Der Frühling hat Einkehr gehalten und die ersten Sonnenstrahlen laden zu Aktivitäten im Freien und auch in den heimischen Wäldern ein. Der Wald erwacht zu neuem Leben und lockt gleichzeitig Menschen auf der Suche nach Erholung, Bewegung und frischer Luft. Für Waldbesucher ist im Frühling jedoch Vorsicht und vor allem Rücksicht geboten. Wichtig dabei: Fair-Play im Wald – und zwar von jedem Waldbesucher und jeder Waldbesucherin!
Respektvolles Miteinander: Fair-Play im Wald
„Das Ökosystem Wald ist Schutz-, Erholungs-, Wohlfahrts-, Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum zugleich. Alle diese Wirkungen sind durch den Waldbesitzer in Einklang zu bringen. Jeder Waldbesucher ist angehalten, einen verantwortungsvollen Umgang zum Schutz des Waldes, der Tiere und anderer Waldbesucher zu beachten. Ein respektvolles Miteinander hilft uns, den heimischen Wald und seine vielseitigen Leistungen langfristig durch Nützen und Schützen zu erhalten“, betont DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich.
In seiner vielseitigen Funktion verfügt der Wald über eine breite Angebotspalette. Er liefert den Rohstoff Holz und sorgt für lebenswichtige Einkommen. Er schützt vor Naturgefahren und beherbergt Wildtiere und Pflanzen. Er bietet Erholung. Er spendet saubere Luft und reines Wasser.
Gäste des Waldes
„Der Wald ist Lebensraum für Pflanzen, Wildtiere und ihren Nachwuchs. Besonders im Frühling ist darauf zu achten, den persönlichen Lebensraum der Tiere nicht zu stören und Pflänzchen nicht zu zertreten. Waldbesucher sind Gäste der Natur und sollten auf Wild und Wald Rücksicht nehmen. Dies bedeutet: markierte Wege nicht verlassen, Hunde immer an die Leine nehmen, Radfahren und Reiten nur auf ausgewiesenen Strecken“, erinnert Montecuccoli an die Fair-Play-Regeln im Wald.
Achtung vor der Kinderstube der Natur
Die frei lebenden Tiere sind das ganze Jahr über auf Rücksicht angewiesen, ganz besonders aber jetzt im Frühjahr. Denn zurzeit wird der Nachwuchs geboren und aufgezogen. Wildtiere mit ihren Jungen sind sehr sensibel und fühlen sich sehr schnell bedroht.
„Muttertiere lassen sich mit ihrem Nachwuchs gerne im Dickicht oder auch auf Wiesen nieder. Diese Ruhezonen sollten daher unbedingt gemieden und Wildtiere nicht angefasst werden. Oft trifft man im Wald auf scheinbar verwaiste Jungtiere. Dann sollte man sich zügig zurückziehen, denn haben Jungtiere einmal menschlichen Geruch an sich, werden sie von der Mutter oft verstoßen. Meistens sind die Eltern der jungen Tiere in der Nähe und kehren zurück, sobald der Mensch weg ist“, betont Montecuccoli.
Frühlingsputz im Wald – Arbeitsplatz Wald
Wälder sind Lebensraum aber genauso Arbeitsraum für Forstarbeiter und Waldbesitzer. Im Frühling werden umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt. Kranke, beschädigte und reife Bäume werden geerntet. Für Waldarbeiten müssen aus Sicherheitsgründen oft Wald- und Forstwege gesperrt werden. Umfallende Bäume aber auch Maschinen stellen eine Gefahr für Waldbesucher dar. Absperrungen und Warnschilder müssen auf jeden Fall beachtet werden. So dürfen laut Forstgesetz Kulturen, die unter einer Wuchshöhe von drei Meter sind, nicht betreten werden.
Waldland Österreich
Österreich ist mit 48 Prozent Waldanteil eines der waldreichsten Länder Europas. Für die nachhaltige Waldwirtschaft sorgen zu einem großen Teil private Waldbesitzer: 80 Prozent der Wälder sind Privateigentum. Etwa 145.000 Familien besitzen Wald und geben ihn von Generation zu Generation weiter. Damit werden die vielfältigen Leistungen des Waldes langfristig gesichert. Die Waldbesitzer sichern damit nicht nur den Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch das Einkommen für rund 300.000 Menschen.
(Bilder (v.o.n.u.): Bundesforste.at/ Herbert Köppel, LFBÖ, Pixabay.com (2x))