Egal, ob „nur“ Zimmerpflanzen oder „nur“ einen kleinen Balkon: Niemand muss auf selbstgezogenes Gemüse und/ oder Blumen verzichten. In Kübeln und Töpfen lassen sich auch auf wenig Raum viele Pflanzen anbauen – unter einer Voraussetzung: die Blumenerde muss passen. Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn gibt es auch wieder eine große Auswahl an Blumenerden. Allerdings sind die Qualitätsunterschiede zum Teil groß. Lesen sie hier, wie sie in dieser Vielfalt die richtige Erde finden.
Auch Pflanzen wollen gut speisen
Egal, welche Blumenerde sie kaufen, eines habe die Blumenerdesäcke alle gemeinsam: bunte Bilder mit einer üppigen Blütenpracht. Aber lassen sie sich davon nicht täuschen. Drehen sie den Sack auf jeden Fall um und lesen sie die Informationen auf der Rückseite, vor allem die Warendeklaration. Denn die gibt Auskunft, woraus die Erde genau besteht, welche Nährstoffe in welcher Konzentration enthalten sind und für welche Pflanzenarten die Erde geeignet ist. Das ist wichtig, weil jede Pflanze ihre eigenen Ansprüche und Vorlieben hat: Heidelbeeren zum Beispiel mögen eine eher saure Erde mit wenig Kalk. Pflanzen wie u.a. Paradeiser würden in dieser Erde verkümmern.
Die Sache mit dem Torf in der Blumenerde
Viele herkömmliche Blumenerden bestehen zu einem Großteil aus Torf. Torf hat den Vorteil, dass er viel Wasser speichern kann. Außerdem lässt er sich mit Zusätzen ideal auf den gewünschten Nährstoffgehalt des Bodens einstellen. Allerdings zu einem hohen Preis. Durch den Torfabbau werden die Moore zerstört und die darin lebenden Tier- und Pflanzenarten ausgerottet. Außerdem werden klimaschädliche Gase freigesetzt – wichtige Umweltschutz-Gründe, warum der Einsatz von Torf im Hobbygartenbau alles andere als ideal.
Der einzige Nachteil torffreier Erde: sie kann weniger gut Wasser speichern, sprich man muss öfter gießen. Wer das nicht möchte, sollte darauf achten, dass „seine“ Erde einen Tonanteil von fünf bis zwanzig Prozent hat. Denn Ton speichert hervorragend Wasser und Nährstoffe.
Der Duft des Waldes und weitere Tipps
- Eine gute Blumenerde soll nach Wald riechen und darf auf keinen Fall schimmeln.
- Der Sack mit der Blumenerde darf nicht zu schwer sein, weil er sonst mit Wasser vollgesogen ist – ein Zeichen schlechter Qualität.
- Ausgeblichene Säcke sind ein Zeichen dafür, dass die Blumenerde überlagert ist. Die Konsequenz: Der enthaltene Humus beginnt zu verrotten, die Erde ist versalzen. Gerade junge Pflänzchen können hier zu Schaden kommen.
- Ein 40l Sack mit guter Erde kostet schon mal zw. sieben bis neun Euro. Billigere Erde eignet sich eher zur Bodenaufbesserung in einem Staudenbeet im Garten.
- In der Regel kann die herkömmliche Universalerde für alle Pflanzenarten, ob im Garten, auf dem Balkon oder im Zimmer, verwendet werden. Lediglich Spezialfälle wie zum Beispiel Orchideen brauchen einen speziellen Boden.
- Eine gute Pflanzenerde zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sie feinkörnig und sehr locker ist. Grobe Klumpen sind dagegen ein Zeichen minderer Qualität.
- Zu guter Letzt zählt auch das Verhalten der Erde bei Hitze und Wassermangel. Sie darf angesichts dieser Belastungen nicht zusammenschrumpfen und sollte trotzdem ordentlich belüftet bleiben.
(Bilder: Pixabay.com)