Jeder von uns hat schon einmal die Situation erlebt, dass einem wortwörtlich “die Spucke im Mund wegbleibt”. Üblich ist das aber nur in Stresssituationen! Ist dieser Zustand jedoch von Dauer, schränkt er Betroffene oft stark ein. Gerade im Alter klagen viele über Mundtrockenheit, wissen aber nicht so recht was die Ursache ist und was sie dagegen tun können.
Fehlender Speichel bedeutet nicht nur Mundtrockenheit
Das Schlucken und Sprechen fällt Ihnen schwer, die Lippen sind trocken, die Zunge klebt am Gaumen und ein unangenehmer Geruch kommt aus Ihrem Mund – wenn diese Symptome nichts Neues für sie sind, leiden sie vermutlich an Xerostomie. Xerostomie bedeutet in Fachkreisen lediglich die subjektive Wahrnehmung einer trockenen Mundhöhle. Doch fehlender Speichel bedeutet nicht nur einen ausgetrockneten Mund, sondern stellt auch eine Gefahr für unser Gebiss dar. Neben der Befeuchtung unsere Mundschleimhäute schützt er auch unsere Zähne.
Grundsätzlich betrifft es jeden früher oder später
Warum die Mundtrockenheit gerade im Alter häufig auftritt, hat mehrere Gründe. Einer davon ist der Rückgang der Speichelmenge mit zunehmendem Alter. Die nachlassende Speichelproduktion ist ein physiologischer und somit natürlicher Prozess und betrifft deshalb grundsätzlich jeden.
Ein großes Problem bei Senioren ist die Flüssigkeitszufuhr. Viele Menschen verlieren im Alter das Gefühl von Durst. Die unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann einen verminderten Speichelfluss nach sich ziehen.
Oft ist Mundtrockenheit aber eine Nebenwirkung von Medikamenten. Zum Beispiel können blutdrucksenkende Tabletten die Speichelproduktion vermindern. Da Patienten mit Hypertonie (Bluthochdruck) auf diese Arzneimittel angewiesen sind, können sie die unerwünschte Wirkung nur bedingt bekämpfen.
Vielfältige Therapiemaßnahmen
Die Therapiemaßnahmen sind vielfältig und sollten je nach Bedarf und Schweregrad der Xerostomie ausprobiert werden. Grundsätzlich ist aber zu empfehlen, die Beschwerden seinem Arzt zu schildern und sich beraten zu lassen.
→ Ausreichend Trinken
Man sollte über den Tag verteilt pro Kilogramm Körpergewicht zwischen 30 und 40 Milliliter trinken. Bei einem Gewicht von 75 Kilogramm wären das zwischen 2 und 3 Liter Flüssigkeit. Machen sie sich wenn nötig kleine Erinnerungen, die sie an beliebigen Orten platzieren.
→ Überprüfen sie ihre Medikamentenliste
Darunter können sich Arzneimittel befinden, die als Nebenwirkung die Schleimhäute austrocknen lassen können. Hinweise darauf, dass ihr Medikament Mundtrockenheit verursacht, können sie in der Packungsbeilage unter dem Punkt “Unerwünschte Nebenwirkung” finden. Fragen sie im Zweifelsfall ihren Hausarzt – er wird ihnen auch sagen, ob es Alternativen gibt. Setzen sie jedoch nie Ihre Medikamente auf eigene Faust ab!
→ Regelmäßige Mund- und Zahnhygiene
Die regelmäßige Pflege von Zähnen und Zahnersatz beugt Karies und Entzündungen in der Mundhöhle vor. Außerdem sollten sie regelmäßig zur Vorsorge zu ihrem Zahnarzt. Produkte wie zuckerfreie Kaugummis oder Lutschbonbons können die Mundhygiene unterstützen und Mundgeruch vorbeugen.
Sollten diese Maßnahmen nichts bewirken, haben sie die Möglichkeit, Hafttabletten gegen Mundtrockenheit oder Speichelersatzmittel zu nutzen. Diese sind je nach Vorliebe als Spray oder Gel in der Apotheke erhältlich.
Möchten sie mehr rund um das Thema Mundtrockenheit erfahren, informieren sie sich auf https://mundtrockenheit.org/.
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