In den letzten Wochen und Monaten war [und ist] die Verunsicherung bezüglich des Covid-19 Impfstoffes von AstraZeneca groß: dieser sei nicht geeignet für Menschen ab 65 Jahren und darüber hinaus verursache er gefährliche Thrombosen. Als Folge haben mehrere europäische Länder Impfungen mit diesem Impfstoff ausgesetzt.
Aber mittlerweile haben die europäische Arzneimittelbehörde EMA [European Medicines Agency] und die Weltgesundheitsorganisation [WHO] bestätigt, dass der Nutzen des Covid-19 Impfstoffs von AstraZeneca die Risiken bei weitem überwiegt. Weltweit haben bereits rund 20 Millionen Menschen den Impfstoff von AstraZeneca erhalten und sind damit gegen schwere Verläufe von Covid-19 Infektionen geschützt.
Kein Grund zur Sorge
Nach gründlicher Untersuchung jüngster äußerst seltener medizinischer Auffälligkeiten in insgesamt 25 Fällen [bei 20 Millionen Verimpfungen] kam der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz [PRAC] der EMA zu dem Schluss, dass es keine Erhöhung des Gesamtrisikos für Blutgerinnsel [thromboembolische Ereignisse] mit dem COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca gibt.
Das PRAC kam jedoch auch zu dem Schluss, dass für sehr seltene Fälle von schwerwiegenden thromboembolischen Ereignissen mit Thrombozytopenie ein kausaler Zusammenhang mit dem Impfstoff nicht bewiesen, aber möglich ist und weiter untersucht werden sollte. Darüber hinaus gab es keine Hinweise auf ein Problem im Zusammenhang mit bestimmten Chargen des Impfstoffs oder mit bestimmten Herstellungsstandorten.
Enge Kooperation mit den Gesundheitsbehörden
AstraZeneca wird weiterhin eng mit den Gesundheitsbehörden zusammenarbeiten, um die angemessene Anwendung des Covid-19 Impfstoffs sicherzustellen. Das Unternehmen erkennt die Empfehlungen des PRAC an und wird diese umsetzen, einschließlich der Aktualisierung der Fach- und Gebrauchsinformation. Um die sichere Bereitstellung des Impfstoffs auch während dieser Krise der öffentlichen Gesundheit zu gewährleisten, werden weiterhin die Art und Relevanz dieser Ereignisse untersucht. Eine Analyse der Sicherheitsdatenbank von AstraZeneca mit zig Millionen Datensätzen für den Impfstoff Covid-19 ergab, dass diese Ereignisse nicht häufiger auftraten, als bei Millionen von Menschen zu erwarten wäre.
Sarah Walters, Country President AstraZeneca Österreich, sagt: „Für uns steht die Sicherheit der Menschen immer an erster Stelle. Dazu gehört, dass Meldungen zu Nebenwirkungen schnell erfasst und wissenschaftlich untersucht werden. Wir schätzen die gründliche Sicherheitsprüfung, die die EMA durchgeführt hat, mit dem klaren wissenschaftlichen Schluss, dass der Covid-19 Impfstoff von AstraZeneca sicher ist und der Nutzen das Risiko überwiegt. Die Entscheidung Österreichs, eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung zu unterstützen und die Menschen weiterhin vor Covid-19 zu schützen, war angesichts der hohen Infektionsrate in Österreich eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung. Denn im Kampf gegen die Pandemie zählt jeder Tag und jeder geimpfte Mensch.“
Neue, positive Nachrichten aus Übersee
Neben der positive Bewertung durch die EMA und WHO gibt es aber zusätzliche positive Nachrichten über das Vakzin: Laut einer groß angelegten Studie mit rund 32.0000 Teilnehmer*innen in den USA, Peru und Chile – zwei Drittel der Proband*innen erhielten den Impfstoff, die anderen ein Placebo, ohne dass vorab bekannt war – weist es eine höhere Wirksamkeit auf als bisher ermittelt. Die EMA war bei ihrer Zulassung in der Europäischen Union Ende Jänner dieses Jahres ja noch von etwas mehr als 60 Prozent Wirksamkeit ausgegangen.
Wie aber die erwähnte Studie bestätigt hat, bietet der Impfstoff eine hundertprozentige Wirkung gegen schwere Krankheitsverläufe, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen. Der Schutz vor symptomatischen Erkrankungen liegt immer noch bei 79 Prozent. Bei den über 65-Jährigen, die in etwa 20 Prozent der im Rahmen der Studie Geimpften ausmachten, lag der Schutz bei mehr als 80 Prozent.
De facto dürfte die Schutzwirkung allerdings noch höher sein. Denn mittlerweile weiß man bei Astra Zeneca, dass die Wirksamkeit von AZD1222 – so der wissenschaftliche Name des Impfstoffes – bei einem Impfintervall von vier Wochen geringer ist, als wenn zwischen erster und zweiter Impfung zwölf Wochen vergehen.
Auf der anderen Seite ist aber auch zu erwähnen, dass durch die neuen Virusvarianten die Wirksamkeit des Vakzins deutlich herabgesetzt ist. Das betrifft zwar vermutlich nicht die auch bei uns vor allem im Osten des Landes dominante „britische“ Mutante B.1.1.7, vermutlich aber die „südafrikanische“ Variante B.1.351 und die „brasilianische“ Variante P.1.
AZD1222 – das AstraZeneca Vakzin
AZD1222 wurde von der University of Oxford und ihrem Spin-Out-Unternehmen Vaccitech miterfunden. Es verwendet einen nicht replizierenden viralen Vektor für Schimpansen, der auf einer abgeschwächten Version eines gewöhnlichen Erkältungsvirus [Adenovirus] basiert, das Infektionen bei Schimpansen verursacht und das genetische Material des Spike-Proteins des SarS-CoV-2-Virus enthält. Nach der Impfung wird das Oberflächen-Spike-Protein produziert, das das Immunsystem darauf vorbereitet, das SarS-CoV-2-Virus anzugreifen, wenn es den Körper später infiziert.
Der Impfstoff hat mittlerweile in mehr als 70 Ländern auf sechs Kontinenten eine bedingte Marktzulassung oder eine Zulassung für den Notfalleinsatz erhalten. Mit der kürzlich von der WHO erteilten Zulassung für den Notfalleinsatz beschleunigt sich der Weg zum Zugang in bis zu 142 Ländern über die sogenannte COVAX Facility – eine von der WHO ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel, dass Länder unabhängig von ihrer Kaufkraft zügigen Zugang zu Impfstoffen gegen Covid-19. Aufgabe der COVAX Facility ist es, die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen zu beschleunigen. Vor allem aber ist sie dafür zuständig, Impfstoff-Dosen bei Herstellern zu kaufen und allen Staaten zuzuteilen, die ihre Teilnahme an COVAX erklärt haben.
Über AstraZeneca
AstraZeneca ist ein globales, wissenschaftsorientiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Vermarktung von verschreibungspflichtigen Medikamenten konzentriert, hauptsächlich zur Behandlung von Krankheiten in den drei Therapiebereichen Onkologie, Herz-Kreislauf, Nieren & Stoffwechsel sowie Atemwege & Immunologie. AstraZeneca hat seinen Sitz in Cambridge, Großbritannien, und ist in über 100 Ländern tätig.
(Bilder: Pixabay.com, AstraZeneca.com (2x))