber derartige Plattformen zu nehmen, werden wir hier auf Generation55plus.net eine Serie „Facebook für Einsteiger“ starten. In dieser werden wir Facebook erklären – von der Eröffnung eines Kontos, dem Anlegen eines Profils über die richtigen Einstellungen für die Privatsphäre bis hin zum „Entsorgen“ lästiger Freunde.
In diesem Sinn – wie heißt es so schön auf „Jugend-Deutsch“: stay tuned und I like 🙂
Weitere Informationen
Hier geht es zum 1. Teil unserer Serie „Facebook für Anfänger“: ein Konto erstellen.
Hier geht es zum 2. Teil unserer Serie“Facebook für Anfänger“: Ihr Profil bearbeiten.
Hier geht es zum 3. Teil unserer Serie“Facebook für Anfänger“: Arbeit und Ausbildung.
Hier geht es zum 4. Teil unserer Serie „Facebook für Anfänger“: Orte, an denen Sie gelebt haben
Hier geht es zum 5. Teil unserer Serie“Facebook für Anfänger“: Kontaktinformationen.
Hier geht es zum 6. Teil unserer Serie“Facebook für Anfänger“: Familie und Beziehungen.
Hier geht es zum 7. Teil unserer Serie“Facebook für Anfänger“: persönliche Details.
Hier geht es zum 8. Teil unserer Serie „Facebook für Anfänger“: Profil schärfen
(Bilder: Pixabay.com)