Wer so ganz ohne jeglichem mulmigem Gefühl im Bauch zum Zahnarzt geht, möge sich bitte melden und seinen/ ihren Trick verraten. Oder anders formuliert: so richtig gerne geht wohl niemand zum Zahnarzt, denn angenehm sind die Behandlungen sozusagen „im“ Kopf zumeist nicht. Das geht bei manchen sogar soweit, dass sie regelrecht Panik vor einem Zahnarztbesuch entwickeln. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, lesen sie hier ein paar Tipps & Tricks, mit denen sie ihren nächsten Termin beim Zahnarzt mit Leichtigkeit absolvieren.
Offen darüber reden – auch und vor allem mit dem Zahnarzt
Aktuelle Umfragen zeigen, dass annähernd acht von zehn Personen Angstgefühle verspüren, wenn der nächste Zahnarztbesuch ansteht. Und fünf Prozent der Befragten gehen auf Grund einer sogenannten Zahnarztphobie (auch Dentalphobie) – der krankhaften Angst vor dem Zahnarzt – überhaupt nie zu einer Kontrolle. Damit es aber nicht dazu kommt, hilft zu allererst ein Gespräch mit ihrem Zahnarzt. Sprechen sie offen mit ihm über ihre Angst und vereinbaren sie zB ein bestimmtes Handzeichen. Sobald sie es geben, wird die Behandlung unterbrochen und sie können einen kleine Pause einlegen, um zB ihre Kiefermuskulatur wieder zu entspannen.
Viele Zahnärzte wie u.a. Dr. Frank Seidel aus Berlin haben sich mittlerweile auf Angstpatienten spezialisiert und gestalten betroffenen Patienten die Behandlung so angenehm wie nur irgendwie möglich. Er wird sie auch nicht „verurteilen“, wenn sie schlechte Zähne haben. Denn letztlich weiß er, dass die panische Angst vor dem Zahnarzt der Grund dafür ist. – Übrigens ist die Zahnbehandlungsphobie eine anerkannte psychosomatische Erkrankung, deren Ursachen allerdings noch nicht völlig geklärt sind.
Mögliche Ursachen einer Zahnbehandlungsphobie
Zahnbehandlungen laufen in der heutigen Zeit zumeist schmerzfrei ab und die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten werden in der Regel unter Lokalanästhesie durchgeführt. Trotzdem durchleben zahlreiche Patienten bereits bei dem Gedanken an eine Zahnarztbehandlung wahre Todesängste.
Negative Kindheitserfahrungen und/ oder traumatische Erlebnisse während einer Zahnbehandlung sind häufige, aber nicht alleinige Ursache der Zahnbehandlungsphobie. Drohender Verlust der Selbstkontrolle und damit verbunden das Gefühl ausgeliefert zu sein; die Angst vor unbekannten und unvorhersehbaren Abläufen während einer Zahnbehandlung; Erzählungen aus dem sozialen Umfeld – die Faktoren dafür können sehr unterschiedlich sein. Und niemand ist davor gefeit: Zahnbehandlungsphobie betrifft den Uni-Professor genauso wie den Extremsportler, Briefträger oder hochbezahlten Manager.
Mit Entspannungstechniken & Musik entspannt zum Zahnarzt
Je nachdem, wie groß ihre Angst vor einem Zahnarztbesuch ist, gibt es Mittel und Wege, diese zu reduzieren. Das „Zauberwort“ heißt Entspannung. Yoga oder Autogenes Training können beispielsweise dabei helfen, den flauen Magen vor einem Zahnarzttermin deutlich zu reduzieren.
Wenn sie während des Termins eher unter einem beklemmenden Gefühl leiden, kann zB das Abspielen ihrer Lieblingsmusik dabei helfen, die angespannte Situation zu meistern. Vor allem hören sie dann die unangenehmen Bohrgeräusche nicht.
Wenn alle Stricke reißen
Doch damit der Möglichkeiten nicht genug: mittlerweile setzen Zahnärzte auch vermehrt auf medizinische Hypnose und Akupunktur, um die Zahnbehandlungsphobie einzudämmen. Sollten all diese Methoden nicht „funktionieren“, können sie bei ihrem Zahnarzt immer noch nach einer Vollnarkose verlangen. Aber dazu braucht es ohnehin ein Gespräch mit ihrem Zahnarzt.
Führen sie mit ihrem Zahnarzt auch ein erstes „Beratungsgespräch“. So können sie sich von der Praxis ein Bild verschaffen und merken sicherlich schnell, ob sie sich in den Händen des ausgesuchten Arztes gut aufgehoben fühlen. In besonders akuten Fällen kann auch eine Verhaltenstherapie erfolgversprechend sein.
Egal, welche Methode ihnen hilft, Ziel sollte sein, dass sie zum einen nicht auf Grund von Ängsten ihre Gesundheit auf´s Spiel setzen. Und zum anderen, dass sie vor ihrem nächsten Zahnarztbesuch nicht (wieder) schlaflose Nächte verbringen.
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