Sommer, Sonne, Sonnenschein – wir freuen uns, wenn sie scheint, fühlen uns wohl, wenn sie uns wärmt und vermissen sie, wenn es mal tagelang regnet: die gute alte Sonne. Gerade im Sommer ist die Versuchung groß, zum blauen Himmel zu blicken und dabei womöglich direkt ins Sonnenlicht. Aber kann so ein kurzer Blick in die Sonne schon unseren Augen schaden? Die Antwort: Ja, auch ein ganz kurzer Blick in die Sonne kann für unsere Augen gefährlich sein.
Sonnenlicht + Lupeneffekt = gefährlich
Sonnenlicht besteht aus unterschiedlichen Anteilen: Da gibt es das „sichtbare Licht“, Infrarot-Strahlung und die sehr energiereiche UV-Strahlung. Und vor allem diese hochenergetischen Lichtanteile können das Auge schädigen – schlimmstenfalls droht sogar ein Sehverlust bis hin zur Erblindung.
Unser Auge ist von Natur aus so gebaut, dass es lichtbrechende Anteile hat. Diese fokussieren – ähnlich einer Lupe – das eintretende Licht auf die Mitte der Netzhaut, dort hin, wo wir am schärfsten Sehen. Schauen wir nun ungeschützt direkt in die Sonne, bündeln sich die energiereichen Strahlen und entfalten eine starke Wärmeeinwirkung. Das schädigt die Sinneszellen der Netzhaut und je nach Ausmaß bleibt eine Narbe zurück – und wo eine Narbe auf der Netzhaut ist, sehen wir nichts.
Natürlicher Schutzreflex
Im Normalfall verfügen wir über einen Schutzreflex: Wenn es zu grell wird, verengen sich unsere Pupillen, wir kneifen die Augenlieder zusammen und drehen uns instinktiv von der Lichtquelle weg oder halten uns die Hand vor die Augen.
Kritisch wird es nur, wenn dieser Schutzreflex außer Kraft gesetzt wird. Das kann bei manchen Erkrankungen passieren, oder wenn zB ein unsachgemäß eingesetzter Laserpointer direkt ins Auge geht. Ebenfalls gefährlich: Das Beobachten einer Sonnenfinsternis was automatisch dazu verführt, direkt in die Sonne zu schauen. Daher bei diesen Naturschauspielen unbedingt eine Spezial-Schutzbrille verwenden!
Zu viel UV-Strahlung verbrennt nicht nur unsere Haut
Sonnenlicht ist aber nicht nur die Netzhaut gefährlich. Zu viel UV-Strahlung kann die Hornhaut des Auges reizen oder oberflächlich verbrennen, vergleichbar mit einem Sonnenbrand auf der Haut. Der Effekt ist besser bekannt als Schneeblindheit. Doch so wie ein einzelner Sonnenbrand noch nicht Hautkrebs verursacht, hinterlässt eine Hornhautverbrennung noch keine bleibenden Schäden.
Generell gilt aber trotzdem: Wer Schmerzen oder Schwellungen am Auge oder Sehstörungen bemerkt, sollte sich zügig vom Augenarzt untersuchen und behandeln lassen.
Sonnenbrille: Seitenschutz nicht vergessen
Um unseren Augen etwas Gutes zu tun, sollten wir sie konsequent mit einer guten Sonnenbrille vor Strahlung schützen. Dazu gehören nicht nur die geeigneten Gläser, sondern auch ein Seitenschutz an den Sonnenbrillen. UV-Strahlung kommt auch von der Seite und von unten, was leider häufig unterschätzt wird.
In diesem Sinn: nicht direkt in die Sonne schauen, Sonnenbrille verwenden und genießen. Und weil es ja auch immer wieder einmal nicht ganz so strahlend sonnig ist, finden sie hier das perfekte Outfit für eine totale Sonnenfinsternis 😉
(Bilder: Pixabay.com)