Draußen herrscht – je nach Region – herrliches „Winterspass-Winterwetter“ mit blauem Himmel und verschneiter Landschaft. Und uns treibt es nach Wochen des leichten und harten Lockdowns raus. Oder anders gesagt: Langlaufen und auch Schneeschuwandern boomen im Corona-Winter. Kein Wunder, denn es gibt kein Anstellen und/ oder Gedränge vor Skiliften, die Ausrüstung ist günstig und es sind perfekte Möglichkeiten, um seine müden Knochen [wieder] in Schwung zu bringen.
Bewegung in der Natur macht fit, gesund und auch glücklich
Zur Stärkung des Immunsystems brauchen wir gerade in der kalten Jahreszeit ausreichend viel frische Luft und Sonnenlicht. „Schilanglaufen ist eine Ganzkörpersportart, bei der sehr viele Muskelgruppen beansprucht werden und auch die positiven Auswirkungen auf die mentalen und psychischen Komponenten nicht zu unterschätzen sind. Daher ist der Gesamtwert dieser sehr gelenkschonenden Bewegungsform auf unsere Gesundheit und Fitness höher als bei vielen anderen Sportarten,“ so Herbert Schöttl, Naturfreunde Bundesreferent Skilanglauf.
Durch moderate regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, werden neben der Stärkung des Immunsystems der Stoffwechsel angekurbelt, die Kraftausdauer und die Muskulatur von Arm-, Bein- und Rumpfmuskulatur gestärkt und der Körperfettanteil reduziert. Die Gefahren, an sogenannten Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Wirbelsäulenbeschwerden, Diabetes mellitus und Bluthochdruck zu erkranken, werden sukzessive reduziert. Während man sich bewegt, vertieft sich auch die Atmung, was sehr beruhigend wirkt.
Grundsätzlich ist Langlaufen also „sehr gesund“. Allerdings sei an dieser Stelle auch angemerkt, dass es – so wie bei jeder Sportart auch – in Kombination mit der Belastung durch Kälte bei Vorerkrankungen zu Zwischenfällen kommen kann.
Die richtige Technik beim Langlaufen stabilisiert den gesamten Körper
„Zusätzlich zum wertvollen Training der Ausdauerleistungsfähigkeit wird durch die Aktivierung von bis zu 95 Prozent der Skelettmuskulatur viele kleine, tiefliegende Muskelgruppen und -schlingen für die Gesamtkörperstabilisation und Gleichgewichtsfähigkeit angesteuert,“ erklärt Peter Gebetsberger, Leiter der Sportabteilung der Naturfreunde. Man sollte allerdings vor allem zu Beginn seiner „Schilanglauf-Karriere“ die Belastung an den Trainingszustand anpassen und es langsam angehen. Die Naturfreunde empfehlen, vor allem den Einsteigerinnen und Einsteigern, an Kursen teilzunehmen und sich Tipps und Tricks von den fachlich kompetenten AusbildnerInnen zu holen.
Denn so einfach auch die „Langlauf-Basics“ wirken mögen, so leicht man – im klassischen Stil – vom Rutschen ins Gleiten kommt: wer ohne Anleitung loslegt, zahlt letztlich doch Lehrgeld. Weil beispielsweise – die zumeist männlichen – Kraft-statt-Technik-Athleten bei Bergaufpassagen viel Energie unnötig verheizen. Weil beim Bergabfahren schon kleinste Tricks [statt Abfahrtshocke eine mitunter „unvorteilhaft“ wirkende Po-zur-Ferse-Hocke] die Kippsicherheit massiv erhöhen. Oder weil es eben doch nicht egal ist, wie und wo man die Stöcke setzt.
Gelenkschonend, Geld schonend und Covid-19-sicher
Ein weiterer Vorteil dieser gelenkschonenden Sportart ist, dass man keine Aufstiegshilfen in Anspruch nehmen muss, um zur Loipe zu kommen und damit auch das „Geldbörsel“ schont. Was übrigens auch für die Ausrüstung gilt: Denn um rund 300 Euro – also dem Preis eines guten Alpin-Skischuhs – bekomme man Langlaufskier, Schuhe und Stöcke in guter Qualität. Und auch die „Folgekosten“ sind gering: Um den Preis einer Loipentageskarte – meist zwischen vier und zehn Euro – gibt es in vielen Skigebieten nicht einmal ein Germknödel.
Zusätzlich entgeht Mann/ Frau dem Gedränge an den Lift- und Bergbahnen und damit auch der in der heurigen Saison lauernden Gefahr einer Infektion mit dem Covid-19-Virus. Außerdem ist man auf den Loipen genauso wie beim immer beliebter werdenden freien Langlauf-Skiwandern mit etwas breiteren Geländelanglaufskiern – sogenannten „Nordic Cruiser“ – nie im Gedränge.
Und das Risiko eines Sportunfalles ist ebenfalls sehr gering, wenn man Touren und Langlaufrunden seinem Können und der eigenen Kondition anpasst.
Schneeschuhwanders als „sanfte“ Winterspass-Alternative
Wer es aber nicht ganz so sportlich angehen will, könnte es einmal mit Schneeschuhwandern versuchen.
Durch gemächliches Wandern über Tiefschneefelder oder im Wald wird das Herz-Kreislauf-System moderat beansprucht. Bei dieser Sportart steht neben der körperlichen Belastung vor allem die Förderung des Wohlbefindens im Vordergrund. Diese Sportart eignet sich auch sehr gut für Personen fortgeschrittenen Alters.
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