Die Zusammenarbeit mit freiwillig Aktiven verbessert die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigungen erheblich und fördert deren Selbstbestimmung. Die Begegnung zwischen Freiwilligen und beeinträchtigten Menschen stellt eine sehr persönliche Erfahrung dar und ist gleichzeitig gesellschaftlich relevant. Freiwillig für Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv zu sein, trägt zum Beziehungsaufbau zwischen Generationen, sozialen Schichten und Kulturen, sowie zur Förderung der Inklusion und dem Abbau von Barrieren bei.
Lebenshilfe: Kampagnenstart „freiwillig aktiv“
Die Lebenshilfe startet aus diesem Grund die Kampagne „freiwillig aktiv„, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig freiwilliges Engagement für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen in der Gesellschaft ist. „Wir brauchen freiwillig aktive Menschen, die Tätigkeiten nach den eigenen Vorlieben und Fähigkeiten an den verschiedenen Standorten der Lebenshilfe erfüllen. Lust auf Kaffee trinken oder Fußball spielen? Dann gehen Sie doch das nächste Mal gemeinsam mit jemandem, der sich darüber ebenso freuen würde. Dazu braucht man auch keine besonderen Qualifikationen, sondern nur Spaß an der Sache und Lust auf neue Bekanntschaften“, erklärt der ehrenamtliche Präsident der Lebenshilfe Österreich, Germain Weber.
Freiwillige als wichtige Unterstützung auf dem Weg zu Inklusion
Auf dem Weg zur Inklusion sind Freiwillige Brückenbauer für den sozialen Austausch. Dabei sollen Freiwillige nicht die hauptamtlichen Tätigkeiten ersetzen, sondern das zivilgesellschaftliche Engagement steht im Vordergrund. „Wenn Menschen mit Beeinträchtigungen unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf die Assistenz bekommen würden, die sie brauchen, dann gehen zwei Menschen nicht mehr gemeinsam in den Chor, weil Aufgabe und Wunsch zusammentreffen, sondern weil sie die Leidenschaft für eine Sache vereint. Und bis dahin fungiert die Lebenshilfe als Vermittlerin“, so Weber.
Freiwillig aktiv bei der Lebenshilfe – Beispiele aus dem Leben
Eigene Vorlieben einbringen und dabei flexibel bleiben: Seit 30 Jahren arbeitet Christl Fuchsbichler mit Menschen mit Beeinträchtigungen – zuerst als Volksschullehrerin, seit ihrer Pension ist sie freiwillig aktiv. „Ich mag die Abwechslung und mache viel für das Freizeitprogramm Tumawas der Lebenshilfe in Graz und Umgebung“, so Fuchsbichler. Mindestens zweimal pro Monat engagiert sich die 66-Jährige nicht nur im Schreib-/ Lesekurs, beim Tanzen, Singen, Basteln und für die Special Olympics, sondern führt die Lebenshilfe-Kunden auch regelmäßig in die Oper und ins Theater aus.
Freiwilligen-Engagement ermöglicht auch den Betrieb des Cafés Zeughaus in Radstadt. Dort betreiben Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung mit Unterstützung von Freiwilligen seit 1998 das Café Zeughaus im Turm. Die Zusammenarbeit von Kunden der Lebenshilfe und Freiwilligen ermöglicht der Stadt die gastronomische Bewirtung bei Kulturveranstaltungen. Der Café Betrieb hat zweimal pro Woche geöffnet. Seit 15 Jahren schafft dieses Projekt dank der Unterstützung durch freiwillig Aktive Selbstbestimmung und Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Für Menschen mit Beeinträchtigungen freiwillig aktiv werden?
Wenn Sie sich auch für Menschen mit Beeinträchtigungen freiwillig engagieren möchten, finden Sie HIER Infos zu freiwilligen Tätigkeiten bei der Lebenshilfe.
Weitere Beispiele für freiwillig Aktive bei der Lebenshilfe finden Sie auf dem Blog der Lebenshilfe.
Hier sehen Sie auch ein kurzes Video zum Thema „Wege zur Inklusion“.
(Bilder: Lebenshilfe Österreich)