Dicke, selbst gestrickte Wollsocken sind – im Bett getragen – zwar warm, aber doch auch relativ unsexy. Sie kommen quasi gleich nach den weißen Tennissocken. Nur was ist die Alternative, wenn sich die Eiszapfen an den Füßen nicht „wegwärmen“ lassen? Lesen sie hier, wie sie ihre kalten Füße auf angenehm warme Betriebstemperatur bekommen.
Nicht ganz unerwartet: es hängt mit der Jahreszeit zusammen
Nun, dass es kausaler Zusammenhang zwischen kalter Jahreszeit und Häufigkeit von kalten Füßen besteht, ist soweit keine Überraschung. Wenn es im Herbst/ Winter draußen stürmt und schneit, wird einem schon beim Rausschauen kalt. Und dann muss man auch noch raus in die Kälte…
Hier müssen wir aber gleich mal einhaken, denn oft ist man am Temperatursturz an den äußeren Extremitäten selbst schuld, Stichwort falsche Schuhe. Wofür man freilich nichts kann, ist das eigene Geschlecht. Denn manche Experten meinen, dass das unterschiedliche Verhältnis von Muskeln und Fettgewebe bei Mann und Frau eine wichtige Rolle beim subjektiven Temperaturempfinden spielt.
Zu früh gefreut: auch Männer haben frostige Füße
Wissenschaftlich fundiert ist diese Aussage allerdings nicht. Sozusagen die „Gegenmeinung“ geht davon aus, dass Männer genauso oft unter kalten Füßen leiden. Der Unterschied sei lediglich, dass sie nicht darüber reden.
Das Gefühl, dass an den Füßen Eiszapfen hängen, entsteht vielmehr dadurch, dass die Füße nicht richtig durchblutet werden. Und das kann Frauen wie Männer gleichermaßen treffen, zB wegen einer zumeist harmlosen Kreislaufregulationsstörung. Sie kommt zustande, wenn das Blut nicht angemessen im Adernsystem der Beine zirkulieren kann. Oft ist ein zu niedriger Blutdruck dafür ausschlaggebend, wovon wiederum meist schlanke Menschen betroffen sind.
Den kalten Füßen auf den Grund gehen
Kalte Füße können aber durchaus auch auf eine ernsthafte Gefäßerkrankung hindeuten. Diabetikern, Rauchern, Menschen mit erhöhtem Blutdruck oder starkem Übergewicht kann auf Dauer eine Verengung ihrer Gefäße drohen. Als Folge werden u.a. dann die Füße schlechter durchblutet und frieren. Erste Hinweise darauf kann man selbst testen: Schmerzen die kalten Füße, wenn man sich bewegt, sollte man die Beschwerden unbedingt von einem Arzt abklären lassen.
Ebenfalls zum Arzt sollten sie, wenn sie sich dann auch noch weiß oder bläulich verfärben. Ist nur ein Bein betroffen, sofort den Arzt kontaktieren! Wer unter Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen leidet, sollte seine Füße stets besonders gut im Auge behalten. Gerade Diabetiker merken oft gar nicht, wenn die Füße zu kalt werden. Und wer außerdem auch im Sommer unter kalten Füßen leidet, während alle anderen am liebsten barfuß laufen, der/ die sollte auch zum Arzt.
Heizen sie ihren kalten Füßen so richtig ein
Wenn sie „ständig“ unter kalten Füßen leiden, sollte ihr Arzt zuerst mal etwaige ernste Ursachen ausschliessen. Im zweiten Schritt lässt sich dann die Durchblutung der Füße mit einfachen Methoden ankurbeln: Als Erste-Hilfe-Programm eignen sich Wippen mit den Füßen, Zehenrollen oder Auf-und-ab-Hüpfen. Eine gute Prophylaxe ist außerdem, die Beine beim Sitzen nicht übereinander zu schlagen. Viel besser: einfach bequem nebeneinander auf den Boden stellen.
Zur Vorbeugung können sie aber noch viel mehr machen: Alles, was ihre Füße in irgend einer Form reizt, hilft. Neben kalt-warmen Wechselbädern sind auch Güsse geeignet. Im kalten Wasser ziehen sich die Adern, die das Blut in die Beine transportieren, zusammen. Bei warmem Wasser dehnen sie sich wieder aus. Eine super Möglichkeit, um sich fit für die kalte Jahreszeit zu machen.
Wegen kalter Füße nicht schlafen können geht gar nicht
Wem die kalt-warmen Wechselbäder nicht helfen, kann es mal mit einem Besuch in der Sauna probieren. Oder – noch besser – mit (ein wenig) Ausdauersport. Denn wenn der Kreislauf angekurbelt wird, ist das gut für den Blutdruck und damit auch für das Wohlfühlklima an den Füßen. Wobei: eigentlich sollten wir uns ohnehin grundsätzlich mehr bewegen, weil Bewegung generell einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat. Für Sportanfänger über 35 Jahre oder chronisch Kranke ist es jedoch ratsam, sich vor dem Trainingsstart sicherheitshalber vom Arzt durchchecken zu lassen.
Durchblutungsstörung an den Füßen können eventuell auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein, die man regelmäßig einnehmen muss. Das muss mit dem Hausarzt oder Apotheker abgeklärt werden.
Wen die Eiszapfen schließlich bis ins Bett verfolgen, der sollte schließlich tatsächlich zu den dicken Socken greifen. Denn mit kalten Füßen einschlafen ist oft gar nicht so einfach wie es klingt. Unser Körper nimmt die kalten Füße nämlich als Fehlfunktion wahr und schüttet Stresshormone aus. Das kurbelt den Kreislauf wieder an, was uns wiederum nicht einschlafen lässt.
(Bilder: Pixabay.com)