Salopp formuliert, bedeutet Nachhaltigkeit soviel wie „nicht mehr an Rohstoffen verbrauchen als wieder nachwächst“. Grundsätzlich ein hehres Ziel, das praktisch „jeder von uns“ unterschreiben würde. Aber wie schaut´s in der Praxis wirklich damit aus? In der aktuellen Umfrage* von refurbed.de zeigt sich: Nachhaltigkeit hat bislang kaum Einzug in die reale (Shopping-)Welt gehalten. Der Preis bleibt das wichtigste Argument. Nachhaltigkeit wird nicht gelebt.
Lieber günstig als nachhaltig
Nach wie vor ist für 90% der KonsumentInnen v.a bei technischen Produkten der Preis der ausschlaggebende Faktor für die Kaufentscheidung. Im Gegensatz dazu sind nachhaltige Produkte bei Online-Einkäufen nur für 9% der StudienteilnehmerInnen wichtig. Um eine gute Wahl treffen zu können, informieren sich 97% der Befragten intensiv durch Produktvergleiche. Unternehmen werden zwar stärker in ihrem Umgang mit Ressourcen hinterfragt, Nachhaltigkeit wird von den Verbrauchern jedoch oftmals nur als ein zusätzliches Detail gesehen. Vorwiegend wird mit den bestehenden Gewohnheiten weiter eingekauft.
ecofriendly bei Instagram, im echten Leben Fehlanzeige?
Das Selbstbild steht im starken Kontrast zum wahren Kaufverhalten. Sowohl soziale Gerechtigkeit (70%), als auch Zeit in der Natur zu verbringen (86%) wird von der Mehrheit als sehr erstrebenswert angesehen. Genauso ist es den Befragten wichtig, im Einklang mit Natur und Umwelt zu leben (75%). Vor die Wahl gestellt, präferieren drei Mal mehr Menschen als Weiterempfehlungsanreiz das Pflanzen eines Baumes anstatt eines 10 Euro Gutscheins. Das würde bedeuten, dass ein Großteil der Gesellschaft längst nachhaltig einkaufen müsste.
Leider ist das weit gefehlt. Die Studie zeigt zwar, dass zumindest 31% beim Shopping verantwortungsvoll handelnde Unternehmen bevorzugen, jedoch ist nachhaltiges Einkaufen im Elektronikbereich immer noch eine Randerscheinung.
Lieber nichts riskieren
Auch wenn KonsumentInnen bei der endgültigen Auswahl großen Wert auf den Preis legen, so wird trotzdem ein hoher Anspruch an Elektrogeräte gestellt. Eigenschaften wie Qualität und Vertrauen in den Verkäufer sind entscheidend für eine Anschaffung. Für 83% der Befragten ist es wichtig, dass sie kein Risiko eingehen und Garantieleistungen wie eine Testphase nutzen können.
Nachhaltigkeit – wie neu, nur besser
Nachhaltige Elektronikgeräte sind immer noch Nischenprodukte. Das Kaufverhalten wird sich erst anpassen, wenn sich der Umweltschutz für den Konsumenten auszahlt und mit keinem zusätzlichen Aufwand verbunden ist – eine Kombination von vertrauensvollen Online-Shopping und umweltschonenden Produkten.
refurbed, ein Start-Up mit Sitz in Wien, verkauft zB vollständig erneuerte elektronische Geräte wie Handys, Laptops und Tablets, die bis zu 40% günstiger und 100% nachhaltiger sind. Dazu gibt es mindestens ein Jahr Garantie und eine kostenlose 30-Tage-Testphase. Jedes refurbed Gerät ist gut für die Umwelt, denn es reduziert die CO₂-Emissionen um bis zu 70% und vermindert durch die Wiederverwertung schädlichen Elektroschrott. Und um die restlichen CO₂-Emissionen auszugleichen, wird für jedes verkaufte Produkt einen Baum gepflanzt 🙂
Über die Studie
Auftraggeber: www.refurbed.de
Methode: Computer Assisted Web Interviews (CAWI)
Instrument: Online-Befragung über typeform
Respondenten: web-aktive Personen aus Deutschland und Österreich zwischen 18 und 75 Jahren
Sample-Größe: 1.032 Netto-Interviews
Erhebungszeitraum: März bis April 2018
Incentives: keine Anreize
Umfang: 48 offene/ geschlossene Fragen
(Bilder: Pixabay.com)