Im Durchschnitt leben ungefähr 100 verschiedene Arten von Insekten im Haushalt. Ja, in jedem – zumindest lt. einer im PeerJ Magazin veröffentlichten Studie (in Englischer Sprache) in den USA. Die gute Nachricht: von diesen Fliegen, Käfern, Spinnen, Läusen, Wanzen, Ameisen, Motten, Milben, etc. sind die überragende Mehrheit keine Schädlinge, sondern lediglich friedliche Mitbewohner, die es sich „neben uns gemütlich“ gemacht haben. Und einige davon sind durchaus nützlich. Gegen andere sollte man besser vorgehen.
Wenn die Tage kürzer werden
Nach dem Sommer, wenn die Tage kürzer und die Abende kühler werden, zieht es uns quasi automatisch in unsere wohlig-warmen Wohnungen und Häuser. Und mit uns ziehen es auch viele Insekten unseren behaglichen Wohnraum dem nass-kalten Herbstwetter vor. Wenn also das eine und andere Tierchen herum krabbelt, ist das nicht automatisch ein Wink mit dem Zaunpfahl dafür, dass man wieder mal putzen sollte. Denn abgesehen von Schutz und Wärme gibt es in „unseren“ vier Wänden praktisch keine Feinde für die Insekten. Finden sie dann allerdings viele Versteckmöglichkeiten und Nahrung, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie bleiben und sich vermehren und ausbreiten.
Nicht alle Insekten im Haushalt sind gleich Schädlinge
Die meisten Insekten, die so durch unser Heim streifen, sind in keinster Weise irgendwie gefährlich. Dann schon eher lästig oder gar grauslich – die Grenzen des „Erträglichen“ sind da bei jedem anders. Manche haben beispielsweise nichts gegen Silberfische, andere wiederum schon. Und das, obwohl Silberfische zu den nützlichen Insekten zählen. Sie übertragen selbst keine Krankheiten, fressen dafür aber Hausstaubmilben, die oft Allergien auslösen. Außerdem weiden sie schimmelige Oberflächen ab, sodaß sich Schimmel nicht ausbreiten kann.
Gleiches gilt für Spinnen. Grundsätzlich sind sie sehr nützlich, fangen sie doch Fliegen, Gelsen und andere lästige Krabbeltiere. Allerdings gibt´s da auch noch die andere Seite der Medaille, Stichwort Arachnophobie (Angst vor Spinnen). Für all jene, die diese flinken Acht-Beiner nicht zu Hause haben möchten: nicht töten, sondern mit einem Glas oder Becher einfangen, ein Blatt Papier darunter, raus und Fenster/ Tür zu. Und damit das Tierchen nicht gleich wieder umdreht und erneut rein kommt, hilft zB Lavendel oder Minzöl. Ein paar Tropfen mit Wasser mischen, um Fenster- und Türrahmen sprühen und fertig ist die unsichtbare Duftbarriere.
Klassiker im Gartenhäuschen oder unten im Keller
Im Herbst suchen auch Schmetterlinge wie zB das Tagpfauenauge vor allem in Kellern Schutz für ihre Winterstarre. Bemerkt man diese, lässt man sie am besten dort und schaut im Frühjahr, dass sie wieder rausfinden. Oft gern gesehene Gäste, die allerdings auch durchaus lästig werden können, sind Marienkäfer. Denn der große Marienkäfer kommt auf der Suche nach Überwinterungsmöglichkeiten oft zu Tausenden in zB ein Gartenhäuschen. Die können dann in dieser Masse schon etwas muffig riechen. Außerdem geben sie, wenn sie geärgert oder gestört werden, einen gelben Tropfen ab, der auch unangenehm riecht.
Ebenfalls unangenehm kann ein Mottenbefall werden. Sie übertragen zwar keine Krankheiten, können aber Lebensmittel ungenießbar machen. Die Tiere legen nämlich ihre Eier in trockene Lebensmittel wie Mehl, Nudeln, Gewürze oder getrocknete Früchte. Erkennt man einen Befall – silbrig-weiße Gespinste – müssen die betroffenen Lebensmittel entsorgt werden. Danach alles raus aus dem Küchenschrank, gut auswaschen und vor allem gut auslüften (Motten lieben es feucht und warm). Danach sollte man auf jeden Falle noch mit einem Föhn langsam die Ritzen im Schrank abfahren. Damit tötet man dort versteckte Larven und Eier ab.
Küchenschaben sind nichts für Amateure
Wer eine Küchenschabe im Haus entdeckt, sollte handeln. Denn abgesehen von ihrem Aussehen – das kann man mögen oder auch nicht – haben sie Bakterien und Pilzsporen an den Füßen. Und damit laufen sie dann über unsere Lebensmittel, usw. … – Die gute Nachricht: Sie sind inzwischen sehr selten, da unsere Gesellschaft überhygienisch ist.
Wenn man nun eine Schabe in den eigenen vier Wänden entdeckt, sollte zunächst versuchen abzuklären, ob es sich dabei nicht um eine völlig harmlose Bernsteinschabe handeln könnte. Diese ernährt sich nämlich von verrottenden Pflanzen und findet keinen Gefallen an unseren Vorräten. Wer aber feststellt, dass es sich tatsächlich um Küchenschaben handelt, sollte einen professionellen Schädlingsbekämpfer/ Kammerjäger kontaktieren. Weil Hausmittel wie oben geschrieben bei Spinnen helfen hier nicht weiter…
(Bilder: Pixabay.com)