Er ist unsichtbar, kann gefährlich sein, erleichtert uns das Leben ungemein und kostet Geld: Strom. Damit ihnen aber nicht die Stromkosten unnötig das Geld aus der Tasche ziehen, sollte man mit seinen Elektrogeräten bewusst umgehen. Mit ein paar einfachen Tricks kann jeder von uns Energie und damit Kosten sparen. Mit welchen lesen sie hier.
Stromfresser identifizieren
In jedem Haushalt gibt es Stromfresser, die regelmäßig die Stromrechnung in die Höhe treiben: ein elektrischer Handtuchwärmer, der auch im Sommer Handtücher wärmt; ein zu kalt eingestellter Kühlschrank oder Kühltruhe, oder ein Wasserboiler, der sich ständig aufheizt, auch wenn man eigentlich nur in der Früh und am Abend warmes Wasser braucht – oder anders gesagt: die Stromfresser im eigenen Haushalt zu identifizieren zahlt sich aus.
Alte Heizungspumpen sind die Stromfresser Nummer 1. Sie pumpt regelmäßig warmes Wasser vom Kessel in die Rohrleitung – ist sie falsch eingestellt oder veraltet, kann das übers Jahr gerechnet mehrere Hundert kWh Strom extra kosten. Bei Modellen, die älter als zehn Jahre alt sind, sollte man sich überlegen, diese gegen eine energiesparende auszutauschen.
Auf die richtige Kälte achten
Generell sollte man aber bei Elektrogeräten, die im Dauerbetrieb laufen, genauer hinsehen. Bei Kühlschrank und Tiefkühltruhe muss man unbedingt auf die Temperatureinstellung achten: Für einen Kühlschrank sind sieben bis acht Grad ideal, in einer Tiefkühltruhe sollten nicht weniger als minus 18 Grad herrschen – kälter muss es nicht sein, denn jedes Grad weniger kostet zusätzlich Energie. Daher sollten zB auch noch warme Speisen nicht zum Abkühlen in den Kühlschrank bzw. sollte dieser auch nicht neben Heizungen oder neben dem Herd stehen, da diese Geräte Wärme abgeben.
Wichtig beim Neukauf ist, auf die passende Größe zu achten: allein stehende Personen kommen bei einem Kühlschrank meistens mit 100 bis 140 Liter Volumen aus, bei einer vierköpfigen Familie rechnet man mit 50 Litern Volumen pro Person. 100 Liter mehr Nutzvolumen steigern allerdings den Energieverbrauch eines Kühlschranks um 20 Prozent. Wer wenig auf Vorrat einfriert, kommt mit ungefähr +/-25 Liter pro Person bei einer Kühltruhe aus. Für große Vorratsmengen rechnet man pro Person bis zu 100 Liter.
Nicht immer alles „unter Strom“ lassen
Durchschnittlich ca. ein Viertel des Stroms in einem Haushalt verbrauchen Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik: Fernseher, DVD-Player, Laptop, Receiver, Computer, Monitore, etc. – und alles im Standby-Modus, wo sie zwar wenig Strom verbrauchen, dafür aber durchgehend. Und auch Netzteile von Akku-Rasierern, Handys oder Elektro-Zahnbürsten verbrauchen im „Leerlauf“ Strom. Das merkt man auch daran, dass die Netzteile warm werden, selbst wenn kein Gerät an ihnen hängt. Tag für Tag ist das nicht viel, bei der Anzahl der Geräte und über das Jahr gerechnet, summieren sich aber auch hier die Kilowattstunden.
Deshalb ist es finanziell und ökologisch sinnvoll, auf Dauerbereitschaft zu verzichten und die Netzteile nach jedem Laden vom Strom zu nehmen. Damit man nicht immer den Stecker ziehen muss, gelingt das am einfachsten über eine Steckerleiste mit Schalter, mit dem man am Abend die Geräte vom Strom nimmt.
Energie optimal nutzen
Nutzen sie ihre Energie optimal und lasse sie große Stromfresser wie Waschmaschine oder Geschirrspüler nicht halb leer laufen. Auch die Temperatureinstellung spielt beim Stromverbrauch der Geräte eine große Rolle: Wenn sie öfter mal mit 40 Grad statt mit 60 Grad waschen und auch beim Geschirrspüler das Ökoprogramm wählen, sparen sie langfristig Strom und Kosten. Bietet das Gerät Energiesparprogramme an, sollten sie diese gegenüber „normalen“ Programmen bevorzugen.
Energiesparlampen statt Glühbirnen
Herkömmliche Glühbirnen werden zwar nicht mehr verkauft, trotzdem leuchte sie praktisch in jedem Haushalt immer noch. Dieses sollten aber konsequent gegen Energiesparlampen oder LED-Lampen ausgetauscht werden. Denn Energiesparlampen verbrauchen nur ein Fünftel des Stroms, den eine herkömmliche Glühbirne benötigt und halten rund zehn Mal länger. LED-Lampen sind sogar noch sparsamer. Energiesparlampen kosten zwar in der Anschaffung mehr als herkömmliche, allerdings auf die Lebenszeit gerechnet kommt sie auf Grund der Einsparungen um einiges günstiger.
Strom sparen beim Kochen
Für alle, die mit einem E-Herd kochen, sei gesagt: hier gibt´s auch einiges zum Energie Sparen. Zunächst einmal kann sich bereits das Kochgeschirr auf den Stromverbrauch auswirken. Gute Töpfe helfen Energie sparen. Diese haben in der Regel glatte Böden, die sich leicht nach innen wölben. Wenn die Töpfe später erhitzt werden, dehnt sich der Boden aus, so dass sie dann flächig auf der Herdplatte stehen. „Tanzende“ Töpfe sind ein Zeichen für qualitativ minderwertigeres Kochgeschirr. Richtig sparen können sie außerdem mit Schnellkochtöpfen. Wer sie verwendet, benötigt bis zu 50 Prozent weniger Strom.
Außerdem sollte der Topf die Kochplatte von der Größe her genau bedecken. Sind Töpfe zu klein für die Platte, verpufft unnötig Energie. Pro Zentimeter, der hier fehlt, fallen bis zu 30 Prozent mehr Energiekosten an. Auch die Deckel sollten genau auf die Töpfe passen. Wenn sie nicht richtig aufliegen, verschließen sie den Topf nicht vollständig, und Wärme, die eigentlich im Topf bleiben sollte, entweicht. Gekippte Deckel verdoppeln den Energieverbrauch, kochen ohne Deckel verdreifacht sogar die Menge des benötigten Stroms.
Bei Gerichten, die über einen längeren Zeitraum kochen müssen, kann der Herd bereits einige Minuten vor dem Ende der Garzeit abgeschaltet werden. Beim Backofen sind es sogar zehn Minuten, wenn die Backzeit länger als 40 Minuten beträgt.
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