#UseHeart [to beat cardiovascular disease] – unter dieses Motto stellt die World Heart Federation [WHF] dieses Jahr den Welt-Herz-Tag, denn kardiovaskuläre Erkrankungen stellen die häufigste Todesursache weltweit dar. Als kardiovaskuläre Erkrankungen werden Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems bezeichnet. Dazu zählen unter anderem die koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, sowie Herzinsuffizienz.
Nicht zuletzt führt Covid-19 zu einer heiklen Situation in der Herzgesundheit, warnt die WHF. Dazu tragen drei Hauptfaktoren bei. Erstens haben Menschen mit Covid-19 und Herzerkrankungen mit das höchste Risiko, zu sterben oder schwere Komplikationen zu entwickeln. Zweitens kann das Herz auch bei Menschen ohne Vorerkrankungen durch das Virus beeinträchtigt werden. Und drittens hat die Angst vor dem Virus zu einem starken Rückgang der Krankenhausbesuche zur Routine- und Notfallversorgung unter den Herzpatienten geführt.
Vor allem ältere Personen haben im Frühjahr während des Lockdowns Spitäler gemieden, wodurch es in dieser Zeit um bis zu 80 Prozent mehr Todesfälle nach Herzinfarkten gegeben hat! Daher: kümmern sie sich um ihr Herz!
Fokus Herzinsuffizienz
Allein in Europa gibt es ca. 14 Millionen HerzinsuffizienzpatientInnen. Diese Zahl wird sich bis zum Jahr 2020 voraussichtlich auf 30 Millionen erhöhen.[i]
In Österreich sind rund 250.000 bis 300.000 Personen von einer Herzinsuffizienz betroffen.[ii]
Herzinsuffizienz ist lebensbedrohlich und wird stark unterschätzt
Herzinsuffizienz ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen.[iii] Die Hälfte der betroffenen PatientInnen verstirbt innerhalb von fünf Jahren nach Diagnose.[iv] [v] [vi] Damit ist Herzinsuffizienz so „bösartig“ wie einige der häufigsten Krebsarten bei Männern [Prostata- und Blasenkrebs] und Frauen [Brustkrebs].[vii]
Herzinsuffizienz ist zudem die Hauptursache für Spitalseinweisungen von Menschen über 65 Jahren und stellt damit neben der individuellen eine massive ökonomische Belastung dar. [viii] Jedes Jahr entwickeln zwei bis drei von 1.000 Menschen eine Herzinsuffizienz, die Häufigkeit steigt mit dem Alter an, was durch die zunehmende Lebenserwartung zusätzlich begünstigt wird.[ix] [x]
Warum entsteht eine Herzinsuffizienz bzw. Herzschwäche?
Die Ursachen sind oft sehr unterschiedlich. Verschiedene Erkrankungen können zu einem erhöhten Risiko für eine Herzschwäche beitragen. Dazu gehören Diabetes, eine koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck oder ein früherer Herzinfarkt.[xi]
Auch bestimmte Lebensgewohnheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzschwäche zu erkranken, ganz besonders dann, wenn sie schon an Diabetes oder Bluthochdruck leiden. Rauchen, mangelnde Bewegung, Luftverschmutzung und eine salz- oder fettreiche Ernährung und Adipositas [Fettleibigkeit] – all dies ist schädlich für das Herz. Unbehandelt können diese Erkrankungen und Lebensgewohnheiten im Laufe der Zeit Teile des Herzens schwächen oder schädigen, sodass es nicht mehr richtig pumpen kann.[iii]
Um diesen Faktoren entgegenzuwirken, fordert die WHF nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesellschaftliche Verhaltensänderung. Da die Gerechtigkeit im Mittelpunkt der Arbeit der WHF steht, geht es vor allem darum, Gesundheitsversorgung, gesunde Lebensmitteln und eine gesunde Lebensweise für alle Menschen zugänglich und erschwinglich zu machen. Die Regulierung ungesunder Produkte und die gleichzeitige Schaffung einer gesunden Umwelt sind Beispiele für solche Lösungen für Regierungen und Gemeinden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation fordert die WHF außerdem die Würdigung und den dringenden Schutz der im Gesundheitswesen tätigen Personen.
#UseHeart – Die Kampagne der World-Heart-Federation
AstraZeneca und die WHF haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam auch mit der Kampagne #UseHeart dazu beizutragen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu thematisieren und ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. So sollen die damit verbundenen Risiken und Komplikationen verhindert, behandelt und die Belastung durch sie zu verringert werden.
Dazu gehört die Zusammenarbeit bei der Identifizierung von Herausforderungen in der Behandlung von Herzinsuffizienz, die Sensibilisierung für die volle Belastung durch die Krankheit, die Erhebung der Herzinsuffizienz zu einer politischen Priorität, die Verbesserung der Präventions- und Diagnosemöglichkeiten und die Verbesserung der Behandlung von Herzinsuffizienz-Patienten. Eine Reihe von Initiativen sind – wie eben auch die #UseHeart Kampagne – bereits im Gange.
Die WHF hat darüber hinaus eine globale Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Covid-19 ins Leben gerufen, um die Auswirkungen und Risikofaktoren bei KrankenhauspatientInnen mit Covid-19 zu untersuchen.
#UseHeart
Quellenangaben
[i]. https://www.herzverband.at/information
[ii]. „Information für Ärztinnen & Ärzte zum Thema Herzinsuffizienz“ bzw. „Gut leben mit Herzschwäche!“, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger
[iii]. Mayo Clinic. Heart failure; 2017. Verfügbar unter: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/
[iv]. Vos T et al. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 328 diseases and injuries for 195 countries, 1990–2016: A systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. The Lancet 2017; 390(10100):1211–59.
[v]. Mozaffarian D et al. Heart Disease and Stroke Statistics-2016 Update: A Report From the American Heart Association. Circulation. 2016 Jan 26;133(4):e38-360 und Centers for Disease Control and Prevention (CDC), US-Gesundheitsministerium: https://www.cdc.gov/dhdsp/data_statistics/
[vi]. Bhuiyan, Taslima, and Mathew S Maurer. Heart Failure with Preserved Ejection Fraction: Persistent Diagnosis, Therapeutic Enigma. Current cardiovascular risk reports. 2011; 440-449. doi:10.1007/s12170-011-0184-2.
[vii]. Mamas M. A. et al. Do patients have worse outcomes in heart failure than in cancer? A primary care-based cohort study with 10-year follow-up in Scotland. European Journal of Heart Failure, 2017; 19(9), 1095-1104. https://doi.org/10.1002/ejhf.822
[viii]. Azad, N., & Lemay, G. Management of chronic heart failure in the older population. Journal of Geriatric Cardiology 2014; 11(4), 329-37.
[ix]. Cowie und Zaphirou 2002.
[x]. Herzinsuffizienz als zentrale Herausforderung, Universum Innere Medizin 03/14; Seite 30–31
[xi]. American Heart Association. Causes of heart failure; 2017. Verfügbar hier
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