Eine aktuelle Umfrage von eingepflanzt.de bringt Erschreckendes ans Tageslicht: Mehr als 50 Prozent der befragten Gartenbesitzer setzen Chemie ein, wenn es um Schädlingsbekämpfung und Düngemittel geht. Dabei bezeichnen sich die Umfrage-Teilnehmer alle durchwegs als Naturfreunde und nutzen in vielen Bereichen umweltfreundliche Gartentipps. Worin liegt der Grund für diesen Widerspruch?
Im naturnahen Garten sollte auf chemische Mittel zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung möglichst verzichtet werden. Auch Chemiedünger für einen schöneren Rasen, ertragreichen Gemüseanbau, üppige Blumenpracht ist fragwürdig. Trotzdem setzen viele Hobbygärtner auf die Wirkung der Chemie. Die Begründungen sind vielfältig: Chemiedünger ist einfach in der Anwendung und bringt gute Ergebnisse. Unkraut und Schädlinge lassen sich einfach in Schach halten. Schade, denn das Gleichgewicht der Natur leidet unter der Verwendung chemischer Mittel. Ökologisch sinnvolle Gartentipps sorgen dagegen für eine gesunde Balance.
Chemie gegen Schädlinge und für einen schönen Rasen
Ein genauerer Blick auf die Fragen und Antworten der Umfrage gibt Aufschluss. Auf die Frage „Nutzen Sie Chemiedünger?“ antworteten 54,1 Prozent mit ‚ja‘, 20,4 Prozent mit ’nein‘ und 25,5 Prozent mit ‚ist mir egal‘. Noch deutlicher fiel das Ergebnis bei der Frage „Wie vertreiben Sie Schädlinge?“ aus. Zu chemischen Mitteln würden 56,1 Prozent greifen, für natürliche Mittel entscheiden sich 43,9 Prozent. Chemiedünger für einen schöneren Rasen beziehungsweise schönere Pflanzen wird von 72,3 Prozent befürwortet, von 27,7 Prozent abgelehnt.
Über Nebenwirkungen informiert die Gebrauchsanleitung
Geradezu paradox: Die große Mehrheit der Befragten lehnt Chemie zur Unkrautbekämpfung ab. Dem aufmerksamen Beobachter stellt sich die Frage: Warum ist Chemie für ein starkes Pflanzenwachstum anscheinend in Ordnung, zur Unkrautbekämpfung aber nicht? Vermutlich liegt die Ursache in mangelnder Aufklärung. Fehlende Kenntnisse über die Nebenwirkungen chemischer Mittel können zur gedankenlosen Verwendung führen. Mindestens ebenso wichtig scheinen praktische Gartentipps mit sinnvollen Alternativen.
Natürliche Mittel wirken mindestens genau so gut
Schädlinge lassen sich mit natürlichen Methoden bekämpfen. Dazu gehören ein Anbau mit wechselnder Fruchtfolge sowie die Auswahl von Pflanzen, die sich gegenseitig schützen und unterstützen. In einem intakten Garten können natürliche „Fressfeinde“ Schädlinge bekämpfen und ausrotten. Das beste Beispiel sind Marienkäfer, die sich von Blattläusen ernähren.
Außerdem gibt es hervorragende Spritzmittel aus den Bestandteilen der Natur. Brennessel- und Schachtelhalmjauche sind schnell hergestellt und machen lästigen Schädlingen den Garaus. Kompost und Mist sind effiziente Dünger, die weder Boden noch Umwelt belasten. Gesunde und starke Pflanzen ganz ohne Chemieeinsatz – das ist mit den richtigen Gartentipps keine Hexerei!
Weitere Informationen
Alle Fragen und Antworten der Umfrage finden Sie hier: www.eingepflanzt.de/umfrage.
(Bilder: Pixabay.com)