Viele Menschen missverstehen das Mindesthaltbarkeitsdatum als „Wegwerfdatum“ – obwohl die Lebensmittel „oft länger gut“ sind. Solche Missverständnisse sind laut Europäischer Kommission für zehn Prozent der 88 Mio. Tonnen Lebensmittel, die jährlich allein in der EU verschwendet werden, verantwortlich. Das entspricht mehr als 20 Mio. Tonnen CO2e [Anmerkung: CO2e, sprich CO2-Äquivalent ist eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase, die den Effekt aller Treibhausgase aufs Klima vergleichbar macht.], die vergeudet werden.
Zusatz der Lebensmittelproduzenten zeigt Wirkung
Das will eine Initiative von Too Good To Go gemeinsam mit Lebensmittelproduzenten nun ändern. Der Mindesthaltbarkeits-Zusatz „Oft Länger Gut“ ermutigt Konsumentinnen und Konsumenten, ihre Sinne einzusetzen, bevor sie Lebensmittel entsorgen.
50 heimische Marken, unter anderem Soletti, Danone, SalzburgMilch, Efko oder Philadelphia, drucken den Hinweis ein Jahr nach Einführung des Zusatzes auf die Verpackung ihre Produkte – und das bereits auf viele Millionen Produkte in den heimischen Supermarktregalen. Das zeigt bereits Erfolge: 3 von 4 Befragten, die den Zusatz kennen, sagen, er habe sie dazu inspiriert, ihre Sinne gegen Verschwendung einzusetzen.
Mindesthaltbarkeit heißt »mindest haltbar bis« – nicht »höchstens« haltbar bis
„Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Lebensmittel sind tatsächlich ‚oft länger gut’,“ betont auch Johannes Rauch, Minister für Konsument•innenschutz. „In aller Regel kann das jede und jeder selbst mit Schauen, Riechen, Probieren feststellen und so einen guten Teil der sehr oft unnötigen Lebensmittelverschwendung reduzieren. Ich begrüße die zusätzliche Kennzeichnung, die das für alle Konsumentinnen und Konsumenten auf einen Blick klarstellt.“
Zahlreiche Produkte sind “oft länger gut”
Der Hinweis findet sich ab sofort auch auf Produkten wie Soletti von Kellys, Mineralwasser von Lauretana, Hohes C Orangensaft von Eckes-Granini, Super Soft Sandwich von Ölz, Vollmilch von Metro, Actimel und Activia von Danone, Rot- und Sauerkraut von Efko, Philadelphia von Mondelēz, Nudeln von Recheis, Teegetränken von All I Need und 100 weiteren Produkten. Sie alle garantieren beste Qualität ihrer Produkte innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums, die allerdings oft noch weit über den Ablauf des Datums hinaus gegeben ist.
Die Initiative von Too Good To Go vereint damit einflussreiche gesellschaftliche Kräfte, um nachhaltig die Wahrnehmung von Haltbarkeitsdaten zu ändern. „Durch die kollektive Kraft der vielen Lebensmittelhersteller erreichen wir sehr viele Menschen unmittelbar dann, wenn es wichtig ist: bei jedem Blick auf das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum,“ so Georg Strasser, Country Manager von Too Good To Go.
Mehr Klarheit über die Funktion des Mindesthaltbarkeitsdatums
Das kleine Datum auf Lebensmitteln gibt Konsumentinnen und Konsumenten Orientierung. Es gibt einen Zeithorizont vor, in dem sich Qualitätsmerkmale wie Geschmack oder Geruch garantiert nicht verändern. Es sagt allerdings nicht, wie in der österreichischen Umgangssprache suggeriert, den „Ablauf“ des Lebensmittel, sprich eine etwaige Ungenießbarkeit voraus.
Expertinnen und Experten stellen fest, dass das „Ablaufdatum“ zu dieser Haltung geführt hat, in der die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Entscheidungen über die Haltbarkeit nicht auf der Grundlage ihres eigenen Urteilsvermögens treffen, sondern sich auf die von den Herstellern angegebenen Daten stützen. Dagegen werden Hersteller jetzt aktiv.
Über Oft Länger Gut
„Oft Länger Gut“ ist ein kleiner, aber wichtiger Zusatzhinweis, der direkt neben das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmittel gedruckt wird. Die Initiative von Too Good To Go gemeinsam mit Produzenten ermutigt Konsumentinnen und Konsumenten, ihre Sinne einzusetzen, bevor sie Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgen. So wird gegen die unnötige Verschwendung von Lebensmitteln sensibilisiert und eine simple Prüfmethode aufgezeigt: Schauen, Riechen, Probieren, bevor das Lebensmittel entsorgt wird. Denn: Es ist »oft länger gut«.
Weitere Informationen zur Initiative “Oft Länger Gut” finden sie unter oftlaengergut.at.
„Unsere Lebensmittel sind wertvoll“
Sehen sie hier ein kurzes Video von Umwelt- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zur Kampagne „Oft Länger Gut“.
(Bilder: Too Good To Go; Video: Youtube.com)