Das Gefühl von Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist essentiell – nicht nur in finanziellen Angelegenheiten, beim Job oder Autofahren, sondern vor allem auch zu Hause. Für viele von uns gehört es mit zu den schlimmsten Vorstellungen, würde ein Einbrecher die eigenen vier Wände nach Wertvollem durchsuchen. Lesen sie hier Tipps von Experten, wie sie ihr Haus oder ihre Wohnung am besten gegen Einbruch schützen.
Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäusern sinken
Die guten Nachrichten: Die Zahl der angezeigten Wohnhaus- und Wohnungseinbrüche ist in den letzten Jahren kontinuierlich rückläufig. Und die Aufklärungsquote konnte zuletzt wieder gesteigert werden – ein Trend, der nicht zuletzt auf eine erfolgreiche Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit der Polizei zurückzuführen ist.
Die schlechte Nachricht: im gesamten Jahr 2017 waren es trotzdem immer noch 11.802* Einbruchsdelikte, die angezeigt wurden – oder anders gesagt: 32 Einbrüche täglich. Immerhin blieb es bei über 5.000 Delikten „nur“ bei einem Versuch, und die Tat konnte – nicht zuletzt auf Grund diverser Vorsichtsmaßnahmen – nicht vollendet werden.
Den Tätern es so schwer wie möglich machen
Damit potentielle Einbrecher erst gar nicht auf die Idee kommen, bei ihnen einzubrechen, gilt es zunächst, ein wenig über die „Vorlieben“ der Täter zu wissen (inkl. Video Einbruch aus Täterperspektive). So sind beispielsweise Wohnstätten mit guter Verkehrsanbindung, schwer einsehbare Grundstücke und ebenerdig gelegene Wohnungen beliebte Tatobjekte. Die Täter versuchen zumeist durch das Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen in das Wohnobjekt einzudringen.
Allerdings können durch eigene, meist einfache Sicherungsmaßnahmen Einbrecher oftmals schon präventiv abgeschreckt werden. Eigenschutz, eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind enorm wichtig, um Einbrüche zu verhindern. Eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht und den Postkasten entleert, leistet extrem wertvolle Dienste.
Allgemeine Tipps der Kriminalprävention für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden
- Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig! Zusammenhalt schreckt potentielle Täter ab!
- Vermeiden sie Zeichen der Abwesenheit. Leeren sie ihre Briefkästen und beseitigen sie unnötiges Werbematerial.
- Schließen sie immer alle Fenster, Terrassen- und Balkontüren.
- Vermeiden sie Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht.
- Räumen sie weg, was Einbrecher leicht zum Einsteigen nützen können (Leitern, etc.).
- Verwenden sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren für Beleuchtung und installieren sie eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder.
- Sichern sie Terrassentüren und lassen sie nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen.
- Überlegen sie den Einbau einer Alarmanlage.
Was tun, wenn sie einen Einbrecher auf frischer Tat bemerken?
- Erwecken sie den Eindruck, dass sie nicht alleine zu Hause sind. Rufen sie beispielsweise einen Namen.
- Drehen sie das Licht auf.
- Ermöglichen sie dem Täter die Flucht, stellen sie sich ihm auf keinen(!) Fall in den Weg.
- Vermeiden sie jede Konfrontation, sonst könnte die Situation eskalieren!
- Merken sie sich – wenn möglich und sofern sie diese sehen – viele Details zur Person des Täters.
- Rufen sie sofort die Polizei unter 133 an und geben sie bekannt, wie viele Täter sie gesehen haben und in welche Richtung diese geflüchtet sind.
- Halten sie telefonische Verbindung mit der Polizei.
- Verlassen sie das Haus oder die Wohnung und warten sie auf der Straße auf die Polizei.
- Bewahren Sie Ruhe und betreten sie das Haus oder die Wohnung nicht.
Service
Ein aktueller Folder, den die Landespolizeidirektion NÖ gemeinsam mit der Hypo NÖ herausgebracht hat, gibt einen kompakten Überblick, wie man sich selbst und sein Eigenheim vor Einbrüchen schützen kann. Experten liefern praktische Tipps, die leicht umsetzbar sind und große Wirkung haben. Außerdem finden sie in dem Folder auch weitere zahlreiche Tipps gegen Fahrrad-, Auto- oder Taschendiebstählen.
Den Folder können sie HIER als Pdf downloaden.
*Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes.
(Bilder: Pixabay.com)