„Man darf nicht alles glauben, was in der Zeitung steht“ – ein immer wieder gehörter Satz aus dem vorigen Jahrhundert, der sich im Internet-Zeitalter mittlerweile auf zwei Worte zusammen gekürzt hat: Fake News. Gerade und vor allem mit dem Aufstieg der sozialen Medien wird das Problem von (bewusst veröffentlichten) Falschmeldungen und/ oder Gerüchten und deren rasende Verbreitung zu einem Problem. Lesen sie hier ein paar Tipps, wie sie „wahr“ und „falsch“ bei Infos aus dem Internet leichter auseinander halten können.
Infos aus dem Internet – wahr oder falsch oder vielleicht irgendwo in der Mitte?
Die Menge an Information, die permanent rund um die Uhr sieben Tage die Woche 24 Stunden am Tag im Internet veröffentlicht und verbreitet wird, steigt unaufhaltsam. Vieles davon stimmt, vieles aber auch nicht. Wahr und falsch im Internet auseinander halten zu können wird immer wichtiger. Heute kann jeder alles unkontrolliert im Internet veröffentlichen. Es existiert keine „Internet-Redaktion“, die diese Informationen gegenchecken.
Fake News enttarnen, Hoaxes erkennen und Online-Quellen beurteilen
- Kennen sie den Verfasser des Textes? Es macht nämlich einen Unterschied, ob es sich um einen Journalisten handelt oder um eine anonyme Person.
- Wer steht hinter dem Text/ der Seite, auf der sie den Text gelesen haben? Handelt es sich um eine Privatperson, eine Organisation, eine Behörde, eine Uni, ein Unternehme oder um ein Medienunternehmen/ eine Zeitung? Eine Universität oder eine Behörde wird ihre veröffentlichten Informationen eher besser absichern und nachprüfen. Politische Organisationen bezwecken eine bestimmte Absicht mit der Veröffentlichung und Formulierung der Information.
- Sind Ansprechpersonen, Anschrift und Kontaktmöglichkeiten angegeben? Seriöse Webseiten haben in der Regel ein Impressum.
- Gibt es Werbung? Ist diese klar erkennbar und getrennt von den Nachrichten? Wie sich eine Seite finanziert, kann Aufschluss über die Glaubwürdigkeit geben. Dh, Seiten, die übersät sind mit Werbung, sind mit Vorsicht zu betrachten.
- Auf welche Quellen wird verwiesen? Weiterführende Links sind gute Indikatoren, ob es sich um ein glaubwürdiges Medium handelt.
- Sind die verwendete Sprache und die Fotos sehr deftig, reißerisch und/ oder drastisch? Das können u.U. auch erste Hinweise auf Falschmeldungen sein.
- Vorsicht bei Bildern, auch diese können falsch sein:
- Personen werden auf einem Bild hinzugefügt oder entfernt;
- Bildteile werden weggeschnitten, sodass ein neues Bild entsteht;
- Teile verschiedener Bilder werden zusammengefügt, um einen anderen Eindruck zu erwecken;
- Veränderung der Lichtverhältnisse, des Blickwinkels und/ oder Kontext, um zB einem Artikel eine neue Bedeutung zu verleihen.
Bewerten von Information aus dem Internet
- Seien sie skeptisch.
- Überprüfen sie die Quellen.
- Verwenden sie Hoax-Datenbanken, um bekannte Falschmeldungen zu identifizieren, wie zB www.hoaxmap.org.
- Überprüfen sie Bilder mit umgekehrter Bildsuche, ob das Bild in einem anderen Zusammenhang verwendet wird bzw. schon einmal verwendet wurde (images.google.com, www.tineye.com).
- Löschen sie Phishing-E-Mails, klicken sie keine Links an!
Die wichtigsten Begriffe
Fake News
Bewusst veröffentlichte Falschmeldungen/ -nachrichten. Diese sind meistens professionell aufgemacht und ohne Überprüfung der Quellen nur sehr schwer zu enttarnen.
Hoax
Ein Hoax (engl. für Schwindel) ist eine Falschinfo, die vor allem über das Internet verbreitet wird. Die Bandbreite reicht von harmlosen Scherznachrichten bis hin zu angeblichen Horrormeldungen.
Pishing
Phishing setzt sich aus den Englischen Worten „password fishing“ zusammen. Es bezeichnet eine Form des Online-Betrugs bei dem Betrüger versuchen, mittels gefälschter Websites und gefälschter eMails an die Passwörter ahnungsloser Internetnutzer für zB Online Banking, etc. zu kommen.
Bilder
Fotos können mit einer Bildbearbeitungssoftware manipuliert werden, um zB abgebildete Personen schlanker aussehen zu lassen. Oder es werden ganze Bildteile entfernt bzw. neue zusammengefügt.
Shitstorm
Shitstorm ist ein Ausdruck für ein Phänomen, das in den sozialen Medien vorkommt. Dabei wird eine Person oder Institution eine Zeit lang mit geballter, oft auch sehr derber Kritik einer großen Menge Menschen konfrontiert. Das Gegenteil dazu wird „Candystorm“ genannt, hier kommt es zu zahlreichen Sympathieäußerungen.
Service
Beratungs- und Informationsstellen zum Thema Internetsicherheit finden sie hier:
Saferinternet.at – Das Internet sicher nutzen
Watchlist Internet – Internetbetrug, Fallen und Fakes im Blick
Internet Ombudsmann – Kostenlose Streitschlichtung und Beratung für Online-Geschäfte
(Bilder: Pixabay.com)