Ein Drittel der Österreicher•innen beurteilen ihren eigenen allgemeinen
Gesundheitszustand als wenig gut – damit hat sich im Vergleich zu vor der Pandemie der Gesundheitszustand verschlechtert. Die positive Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes nimmt zudem von Westen nach Osten ab. Groß ist auch der Unterschied zwischen der Lebenszufriedenheit von jungen Menschen im Vergleich mit älteren.
Eine aktuelle Studie* zeigt die Grenzen des österreichischen Gesundheitssystems auf. Der im Auftrag von Sandoz Österreich durch IFES erstmals durchgeführte »Austrian Health Report 2022« bringt umfassende Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der Österreicher•innen, den breiten Auswirkungen der Pandemie, das Vertrauen in Arzneimittel, die Belastung des Gesundheitssystems u.v.m.
Allgemeiner Gesundheitszustand – nur bei jeder•jedem Fünften sehr gut
Der subjektive Gesundheitszustand wird laut Health Report aktuell deutlich verhaltener beurteilt als noch vor der Corona-Pandemie. Die Studie zeigt, dass mit zunehmendem Alter die Zufriedenheit mit dem eigenen psychischen/ seelischen Gesundheitszustand steigt: Jede•r Dritte der Altersgruppe über 60 Jahre gibt diese „sehr gut“ an, in der Gruppe der 18-29-Jährigen hingegen nur jede•r Fünfte.
Schlechte psychische Gesundheit durch Covid-19
Bzgl. psychische Gesundheit werden diese Zahlen auch durch einen weitere Studie** verdeutlicht. Deutlich mehr als jede•r dritte Österreicher•in [37 Prozent] gibt an, dass sich ihre•seine psychische Gesundheit seit Beginn der Pandemie verschlechtert hat. In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen geben mehr als die Hälfte [54 Prozent] der Österreicher•innen an, dass sich ihre psychische Gesundheit verschlechtert hat; in der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen sinkt dieser Anteil auf 31 Prozent und in der Altersgruppe der über 70-Jährigen auf „nur“ 18 Prozent.
Die Ursache dafür könnte sein, dass die Österreicher•innen die psychologischen Auswirkungen der Pandemie besonders stark zu spüren scheinen – 27 Prozent gaben an, dass sie oder ein erwachsenes Familienmitglied unter den sozialen und psychologischen Folgen der Covid-19-Einschränkungen gelitten haben. Dies ist der höchste Wert unter den 15 Ländern des STADA-Gesundheitsberichts.
Jugend und Weniger-Verdiener benachteiligt
Die Generationen Y und Z haben auch in anderen Aspekten mehr unter der Pandemie gelitten: So hat jede•r Fünfte der Altersgruppe 18-29 Jahre das Gefühl, durch die Pandemie viel versäumt zu haben [trifft sehr zu: 19 Prozent]. Die Umfrageergebnisse legen weiters den Schluss nahe, dass ein höheres Einkommen insgesamt gesünder macht: Während nämlich nur knapp ein Drittel [31 Prozent] aller Österreicher•innen mit einem monatlichen Netto-Einkommen von über 3.500 Euro eine dauerhafte Krankheit oder ein chronisches Leiden haben, sind es in der Gruppe mit weniger als 3.500 Euro 45 Prozent.
Finanzieller Engpass durch Pandemie
Die finanziellen Belastungen waren [und sind] für manche Bevölkerungsgruppen deutlich spürbar. Mit dem Haushalts-Einkommen sind in den letzten beiden Jahren insgesamt 38 Prozent sehr gut ausgekommen, für jede•n Fünfte•n [21 Prozent] reichte es aber nur knapp oder gar nicht. Überdurchschnittlich hoch ist die finanzielle Belastung bei jüngeren Altersgruppen und Familien mit Kindern: 40 Prozent aller Befragten mussten in den vergangenen zwei Jahren auf Erspartes zurückgreifen, auch hier sind Haushalte mit Kindern besonders häufig betroffen [49 Prozent]. Gut ein Drittel nimmt sich vor, zukünftig bescheidener zu leben und zu konsumieren.
Heimische Produktion zählt
Grundsätzlich zeigen die Österreicher•innen hohes Vertrauen in die heimische Produktion von Medikamenten: 65 Prozent haben in Österreich bzw. der EU hergestellte Medikamente mehr Vertrauen als in andere Herstellungsländer [internationales Ausland]. Dementsprechend hoch ist der Anteil an Befragten, die eine stärkere Unabhängigkeit Österreichs in der Medikamentenproduktion als sehr wichtig empfinden [61 Prozent, weitere 25 Prozent eher
wichtig]. Auch die Themen Nachhaltigkeit/ Umweltschutz und Generika-Produktion in Österreich werden von über 80 Prozent als [sehr] wichtig eingeordnet.
Fairer Zugang zum Gesundheitssystem und Information
Abgeleitet aus der Studie zeig sich, dass vor allem jüngere Personen [18-29 Jahre], Familien mit Kindern und Weniger-Verdiener•innen sich in Österreich benachteiligt fühlen und es teilweise auch sind. Ziel des österreichischen Gesundheitssystems sollte es sein, allen Menschen in Österreich die gleiche Gesundheitsversorgung zu bieten – unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand oder Einkommen. Parallel dazu gilt es, die Attraktivität des Standorts Österreich für Pharmaunternehmen zu optimieren. Dazu müssen Rahmenbedingungen passen, Förderungen umgesetzt und Innovationen forciert werden
*Über den Austrian Health Report 2022: Brennpunkt Gesundheit – Was denkt Österreich?
In repräsentativen Umfragen ab Frühsommer 2022 im Auftrag von Sandoz, erhob das Umfrageinstitut IFES den Gesundheitszustand der Österreicher•innen, Auswirkungen der Pandemie bis hin zu gesundheitlichen Langzeitfolgen, Vertrauen in Arzneimittel, Belastung des Gesundheitssystems u.v.m. Aus diesen Ergebnissen und der Einbindung von Expert•innen entstand ein Gesundheitsreport – der Austrian Health Report 2022.
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 1.500 Österreicher•innen ab 18 Jahren sowie in Welle 2 500 Health Care Professionals [Apotheker•innen, Ärzt•innen] mittels computergestützten telefonischen Interviews [CATI: 25%] und online [CAWI: 75%] befragt. Der Befragungszeitraum von Welle 1 war Mai/ Juni 2022, jener von Welle 2 August/ September 2022.
Die wichtigsten Erkenntnisse und Ableitungen sind zudem unter www.austrianhealthreport.at nachzulesen.
**STADA Health Report
Die repräsentative Online-Befragung durch InSites Consulting im Auftrag von STADA fand von März bis April 2022 statt. Jeweils rund 2.000 Personen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kasachstan, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, der Schweiz, Spanien und der Tschechischen Republik wurden befragt. In Österreich wurden 2.001 Personen befragt, davon waren 1.043 [52 Prozent] weiblich und 954 [48 Prozent] männlich. Folgende Altersverteilung ergab sich: 18-34 Jahre: 552 [28 Prozent]; 35-54 Jahre: 750 [38 Prozent]; 55* und älter: 699 [34 Prozent].
(Bilder: AdobeStock (2x), Sandoz GmbH/ APA-Fotoservice/ Rudolph)