Joghurtgetränke – gerade in der Fastenzeit sehr beliebt – haben das Image, aufgrund ihres meist geringen Fettgehalts „gesund“ zu sein. Trotz der Hinweise auf den niedrigen Fettgehalt und abgebildeten Früchten enthalten die Drinks vor allem bezogen auf eine Verpackungseinheit viel Zucker bzw. Kalorien und sind oft aromatisiert. Der VKI – Verein für Konsumenteninformation hat im Auftrag der AK Steiermark 20 Joghurtgetränke auf ihren Zuckergehalt untersucht. Fazit: Trinkjoghurt ist oft eine aromatisierte Kalorienbombe.
Trinkjoghurt entspricht Zwischenmahlzeit
Der Zuckergehalt der 20 getesteten Produkte reicht von 1 bis 12 g (ohne Milchzucker und fruchteigenen Zucker), der Mittelwert liegt bei 6,4 g Zucker pro 100 g.
Neun von 20 Produkten haben eine Füllmenge von 500 g. Rund die Hälfte dieser Produkte hat eine angegebene Portionsgröße von 250 g. Gerade die Flaschenoptik und die kleinere Größe der Getränke verleiten oft, gleich den gesamten Inhalt auf einmal zu trinken.
Je nach Zuckergehalt werden mit einer Packung Trinkjoghurt (meist 500 g) zwischen 30 und 45 g Zucker aufgenommen. Damit wird die tägliche Maximaldosis Zucker leicht erreicht – insbesondere von Kindern. Laut WHO soll ein Erwachsener durchschnittlich maximal 50 g Zucker pro Tag aufnehmen.
Fettarm heißt nicht automatisch zuckerarm
Jene 8 Produkte mit einem Fettgehalt von unter 1 Prozent liegen jedoch mit dem Zuckergehalt über dem Mittelwert von 6,4 g Zucker je 100 g.
Zwei Drittel der Produkte sind aromatisiert. Nur ein Produkt kommt lediglich mit Joghurt, Früchten und Zucker aus (Yoothie Yoghurt Smoothie, Danone).
Kennzeichnung und Herkunft
Bei etwa der Hälfte der Produkte besteht bei der Kennzeichnung Verbesserungsbedarf. So suggerieren zwei Produkte (Super Smoojo Energy und Smoojo Smoothie mit Naturjoghurt von Schärdinger), die ganze Frucht in der Verpackung, aber zum Teil ist nur Fruchtsaft eingesetzt.
Die Zutaten der Joghurtgetränke können weit gereist sein: Die Milch stammt zwar meist aus Österreich, die Früchte werden allerdings weltweit bezogen.
Service
Die gesamte Studie können sie HIER als Pdf downloaden.
(Bilder: Pixabay.com)