Hand hoch, wer diese Aufforderung nicht kennt: „Bitte ziehen sie eine Nummer.“ Denn praktisch jede/ r von uns hat immer wieder mal Amtswege bzw. muss „auf´s Amt“, egal ob auf´s Magistrat bzw. Gemeinde-, Stadt-, Melde- oder Finanzamt – Ämter gibt es viele, und „früher“ gab und gibt es dort oft (noch) das System mit dem „eine Nummer ziehen“. Schließlich soll ja alles der Reihe nach gehen. Gut, dass es das Internet gibt, denn mittlerweile können zahlreiche Amtswege teilweise oder zur Gänze bequem von zu Hause aus online durchgeführt werden.
„Nummer 728 bitte eintreten.“
Der Blick starr gerichtet auf die Anzeigetafel mit der Nummer, die gerade an der Reihe ist – abwechselnd mit einem Blick auf die eigene Nummer und auf die Uhr. Dabei spricht man leise mit sich selbst: „Nur noch sieben Nummern vor mir. Nur noch sechs, fünf, …, der/ die nächste bin ich – und nicht mal eine Stunde gewartet. Das ging ja schnell heute.“
So oder so ähnlich ist es sicher schon unzählige Male in den Warteräumen öffentlicher Ämter abgelaufen. Mit Hilfe des Internets gehört das aber mehr und mehr der Vergangenheit an. Denn mittlerweile können sie wie gesagt verschiedene Amtswege teilweise oder zur Gänze von zu Hause durchführen. Damit sparen sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Diverse Anträge sind nämlich bis zu 40 Prozent günstiger, wenn diese digital eingebracht werden. Einzige Voraussetzung, um die diversen digitalen Services nutzen zu können: eine Bürgerkarte bzw. Handy-Signatur, quasi ein digitaler Ausweis für die Nutzung von Behördenwegen im Internet.
Bequem, sicher und schnell
Um eine Bürgerkarte zu erhalten, müssen sie diese beantragen. HIER finden sie eine Liste der entsprechenden Registrierungsstellen. Mit der Bürgerkarte können sie nach erfolgreicher Aktivierung ihre Identität bei diversen Amtsgeschäften im Internet nachweisen und gültige Unterschriften leisten. Sie ist vergleichbar mit ihrem Führerschein oder Reisepass und hat die Größe einer Scheckkarte. Für die Verwendung dieser Karte benötigen sie allerdings zusätzlich ein Kartenlesegerät für ihren Computer.
Wem das zu umständlich ist, dem empfehlen wir die Handy-Signatur. Diese ist – genauso wie die Bürgerkarte – kostenlos und man benötigt außer einem Smartphone kein zusätzliches Kartenlesegerät. Um ihre Handy-Signatur zu aktivieren, gibt es mehrere Optionen. Dies kann durch die persönliche Registrierung bei einer Registrierungsstelle oder online über diverse Portale erfolgen.
Behördenwege im Netz – digitale Ämter
Wenn alles aktiviert ist, können sie sich bequem von zu Hause aus per Internet zu diversen digitalen Ämter einloggen. In der Regel erfolgt das mittels Eingabe eines Benutzernamens und Passwortes. Anschließend erhalten sie einen Vergleichswert, der ihnen gemeinsam mit einem TAN (Transaktionsnummer) per SMS auf ihr Handy geschickt wird. Diese TAN geben sie ein und Bestätigen somit ihre Anmeldung.
- Erste Anlaufstelle im Internet für Fragen zu elektronischen Behördenwegen ist das Internetportal HELP.gv.at.
- Weiters haben sie mit Hilfe der Handy-Signatur jederzeit Zugang zu sämtlichen Informationen und/ oder Anträgen, Verordnungen zur Bewilligung, Kostenerstattungen, Rezeptgebührenkonto, Formularen, etc. der österreichischen Sozialversicherungsträger.
- Über das Portal FinanzOnline erreichen sie ihr persönliches Steuerkonto, können ihre Arbeitnehmer/ innenveranlagung einreichen, Guthabenauszahlung beantragen, Einkommensteuer, Umsatzsteuer oder Körperschaftsteuer vorberechnen, u.v.m.
- Ihre persönliche elektronische Gesundheitsakte erreichen sie über das ELGA-Portal auf www.gesundheit.gv.at. Nur sie und ihre behandelten Ärztinnen und Ärzte haben Zugriff auf ihre ELGA- Gesundheitsdaten. Hier sehen sie u.a. Entlassungsbriefe, Labor- und Radiologie-Befunde, Medikamentenübersicht (e-Medikation), etc. Und sie können sich, falls gewünscht, auch von ELGA abmelden.
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