Supermärkte mit automatischen Kassen, Roboter, die im Altenheim für das Service zuständig sind, Geräte, die mit einem sprechen, an allen Ecken und Enden wird gewischt, geklickt, geliked, geshared, gezoomed, gefollowed, gechattet, hoch- und runter geladen – für „die Jungen“ ganz normal, für „die Alten“ tut sich aber mit Internet, Smartphone & Co. eine ganz neue Welt auf. Eine neue Welt, die immer mehr liken 😉
Das digitale Zeitalter – Fluch oder Segen?
Die ‚moderne Technik‘, wie sie gerne salopp formuliert bezeichnet wird, hat viele gute Seiten, die uns das Leben angenehmer macht. Denken wir nur an so mittlerweile ganz „normale“ Dinge wie GPS-Navigation, eMails oder Bankomatkassen – ohne digitaler Übertragungstechnik wäre das nicht möglich.
Andererseits zuckt doch der/ die eine und andere zusammen, wenn er/ sie von automatischen Supermarktkassen, sprechenden Servicerobotern, selbstfahrenden Autos und dergleichen liest. Und doch kann man durchaus sagen, dass die große „digitale Revolution“ keine mit einem großen Knall ist, sondern vielmehr schleichend und leise vor sich geht. Denken sie nur an die Selbstbedienungsfoyers in Banken, elektronische Zug- und Flugtickets oder auch „nur“ ans Telefonieren mit dem Handy – mittlerweile alles Selbstverständlichkeiten, die auch jene, die noch mit s/w Fernsehen und Viertel Telefon aufgewachsen sind, nicht mehr missen möchten.
Einfach, praktisch, gut – nach den ersten Schritten
Waren es im Jahr 2015 nur 47 Prozent der 65- bis 74-jährigen ÖsterreicherInnen, die lt. Statistik Austria das Internet nutzten, so sind mittlerweile klar mehr als Hälfte. Tendenz (stark) steigend, wiewohl nicht unerwähnt bleiben soll, dass in Dänemark beispielsweise über 85 Prozent der Generation 65 plus das Internet nutzt. Wir halten in diesem Sinn daher fest: es gäbe in diesem Bereich noch genügend Aufholbedarf.
Man könnte fast meinen, während die einen den Fortschritt feiern, bleibt die Gruppe der älteren Generation signifikant zurück. Oder anders gesagt: die fortschreitende Digitalisierung wird für jene, die nicht nachlernen, ein zunehmendes Problem.
Dabei braucht es oft nur den berühmten ersten Schritt, um auch ältere von den Vorteilen der digitalen Welt zu überzeugen. Nehmen wir zB einen pensionierten Tischler, der in seinem Berufsleben nie einen Computer verwendet bzw. gebraucht hat. Seine Frau, die immer alles „digitale“ erledigt hat, stirbt und plötzlich ist keiner mehr da, der sich mit eMails, Google, Pdfs, etc. auskennt. Aber nur einmal mit seinem Enkel in Spanien via WhatsApp gechattet und er wird die Vorteile moderner Kommunikationstechnologien nicht mehr missen wollen.
Einer fängt an, und die anderen machen es nach
Erst einmal mit WhatsApp angefreundet, wird sich unsere Tischler mit Sicherheit bald auch mit seinen Freunden und Bekannten darüber und über WhatsApp unterhalten. Klar, nicht für jeden wird es von Anfang an leicht sein, aber mit der nötigen Einstellung gelingen die ersten Schritte in sein persönliches digitales Zeitalter im Hand umdrehen.
Denn am Ende des Tages bleibt die Frage nach der Alternative zu „Technik und Senioren“? Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung drohen die Senioren nicht mehr mitzukommen. Gleichzeitig ist die Digitalisierung ihre größte Chance, um im Alter fit und gesund zu bleiben, nicht den Kontakt mit dem Rest der Welt zu verlieren. Das haben sie selbst noch am wenigsten begriffen. Auch wenn langsam ein Umdenken stattfindet.
Senioren sind zu vielem bereit, wenn sie angestoßen werden. Die Digitalisierung ist ein Segen für Senioren, wenn sie sie nutzen können. Denn im Normalfall verbessert das neue Wissen die Lebensqualität. Und wer möchte das nicht? 😉
(Bilder: Pixabay.com)