Zwei links, drei rechts, oder umgekehrt? – Wenn die Haare am Kopf immer weniger werden, kann das für viele Männer schon zu einem veritablen [psychischen] Problem werden. Wenn die eigenen Haare immer weniger werden, die Geheimratsecken immer größer und sich erste Anzeichen einer Glatze zeigen, bedeutet das für viele den Verlust der eigenen Kraft, Vitalität und Potenz. Grund genug, um mal die Ursachen für Haarausfall näher zu beleuchten.
Ohne Haare keine Kräfte – steht ja auch schon in der Bibel
Samson verlor seine übermenschlichen Kräfte, als man ihm die Haare abschnitt – so steht es in der Bibel. Vielleicht glauben deshalb viele Männer, dass auch sie an Kraft verlieren, wenn ihnen die Haare ausgehen. Immerhin muss die Hälfte der Männer über 20 damit rechnen, im Laufe der Zeit Haare zu lassen. Dabei sei aber angemerkt, dass der Verlust von täglich bis zu 100 Haaren völlig normal ist. Erst wenn diese Menge über einen längeren Zeitraum «deutlich» überschritten wird, spricht die Medizin von krankhaftem Haarausfall.
Stellt sich die Frage: Warum fallen jedem zweiten Mann im Laufe der Jahre die Haare aus? Die Antwort darauf führt uns zu den drei häufigsten Formen bzw. Ursachen von Haarausfall beim Mann:
Erblich bedingter Haarausfall bei Männern am häufigsten
Androgenetische Alopezie, so heißt das in der Medizin, wenn sich die Geheimratsecken und der kreisrunde Haarausfall am Hinterkopf langsam aber sicher aufeinander zu bewegen – oder geläufiger formuliert: männlicher Haarausfall. Meist ist das bereits biologisch vorprogrammiert und das Resultat aus einem Zusammenspiel der Hormone, genauer gesagt das männliche Sexualhormon Testosteron bzw. sein Abbauprodukt, das Hormon Dihydrotestosteron (DHT).
DHT ist ein natürliches Hormon, das grundsätzlich in jedem Körper vorkommt. Entscheidend für Haarausfall ist die Konzentration dieses Hormons und die Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber DHT. Steigt nun mit zunehmendem Alter der Testosteronspiegel beim Mann, wird auch entsprechend mehr DHT im Körper gebildet. Dieses lagert sich wiederum an die Haarfollikel an, was letztlich zu einer Degeneration dieser Follikel und somit zu Haarausfall führt.
Mit 95 Prozent Wahrscheinlichkeit ist DHT die häufigste Ursache für den Haarausfall bei Männern, der meist schon im Alter von 20 bis 30 Jahren einsetzt. Je nach persönlichen Erbanlagen, Alter und Empfindlichkeit der Follikel gegenüber DHT lichtet sich das Kopfhaar bis hin zu einer Glatze.
Der diffuse Haarausfall
Unabhängig von Alter und Hormonspiegel kann der diffuse Haarausfall (Effluvium diffusum) auftreten. Typisch dafür ist ein rascher Beginn ohne besondere Lokalisierung. Geheimratsecken oder kreisrunde kahle Stellen gibt es hier nicht. Die Haarpracht wird generell am ganzen Kopf immer dünner.
Zu den möglichen Ursachen für diffusen Haarausfall gehören Fieberanfälle (über 39 Grad Celsius), grippale Infekte oder chronische Entzündungen, die dem Haarausfall zumeist um einige Monate vorausgehen. Darüber hinaus kann auch der Mangel an Eiweiß oder Spurenelementen langfristig zu einer Unterversorgung der Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen führen. Aber auch Unverträglichkeiten gegenüber Medikamenten oder permanenter Stress können die Haare zur Flucht von der Kopfhaut zwingen.
Der kreisrunde Haarausfall
Beim kreisrunden Haarausfall fallen die Haare stellenweise in einem runden/ ovalen münzgroßem Bereich aus. Er tritt bei ungefähr ein bis zwei Prozent der Haarausfälle auf und kann sogar Kinder treffen. Als Ursache dafür wird eine Fehlfunktion des Immunsystems angenommen. Es kommt zu Entzündungsreaktionen, wobei die Haarfollikel vom eigenem Immunsystem angegriffen werden. Das wiederum führt zu einem Stillstand des Haarwachstums und letztlich zu Haarausfall.
Die gute Nachricht dabei: Beim kreisrunden Haarausfall sterben die Follikel nicht ab, sondern stellen lediglich für einen gewissen Zeitraum ihr Wachstum ein. Dh, die Haare können jeder Zeit und auch ganz ohne Therapie wieder nachwachsen. Kreisrunder Haarausfall tritt in betroffenen Familien gehäuft auf, oft zusammen mit Neurodermitis, Heuschnupfen, oder Schilddrüsenstörung.
Aber egal, warum ihnen die Haare ausgehen: stehen sie dazu und zweifeln sie deswegen nicht an ihrem Selbstwertgefühl. Außerdem: immer mehr Frauen finden Männer mit Glatze sexy… 😉
(Bilder: Pixabay.com)