Digitale Kommunikationskanäle sind für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wichtiger denn je, Stichwort digital dabei sein. Das zeigt sich nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie vor allem auch für ältere Menschen besonders deutlich: Viele Familien haben mit Oma und Opa die Anwendung von WhatsApp, Zoom oder Facetime eingeübt, um in Zeiten der physischen Distanz trotzdem zumindest per Videotelefonie in Kontakt zu sein.
Doch während Kinder und Enkelkinder mit scheinbar spielerisch leichtem Selbstverständnis mit den digitalen Medien umgehen, fällt es der einen und dem anderen älteren Semester nicht ganz so leicht. Natürlich ist die Nutzung des Internets auch für viele ältere Menschen mittlerweile so selbstverständlich wie das tägliche Lesen der [digitalen] Zeitung. Doch andere haben nach wie vor Vorbehalte oder schlicht Scheu davor, mit den digitalen Medien umzugehen.
Die Deutsche Seniorenliga [DSL] möchte daher alle Seniorinnen und Senioren darin bestärken, ohne Berührungsängste digital dabei zu sein – denn zwei Dinge sind fix: es ist tatsächlich kinderleicht und es lohnt sich! 🙂
Wenn die Enkelin oder der Enkel zum Videochat einlädt
Die digitale Welt, in der wir mittlerweile leben, hat sich vor allem im Bereich der Kommunikation und im Bereich des Medienkonsums grundlegend geändert. Heute muss man nicht mehr auf eine freie Leitung seines „Viertel-Telefons“ warten, wenn man mit seinen Freunden und Bekannten plaudern möchte. Heute laden die Enkelkinder zum Videochat, um im Gespräch zu bleiben.
Musste man vor gar nicht allzu langer Zeit noch pünktlich vor dem Fernseher sitzen, wenn man seine Lieblingsserie nicht verpassen wollte, schaut man heute via Streamingdienst genau dann, wenn man Zeit dazu hat. Bankgeschäfte sind schon längst bequem von zu Hause aus über das Internet zu erledigen, Informationen gibts quasi in Echtzeit über die Plattformen der großen Medienhäuser, und via sozialer Medien ist man oft sogar live dabei, wenn seine Liebsten etwas tolles erleben. Und Hand auf´s Herz: Wann haben sie das letzte Mal eine „echte“ Landkarte in Händen gehalten?
Man kann es auch anders formulieren: In vielen zentralen Bereichen des täglichen Lebens sind digitale Medien und digitale Technologien gar nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist es, auch jene „mitzunehmen“, die mit diesen „modernen Techniken“ [noch] nicht so vertraut sind.
Kompetenz erfordert Information, aber auch Unterstützung
Einige ältere Menschen tun sich nach wie vor schwer damit, die digitale Welt für sich zu entdecken. „Dabei muss man schon fast digital dabei sein, es ist quasi ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe,“ ist Dr. Claudia Müller, Juniorprofessorin für Informationstechnologie für die alternde Gesellschaft an der Universität Siegen, überzeugt: Wer digitale Technologien nutzt, habe die Möglichkeit, von überall und zu allen Themen Informationen abzurufen, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und darüber hinaus auf ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm zurückzugreifen.
„Aus gutem Grund wird Digitalisierung und digital dabei sein daher immer auch mit der Chance und Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Altern in Verbindung gebracht,“ so Müller. Hierfür muss es aber Lernangebote geben, damit es einfacher und ganz selbstverständlich wird, sich auch im Alter im Bereich digitaler Technologien und Anwendungen fortzubilden. Hier empfehlen sich ausführliche Anleitungen, sogenannte Tutorials, die von den Software-Herstellern oder erfahrenen Benutzern kostenlos im Internet bereitgestellt werden. Man findet sie über die gängigen Suchmaschinen.
Sich „einfach“ mehr zutrauen und digital dabei sein
Ältere Menschen sind grundsätzlich genauso wie jüngere in der Lage, notwendige Kompetenzen zu erlangen, um in der digitalen Welt zu agieren. „Wichtig ist, Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen,“ meint Dr. Ferri Abolhassan, Servicechef der Deutschen Telekom. Das erreicht man durch Information, vor allem aber durch tatkräftige Unterstützung und den persönlichen Kontakt. „Wir möchten Ältere genauso wie Jüngere ermutigen, sich den Einstieg in die digitale Welt selbstbewusst zuzutrauen, Anlaufstellen anzusteuern und Serviceleistungen in Anspruch zu nehmen,“ so Abolhassan.
Was viele unterschätzen: Das eigene Heimnetzwerk spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die optimale Internet-Verbindung zu Hause geht. Selbst diejenigen, die schon digitale Medien nutzen, benötigen Information und Hilfe beim Einrichten, aber auch beim Erweitern und Verbessern eines stabilen, schnellen und sicheren Internetanschlusses sowie des dazugehörigen Heimnetzwerks.
Digital dabei sein – Informativer Ratgeber, online und/ oder als Broschüre
Die DSL stellt aus diesem Grund auf ihrer Internetseite www.digital-dabei-sein.de neben zahlreichen anderen Informationen auch die kostenlose Broschüre „Digital dabei sein – Keine Frage des Alters“ – entweder direkt als Pdf zum Downloaden oder zur Bestellung per Post – HIER zur Verfügung.
Die Broschüre Digital dabei sein – Keine Frage des Alters beantwortet grundlegende Fragen zum Zugang in die digitale Welt und gibt wertvolle Tipps und Hinweise, wie dieser Zugang ins Netz schneller und sicherer wird. Sie erklärt leicht verständlich die Auswahl und Einrichtung eines schnellen und sicheren Internet- bzw. WLAN-Anschlusses und des Heimnetzwerks. Weitere Themen sind die Tarifwahl und die Datensicherheit. Aufgezeigt wird auch, wo man Unterstützung, beispielsweise durch Lernangebote, Serviceleistungen und Tipps zur Nutzung digitaler Medien erhält.
Ob zum Beispiel bei einer Computergruppe vor Ort oder bei einem Onlinekurs – sie werden merken, wie viel Spaß es macht, gemeinsam neue digitale Programme und Anwendungen auszuprobieren, Wissen zu teilen und Empfehlungen auszutauschen. Es gibt keinen Grund zu zögern! Der souveräne Umgang mit digitalen Medien wird ihr Leben – positiv – bereichern. Das Motto heißt: Digital dabei sein!
(Bilder: Pixabay.com)