Ob gelb, grün oder rot, süß, sauer oder fruchtig – der Apfel ist eine der beliebtesten Obstsorten in Österreich. Ob als gesunde Jause zwischendurch oder als frische Zutat heimischer Küchenklassiker wie dem Apfelstrudel: der Apfel ist vielseitig verwendbar.
Im Osten geht die Sonne auf
Ursprünglich ist der Apfel allerdings gar keine heimische Frucht. Vermutlich stammt er aus dem Nahen Osten und wurde später von den Griechen und Römern kultiviert und auch in unseren Regionen angesiedelt. Als sinnlich-verführerische und verbotene Frucht, als Symbol der Liebe und des Lebens, des Reichtums, der Fruchtbarkeit, aber auch des Todes und der Wiedergeburt erhielt der Apfel mystischen und historischen Charakter.
Interessantes zum Thema Apfel
Der Apfelanbau wurde von den Römern eingeführt, die damals bereits 37 verschiedene Apfelsorten kannten. Die Vielfalt hat sich im Lauf der Zeit natürlich erhöht. So gibt es mittlerweile weltweit rund 20.000 verschiedene Sorten. Dennoch findet man in den Supermärkten sozusagen immer die gleichen wenigen Sorten. Durch den Intensivobstbau beschränken sich die Produzenten auf eine kleine Auswahl robuster Apfelsorten.
Ein paar Zahlen & Fakten
Herr und Frau Österreicher essen pro Jahr ca. 20 kg Äpfel. Auf Rang zwei folgen die Bananen mit ca. 11 kg, gefolgt von Orangen mit 6 kg. Die Anbaufläche in Österreich beträgt ungefähr 6.000 ha, wobei das Hauptanbaugebiet in der Steiermark liegt, gefolgt von Niederösterreich und dem Burgenland. Die unterschiedlichen Sorten variieren in Form, Geschmack, Struktur, Inhaltsstoffen, Erntezeitpunkt, Verwendung und Haltbarkeit. Die Unterscheidungsmerkmale beim Fruchtfleisch sind fest, sauer, saftig oder süß.
Sommer, Herbst und Winter
Unterschiedliche Erntezeitpunkte und geeignete Lagerbedingungen ermöglichen es, Äpfel praktisch das ganze Jahr über anzubieten. Die erste Apfelernte beginnt dabei bereits Ende Juli und dauert bis Ende Oktober.
Sommeräpfel werden ab Juli geerntet und sind für den sofortigen Verzehr bestimmt. Bekannte Sorten sind: Klarapfel, Gravensteiner, Summerred, Sissired und James Grieve.
Die Ernte der Herbstäpfel erfolgt ab Mitte September. Diese sind sind bis in den Winter lagerfähig. Bekannte Sorten sind: McIntosh, Elstar, Cox Orange.
Winteräpfel werden ab Mitte September geerntet und können bis ins späte Frühjahr gelagert werden. Bekannte Sorten sind: Jonagold, Golden Delicious, Gloster, Jonathan, Idared und Kronprinz Rudolf.
Tipps & Tricks & weitere Informationen
Beim Einkauf der Äpfel zu beachten: Die Art der Kelchgrube, die die ehemalige Blüte umgibt, zeigt die Entwicklung des Apfels. Einen unterentwickelten Apfel erkennt man an einer schlecht ausgebildeten Kelchgrube. Die Schale sollte unbeschädigt sein und keine Faul- und Druckstellen aufweisen.
Für jeden Verwendungszweck gibt es die passende Sorte. Für Apfelmus eignen sich Äpfel mit einem lockeren Fruchtfleisch wie zB dem Gravensteiner. Für Kuchen oder den klassischen Apfelstrudel benötigt man Äpfel, die nur schwer zerfallen, nicht zu saftig aber jedoch leicht säuerlich sind wie zB Jonagold, Elstar oder Boskoop.
Äpfel reifen nach der Ernte nach und altern. Je länger sie gelagert werden, desto schneller schreiten diese Prozesse voran. Richtig gelagert, verlangsamen sich diese biologischen Vorgänge. Ideale Lagerplätze sind alte Kellergewölbe oder frostsichere Garagen, in denen Temperaturen von +2 bis +5°C, hohe Luftfeuchtigkeit und gute Belüftung herrschen.
Und wem jetzt das Wasser im Mund zusammen rinnt, findet hier ein paar leckere Apfel Kochrezepte und/ oder Apfel Kochbücher zum Selbermachen. Guten Appetit 🙂
(Bilder: Pixabay.com)