Hausapotheken gehören zu den typischen Dingen, an die man erst dann denkt, wenn man sie braucht. Damit es aber im Fall des Falles nicht dazu kommt, dass notwendiges Verbandsmaterial oder Medikamente fehlen, lesen sie hier, was alles in eine gut sortierte Hausapotheke gehört.
Zuerst: Wohin damit?
Die meisten von uns bewahren ihre Hausapotheke entweder im Badezimmer oder in der Küche auf. Doch genau an diesen Orten haben Arzneimittel eigentlich gar nichts zu suchen. Denn auf Grund der Feuchtigkeit und der starken Temperaturschwankungen in diesen Räumen können vor allem Medikamente Schaden nehmen und ihre Wirkung verlieren. Schlimmstenfalls bilden sich sogar giftige Abbauprodukte.
Besser eignen sich das Schlafzimmer, ein Gang oder ein Abstellraum. Der optimale Aufbewahrungsort für die Hausapotheke solle dunkel, kühl und trocken sein.
Schutz vor Kinderhänden
Sobald Kinder im Haushalt leben oder auch nur immer wieder zu Besuch sind, muss die Hausapotheke unbedingt verschließbar sein. Einfach alles in eine Schachtel und ins oberste Fach des Schlafzimmerschranks zu stellen, genügt nicht. Kinder sind neugierig und klettern gern. Werden Tabletten als Spielzeug missbraucht oder mit Bonbons verwechselt, kann das böse Folgen haben.
Ebenso kann eine Verwechslung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten wie zB Blutdruckmittel oder Opiate dramatische Folgen haben. Diese darf ausschließlich der Patient einnehmen, dem der Arzt sie verschrieben hat. Doch die Hausapotheke wird in der Regel von mehreren Personen genutzt. Daher gehören solche Medikamente nicht in die Hausapotheke. Nach Ende der Therapie sollten rezeptpflichtige Medikamente entsorgt und nicht weiter aufbewahrt werden.
Notfall-Nummern UND Erste-Hilfe Anleitung
Legen sie eine Liste mit für sie wichtigen Notfall-Rufnummern an. Beginnen sie mit dem Rettungsnotruf 144. Auch wenn das banal klingt, aber im Notfall kann es durchaus passieren, dass man die einfachste Nummer nicht parat hat. Auch die Nummern des ärztlichen und zahnärztlichen Bereitschaftsdienstes sowie des Apothekennotdienstes gehören auf die Liste. Legen Sie das Blatt zusammen mit einer Erste-Hilfe-Anleitung griffbereit in die Hausapotheke.
Regelmäßig prüfen und an alle denken
Mindestens ein mal pro Jahr sollten sie ihre Hausapotheke überprüfen, und zwar hinsichtlich Ablaufdatum der Medikamente und auf Vollständigkeit. Aber Vorsicht: Verfärbungen oder Verklumpungen, zerbröselte Tabletten oder ungewöhnliche Gerüche können darauf hinweisen, dass das Medikament bereits vor dem Verfallsdatum Schaden genommen hat.
Berücksichtigen sie bei der Zusammenstellung der Hausapotheke den Bedarf aller Familienmitglieder. So kann es zB nötig sein, zwei unterschiedliche Schmerzmittel zu haben. Mitunter verändern akute oder chronische Erkrankungen den Bedarf. Bekommt ein Familienmitglied zB Blutdrucksenker vom Arzt verschrieben, muss aufgrund möglicher Wechselwirkungen vielleicht ein Arzneimittel in der Hausapotheke ausgetauscht werden. Hier gilt auf jeden Fall der Satz: Fragen sie – unbedingt – ihren Arzt oder Apotheker!
Machen sie sich Notizen und schmeißen sie den Beipackzettel nicht weg
Welche war noch mal die Salbe gegen Verstauchungen, und welche gegen Brandverletzungen? Arzneimittelnamen sind nicht immer einfach auseinander zu halten, die Packungen sehen sich oft sehr ähnlich. Daher: beschriften sie die Medikamente zusätzlich gut leserlich. Im Notfall erleichtert das die Suche nach dem richtigen Medikament.
Achten sie darauf, dass die Medikamente immer zusammen mit dem Beipackzettel in der Originalverpackung stecken. So sind im Akutfall alle wichtigen Angaben verfügbar. Fehlt ein Beipackzettel, hilft ihnen ihre Arzt oder Apotheker.
Das sollte in jede Hausapotheke
Verbandmittel
- sterile Kompressen zum keimfreien Abdecken von Wunden
- Mullbinden verschiedener Breite, um zB Kompressen zu fixieren oder für Salbenverbände
- Verbandpäckchen in mehreren Größen
- Heftpflaster zum Befestigen von Kompressen und Binden auch direkt auf der Haut
- Pflasterstrips und Wundschnellverband zur Behandlung kleiner Verletzungen
- Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
- Dreiecktuch zur schnellen Versorgung mit einer Armschlinge
- Sicherheitsnadeln
- Verbandklammern
- Verbandschere für sicheres Zuschneiden und Entfernen von Verbandmaterial
Hilfsmittel
- Fieberthermometer
- Einmalhandschuhe zum Schutz vor Infektionen
- Desinfektionsmittel
- Splitterpinzette zur Entfernung kleiner Holzsplitter aus der Haut
- eine Zeckenzange
- eine Liste mit Notfall-Rufnummern
- eine Erste-Hilfe-Anleitung
- Kühlkompressen, etwa für Sportverletzungen. Diese sollten allerdings im Gefrierfach aufbewahrt werden
Arzneimittel
- gegen Schmerzen und Fieber
- Halstabletten
- gegen Durchfall und Verstopfung
- gegen Juckreiz
- Wunddesinfektionsmittel
- Salbe für Brandverletzungen
- Gel für Sportverletzungen
- Mittel für gesundheitliche Probleme, unter denen sie öfter leiden, zB Sodbrennen
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