Wir Erwachsene sind durchschnittlich zwei- bis dreimal pro Jahr erkältet, Kinder noch deutlich häufiger. Husten, Schnupfen, Hals- oder Ohrenschmerzen sind typische Symptome für die Infektion der oberen Atemwege. Oft lässt sich eine Erkältung mit Hausmitteln selbst behandeln und etwas lindern. Aber halten diese Mittel wirklich, was sie versprechen? Lesen sie hier, welche Erkältungsmythen wahr sind und welche wir lieber schnell vergessen sollten.
Erkältungsmythen im Check: Eine Erkältung kommt 3 Tage, bleibt 3 Tage und geht 3 Tage
Stimmt. Eine Erkältung beginnt oft mit nur einem leichten Halskratzen. Dann gesellen sich weitere Beschwerden wie Schnupfen oder Fieber hinzu. Und nach einigen Tagen bleibt noch ein Gefühl der Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Im Durchschnitt dauert eine Erkältung ungefähr neun Tage.
#Mythos: Erkältet? Dann ab ins Bett!
Stimmt zum Teil. Mit einer Erkältung fühlt man sich oft müde und abgeschlagen, da unser Körper mit der Abwehr der Viren beschäftigt ist. Mit Fieber kommen oft auch Muskel- und Gelenkschmerzen dazu, sodass man sich im Bett wohler fühlt. Am liebsten möchte man nur schlafen – was gut ist, da man sich ohnehin schonen sollte, solange man Fieber hat. Wegen anderer Erkältungssymptome gilt ganz einfach: Wenn es ihnen gut tut, legen sie sich hin.
#Mythos: Zwiebelauflagen gegen Ohrenschmerzen
Stimmt. Die Zwiebel ist quasi ein „Universalheilmittel“. Ihre ätherischen Öle wirken stark antibakteriell und desinfizierend. Sie enthält schwefelhaltige Verbindungen, sogenannte Sulfide, die eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. Diese sind übrigens auch dafür verantwortlich, dass unsere Augen beim Zwiebelschneiden brennen und tränen. Aber die Zwiebel lindert nicht nur Ohrenschmerzen, sondern auch Husten, Schnupfen und Halsweh.
Und wie macht man so eine Zwiebelauflage? Einfach Zwiebelscheiben oder -würfel in ein Geschirrtuch wickeln, leicht zusammendrücken, so dass der Zwiebelsaft ausläuft, und dann für ca. eine halbe Stunde auf die entsprechende Stelle legen.
#Mythos: Heiße Zitrone fördert das Gesundwerden
Stimmt nicht. Die Erkältung mit ein paar Tassen heißem Wasser und ausgepressten Zitronen bekämpfen – schön wär’s. Aber ganz so einfach ist es leider nicht. Eine Zitrone besitzt zwar einen hohen Anteil an Vitamin C, jedoch hilft das kaum noch, wenn man bereits erkältet ist. Außerdem ist Vitamin C hitzelabil und wird im heißen Wasser quasi zerstört. Aber, genauso wie andere warme Getränke auch, lindert heiße Zitrone die Erkältungssymptome wie etwa ein Reizgefühl im Rachen oder eine verstopfte Nase.
#Mythos: Topfenwickel lindern Halsschmerzen und senken Fieber
Stimmt. Einer der Hauptbestandteile von Topfen ist das phosphorhaltige Kasein, sozusagen eine Hauptphosphatquelle für den menschlichen Körper. Wenn Kasein über die Haut einwirkt, hat es eine entzündungshemmende und den Stoffwechsel anregende Wirkung. Außerdem wirke Topfen schmerzlindernd und abschwellend. Im Halswickel sollte Topfen eher lauwarm verwendet werden. Bei Fieber helfen Topfenwickel, weil Topfen auf Grund seines hohen Flüssigkeitsgehalts einen kühlenden Effekt besitzt. Auf der Stirn erzeugt der Wickel eine angenehme Kühle, da die Topfeflüssigkeit auf der Haut verdunstet.
#Mythos: In der Sauna die Erkältung raus schwitzen
Stimmt nicht. Regelmäßiges Saunieren ist zwar gut für den Kreislauf, die Hautdurchblutung und das Immunsystem, allerdings nur solange man keinen Infekt hat. Ist eine Erkältung im Anmarsch, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie nach der Sauna so richtig zuschlägt. Warum? In der heißen Luft können sich Keime schneller vermehren, der Infekt im Körper kann stärker werden. Außerdem wird das Herz-Kreislaufsystem zu stark belastet, und letztlich eventuell auch andere Sauna-Gänger angesteckt. Die meisten Viren und Bakterien werden zwar ab einer Temperatur von 80 Grad Celsius abgetötet, jedoch herrschen diese Temperaturen nur im Aufgussraum und nicht in den Umkleidekabinen, Ruheräumen oder Duschen.
(Bilder: Pixabay.com)