Im Herbst laden die Berge zu ausgiebigen Wandertouren ein. Doch auch ein erfahrener Wanderer bleibt manchmal vor kleinen Verletzungen nicht verschont. Damit man für Notfälle gerüstet ist, sollte eine handliche Wanderapotheke im Rucksack niemals fehlen. Apothekerinnen und Apotheker wissen, was in eine Rucksackapotheke gehört und stellen diese individuell zusammen.
Wandern tut gut, dem Körper & dem Geist
Schöne Wanderungen wirken sich positiv auf das Gemüt, die Seele und das körperliche Wohlbefinden aus. Aus diesem Grund zieht es im Herbst viele Menschen auf die Berge. Doch egal, ob eine Bergtour mit der gesamten Familie, eine Alpinwanderung oder eine mehrtägige Trekkingtour geplant ist, eine kleine Rucksackapotheke für Notfälle sollte immer mit dabei sein.
„Zu den häufigsten Beschwerden von Wanderern zählen Blasen an den Füßen“, weiß der erfahrene Apotheker und Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer [ÖAK] , Mag. pharm. Christian Wurstbauer. Meistens melden sie sich bei schlechtem Schuhwerk oder empfindlichen Füßen bereits nach den ersten Kilometern durch leichte, brennende Schmerzen. „Spätestens, wenn die Haut gerötet und leicht erhaben ist, muss die betroffene Stelle durch ein Blasenpflaster abgedeckt und so vor weiteren Reizungen geschützt werden. Blasenpflaster zählen daher zu den wichtigsten Utensilien in einer Wanderapotheke“, so Wurstbauer.
Um Blasen vorzubeugen, können vor einer Wanderung die Füße mit einer speziellen Hautpflege – zB Hirschtalgcreme oder Melkfett – eingeschmiert werden. Wer empfindliche Füße hat und weiß, an welcher Stelle die Blasen auftreten, kann bereits im Vorhinein ein spezielles Gelpflaster anbringen. Bei bereits geplatzten Blasen rät der Apotheker, die betroffene Hausstelle mit einer antiseptischen Lösung zu spülen und mit einer sterilen Auflage abzudecken.
Ich packe meine Rucksackapotheke
Da es beim Wandern häufig zu Stürzen oder Ausrutschern kommt, die rasch behandelt werden müssen, beinhaltet eine Wanderapotheke in erster Linie Verbandsmaterialien wie Heftpflaster und spezielle Pflaster gegen Schürfwunden, sterile Wundauflagen und Mullbinden zum Fixieren sowie ein Desinfektionsmittel. „Schürfwunden sollten sofort unter fließendem Wasser ausgewaschen und mit Desinfektionsmittel, sterilen Kompressen und einer Mullbinde geschützt werden“, erklärt Wurstbauer das Prozedere der Wundversorgung.
Auch ein Kühlspray oder ein kühlendes Gel für stumpfe Verletzungen, bei Verstauchungen und Bänderzerrungen sollten mit. Ein Schmerzmittel einzupacken ist ebenfalls empfehlenswert. Darüber hinaus bewähren sich Einmalhandschuhe, eine Schere, Sicherheitsnadeln sowie eine Pinzette. Speziell bei Bergtouren empfehlen Experten eine Rettungsfolie aus Alu. Sie ist klein, passt in jede Hosentasche und leistet einen wertvollen Dienst, indem sie einen Verletzten am Berg vor dem Auskühlen bewahrt.
Ausreichend Trinken und Sonnenschutz nicht vergessen
Das Wandern regt das Herz-Kreislauf-System an und bringt den Körper zum Schwitzen. Der Flüssigkeitshaushalt muss daher regelmäßig ausgeglichen werden. „Beim Wandern ist es wichtig, reichlich zu trinken! Da vermehrtes Schwitzen und längere körperliche Anstrengung den Magnesium- und Kaliumhaushalt beeinflussen, sollten die beiden Mineralstoffe – die wichtig für Herz, Muskeln und Nerven sind – zusätzlich zugeführt werden“, so der Apotheker.
Wie bei allen Outdoor-Aktivitäten ist auch bei Wandertouren auf einen ausreichenden Sonnenschutz und idealerweise auf einen Insektenschutz zu achten.
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