Weltweit wird sich die Zahl der über 60-Jährigen bis 2050 von 810 Millionen auf 2 Milliarden erhöhen. Im Jahr 2050 werden somit erstmals mehr ältere Menschen auf der Welt leben als Kinder unter 14 Jahren. In diesem Zusammenhang gibt es viele interessante Fragen. Eine davon: Wie sieht die Zukunft des Wohnens im digitalen Zeitalter aus, Stichwort Smart Home? Sind Smart Homes für „die Alten“ Fluch – zu kompliziert – oder doch vielmehr Segen – die moderne Technik hilft dabei, länger selbstständig und selbstbestimmt zu Hause zu leben?
Smart Home erobert nun auch Seniorenwohnungen
Steckdosen, TV-Geräte, Bewegungsmelder oder Heizung, alles wird von der Smart Home-Zentrale aus gesteuert. Smart Home, englisch für „intelligentes“ Haus“, hört sich aber viel komplizierter an, als es im Grunde eigentlich ist. Ganz im Gegenteil: Smart Homes sind bestens für Senioren geeignet und erleichtert ihnen den Alltag.
Ältere Menschen können länger selbstständig zu Hause bleiben, da in Smart Homes doch einiges an Arbeit und auch Verantwortung von der Technik übernommen wird. Viele Geräte lassen sich durch Sprachsteuerung oder über Sensoren regeln. Ein schönes Beispiel sind Jalousien, die automatisch runtergefahren werden, wenn ein Sensor zum Beispiel meldet, dass es draußen dunkel wird oder wieder automatisch hochgefahren werden, wenn draußen der Sturm eine gewisse Stärke erreicht.
Kinderleicht und intuitiv
Smart Homes sind auch kinderleicht zu bedienen, vorausgesetzt, man lässt die sogenannte Smart-Home-Zentrale von einem Experten anschließen. Er/ sie programmiert dann dieses kleine Steuergerät nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen, ausführliche Einschulung inklusive. Und wenn die Zentrale einmal eingestellt ist, läuft das System praktisch automatisch. Gesteuert wird das Ganze dann mit Hilfe eines Smartphones, das dann ungefähr so funktioniert wie eine Fernbedienung: einfach und unkompliziert, ohne dass man ständig Knöpfe drücken zu muss.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile viele spezielle Geräte, die Senioren ein großes Mehr an Sicherheit bieten. Ein gutes Beispiel sind etwas Sturzmatten, die erkennen, wenn jemand hingefallen ist. Dann wird sofort und automatisch ein Notruf an Angehörige, einen Notdienst oder einen Pflegedienst abgeschickt. Oder ein „smarter“ Rauchmelder: Der piept nicht nur bei Rauchentwicklung, sondern er schaltet auch Licht ein, fährt die Jalousien hoch und sorgt so dafür, dass die Fluchtwege frei bleiben. Und das beste: Die meisten Systeme werden per Funk gesteuert, sodass es keinen Kabelsalat gibt 🙂
Offen sein für neues
Die einzige Grundvorraussetzung für ein Smart Home ist – jetzt mal abgesehen von den Kosten natürlich –, offen zu sein für und interessiert zu sein an neuen Möglichkeiten. Die Digitalisierung unseres Lebens werden wir nicht aufhalten (können), indem wir uns ihr verschließen. Vielmehr gilt es, die rasanten technologischen Entwicklungen für die Bedürfnisse älterer Menschen zu nutzen, um allen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
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