Immer mehr Reisende sind Camper und entscheiden sich für einen Campingurlaub: Im Vorjahr verbuchten österreichische Campingplätze 1.573.757 Ankünfte – das sind knapp zehn Prozent mehr als noch 2016. Der Österreichische Camping Club (ÖCC) wollte dem gesteigerten Interesse auf den Grund gehen und befragte* seine Mitglieder: Wie campen sie, wie häufig gehen sie auf Tour und was schätzen sie an dieser besonderen Urlaubsform?
Die zentralen Ergebnisse
„Die große Mehrheit der Befragten campt mit fahrbarem Untersatz. 6 von 10 machen sich mit dem Wohnmobil auf den Weg in den Urlaub, knapp 4 von 10 nutzen den Wohnwagen. Zwar ist rund jeder Fünfte im Besitz eines Zeltes, tatsächlich genutzt wird es allerdings nur von etwa acht Prozent,“ informiert Daniel Kunc vom ÖCC.
Je älter der Camper, desto öfter und länger seine Urlaube – häufige Ortswechsel inkl.
„Camper sind gern und viel unterwegs: 9 von 10 fahren mehrmals pro Jahr auf Campingurlaub“, so der ÖCC-Experte. Je älter der Camper, desto häufiger geht er seiner Leidenschaft nach. Während bei den Campern bis 49 Jahre rund 80 Prozent mehrmals jährlich campen, sind es bei den über 70-Jährigen bereits 96 Prozent.
Gecampt wird nicht nur häufig, sondern auch ausgiebig: Fast die Hälfte aller Befragten verbringt mehr als 21 Nächte pro Jahr auf Campingplätzen (aufgeteilt auf mehrere Aufenthalte). Auch die Campingdauer steigt mit dem Alter des Campers an. „Je älter der Camper, desto ausgedehnter seine Urlaube“, stellt Kunc fest. „Außerdem suchen Camper Abwechslung: Zwei Drittel steuern im Urlaub mehrere Campingplätze an – nur ein kleiner Teil der Befragten bevorzugt es, auf einem Platz zu bleiben.“
Gründe fürs Campen: mobil, naturnah, gut gelegen
Der genannte häufige Ortswechsel resultiert aus dem Hauptgrund fürs Campen – der Mobilität. „Knapp 80 Prozent der Befragten schätzen die Flexibilität, im Urlaub mehrere Orte besuchen zu können und dennoch alle ’sieben Sachen‘ dabei zu haben“, fasst Kunc weiter zusammen. Auf Platz zwei der Beweggründe für einen Campingurlaub rangiert die Naturverbundenheit, gefolgt von der Möglichkeit eines direkten See- oder Meerzugangs. Der Kostenfaktor scheint eine weniger wichtige Rolle zu spielen: Für weniger als die Hälfte der befragten Personen ist das günstige Preis-Leistungsverhältnis ein ausschlaggebendes Kriterium fürs Campen.
Suche nach Campingplatz hauptsächlich online und wenig spontan
Die Suche nach einem Campingplatz erfolgt größtenteils gezielt und rechtzeitig vor der Anreise. Am häufigsten wird im Internet (82 Prozent) oder in gedruckten Campingführern (70 Prozent) nach Informationen zu Plätzen gesucht. Auf Empfehlungen von Freunden oder Bekannten verlässt sich etwa die Hälfte der Befragten – wobei sich Vielcamper deutlich häufiger (72 Prozent) auf persönlichen Rat verlassen als Gelegenheitscamper (48 Prozent). Nur knapp jeder Fünfte sucht sich spontan einen Campingplatz (zB durch Beschilderung).
* Im Rahmen der Umfrage wurden 683 Online-Interviews mit ÖCC-Mitgliedern durchgeführt (in Zusammenarbeit mit der ÖAMTC Marktforschung und dem Institut Customer Experience).
(Bilder: Pixabay.com; Grafik: ÖAMTC)