In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl der Bienen auf der Welt um beinahe die Hälfte verringert. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich, zu einem Großteil trifft allerdings den Menschen die Schuld. Schon deswegen sollte jeder Hobby-Gärtner darum bemüht sein, sein „grünes Paradies“ bienenfreundlich zu gestalten, Stichwort Bienenschutz. Die Mühe lohnt sich, zumal die Ernteerträge durch die Hilfe der Bienen um einiges besser ausfallen. Zudem hat das Thema Tierschutz und Recht an sich eine große Bedeutung.
Gründe für das Sterben der Bienen
Experten sind sich darüber einig, dass EIN Auslöser allein für das große Bienensterben nicht verantwortlich sein kann. Schließlich trifft dieses Phänomen alle Regionen auf der Erde, obwohl Bienen zu den vergleichsweise widerstandsfähigen Tieren zählen. Eine Ursache dürfte der Mangel an Futter sein, sei es auf den landwirtschaftlichen Feldern oder in den privaten Hausgärten.
Denn während die Bauern wegen finanzieller Vorteile überwiegend Monokulturen anbauen, herrscht in vielen Gärten die Einöde vor. Neben dem kurz gemähten Rasen steht eine Hecke aus Lebensbäumen. Beides keine Lieferanten von Nektar und Blütenpollen, so dass die Bienen hungrig ausgehen.
Pestizide mit immer neuen Wirkstoffen vs. Bienenschutz
Weiterhin spielt der Einsatz von Pestiziden bei der Diskussion um das Sterben der Bienen immer wieder eine Rolle. Tatsächlich dürften chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung auf den Äckern immer häufiger verwendet werden, wobei neue Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Die Hersteller behaupten zwar, dass sie den Insekten nicht schaden würden, doch ob man deren Belegen hierfür glauben kann?
Letztlich tritt die Varroa-Milbe seit einigen Jahren verstärkt auf. Sie war bereits in den 1970-er Jahren bei den Imkern gefürchtet, doch ließen sich ihre Schäden damals im Gegensatz zu heute noch überschauen. Die braunen Milben sind in der Lage, ganze Bienenvölker auszurotten, indem sie deren Blut aussaugen und gleichzeitig Krankheiten übertragen. Die größten Verluste erzeugen sie im Frühjahr. Imker diskutieren aktuell über entsprechende Maßnahmen zur Prävention zu Beginn des Jahres.
Tipps zur Anlage eines bienenfreundlichen Gartens
Hobbygärtner sollten sich zurückbesinnen auf die großen Bauerngärten zu Urgroßmutters Zeiten. In ihnen blühten rund um das Jahr Stauden, Einjährige, Obstbäume und Sträucher, aber auch Kräuter wie der Thymian, der Salbei und der Schnittlauch. Insofern konnten sich die Bienen selbst im zeitigen Frühjahr und im späten Herbst Nahrung beschaffen. Dieses Ziel sollte man bei der Anlage seines Gartens auch heutzutage verfolgen. Anstelle des englischen Zierrasens bereichert die Blumenwiese den bienenfreundlichen Garten. Der Fachhandel bietet Mischungen für unterschiedliche Standorte an.
Vielfalt und Artenreichtum – da fühlen sich auch die Bienen wohl
Je artenreicher der Garten gestaltet wird, desto größer sind die Anzahl und die Artenvielfalt an Bienen und anderen Insekten. Neben der allseits bekannten Honigbiene tragen auch andere Hautflügler wie die Holzbiene und die Furchenbiene zur Bestäubung im Garten bei. Damit sie ihre Eier ablegen können, stellt man ihnen geeignete Nisthilfen bereit. Die im Handel angebotenen günstigen Insektenhotels überzeugen nur bedingt, weil der Durchmesser der Röhren sowie scharfkantige Materialien ungeeignet sind. Besser ist es, entweder etwas mehr Geld auszugeben und in hochwertige Insektenhotels zu investieren oder diese selbst zu bauen. Anleitungen hierfür sind im Internet zu finden oder man besorgt sich entsprechende Fachliteratur. Selbstverständlich dürfte sein, dass chemische Mittel im bienenfreundlichen Garten nichts zu suchen haben!
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