Zur Pilz-Saison erinnern die Johanniter an die wichtigsten Regeln, die Leben retten können: Grundsätzlich sollte man nur Pilze sammeln, die man mit Sicherheit und ohne Zweifel bestimmen kann. Denn fast jeder Pilz hat einen ungenießbaren Doppelgänger. Pilze sollten am selben Tag verarbeitet und keinesfalls länger gelagert werden, es sei denn sie werden getrocknet. Die meisten Pilzarten sind nicht für den rohen Verzehr geeignet, auch in Kombination mit Alkohol können einige Arten gesundheitsschädlich sein.
Anzeichen einer Pilzvergiftung
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Schweißausbruch nach dem Genuss eines Pilzgerichtes können Hinweise auf eine Pilzvergiftung sein. Schwindel und Kreislaufprobleme bis hin zu Halluzinationen sind ebenso häufige Anzeichen einer Vergiftung wie Herzrasen, Zittern oder Atemprobleme.
Die Symptome können dabei unmittelbar nach dem Verzehr von Pilzen auftreten, aber auch erst Stunden oder gar Tage nach der gefährlichen Mahlzeit.
Keine Hausmittel!
„Hausmittel gegen eine Pilzvergiftung gibt es nicht. Nur ein Arzt kann wirksam Hilfe leisten“, so Dr. Gabriele Lerche, Chefärztin bei den Johannitern. In keinem Fall sollten Betroffene durch den berühmten Finger in den Hals oder Salzwasser versuchen, Erbrechen herbeizuführen. Auch Milch ist kein Gegenmittel, sondern kann die Giftaufnahme in manchen Fällen sogar beschleunigen. Das gilt ebenso für Alkohol.
„Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte je nach Zustand umgehend ein Krankenhaus aufgesucht oder im schlimmsten Fall die Rettung alarmieren werden. Ohne eine ärztliche Weisung sollte nach Auftreten der Symptome weder etwas gegessen noch etwas getrunken werden“, mahnt Gabriele Lerche.
Pilzreste helfen bei Diagnose
Wer noch Pilzreste oder Speisereste zu Hause hat, sollte diese zum Arzt mitnehmen, um die Identifikation des Giftes zu ermöglichen. Auch Erbrochenes kann mitgenommen werden. Eine wichtige Information für die Ärzte ist die Zeit, die zwischen der Pilzmahlzeit und dem Auftreten der ersten Symptome vergangen ist. Außerdem bietet die Vergiftungszentrale am AKH Wien unter 01/ 406 43 43 rund um die Uhr ärztlich-toxikologische Beratung bei akuten Vergiftungsfällen.
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