Wer hat sie nicht schon selbst einmal gehabt? Und wer hat nicht schon selbst das eine und andere mal versucht, andere zu wärmen – und wer weiß, vielleicht sogar so seine Liebe für´s Leben gefunden…? 😉 Genau. Kalte Hände ist das Thema dieses Beitrages – unter denen ja generell deutlich mehr Frauen als Männer leiden. Romantiker könnten meinen, die Natur hätte das absichtlich so eingerichtet. Mediziner•innen halten dem aber entgegen, dass Frauen normaler Weise nicht so viele wärmende Muskeln besitzt wie Männer und deshalb insgesamt leichter frieren. Ob die Erklärung wirklich so einfach ist, oder ob´s vielleicht doch „nur“ am Wetter liegt, lesen sie hier:
Warum frieren die Hände bei manchen so leicht
Abgesehen von den erwähnten Muskeln können auch ein niedriger Blutdruck und/ oder hormonelle Störungen Ursachen für kalte Hände sein. Blutdruck und Hormone sind u.a. wichtig, wenn es um die Durchblutung unserer Körpers geht. Kalte Hände sind letztlich ein Anzeichen dafür, dass sie gerade nicht gut durchblutet sind – was zB der Fall ist, wenn wir frieren.
Bei Kälte verengen sich nämlich zuerst die Gefäße in den äußersten Gliedmaßen (Finger, Zehen, Nasenspitze, Kinn, Ohren). Dadurch fließt weniger wärmespendendes Blut durch sie. Wärmt sich der Körper wieder auf, weiten sich die Gefäße und das Blut schießt zurück in die Gliedmaßen, was oft prickelt und manchmal sogar richtig weh tun kann.
Die Hände sind sensibler als wir denken
Die Haut an unseren Händen ist besonders dünn, da normalerweise eine schützende Fettschicht fehlt. Feinste Sensoren und höchst sensible Nervenfasern leiten Kälte- wie Wärmereize umgehend in das Innere unseres Körpers weiter. Das ist auch der Grund, warum uns sehr rasch am ganzen Körper kalt ist, wenn wir ohne Handschuhe einen Schneeball machen.
„Gesteuert“ werden diese vielen kleinen Gefäße, die die Hände durchziehen, v.a. von unserem vegetativen Nervensystem. Aber letztlich kann sich auch unsere Psyche über eng vernetzte Nervenaktionen auf die Gefäßregulation auswirken. Stress oder Ängste lassen manchmal unsere Hände frieren, auch wenn es draußen gar nicht kalt ist.
Hin und wieder kalte Hände haben wir alle
Normaler Weise ist es ganz einfach: ist unsere Umgebung kalt und haben wir zu wenig an, wird uns meist zuerst an den Händen und Füßen kalt. Dagegen hilft sich entweder mehr anzuziehen, oder sich zu bewegen. Denn Bewegung kurbelt die Durchblutung an und uns wird schnell wieder warm. Allerdings hilft dieser „Kälteschutz“ nicht ewig, sprich danach brauchen wir wieder wärmere Luft, um uns aufzuwärmen.
Auch nasse Hände frieren viel schneller, da durch die Feuchtigkeit auf der Haut Verdunstungskälte entsteht, sodass sich die Gefäße zusätzlich zusammen ziehen.
Ständig ein „eiskaltes Händchen“ – mögliche Ursache Lebensstil
Dauerhaft schlecht durchblutete Hände kann viele Gründe haben. Grundsätzlich haben natürlich unsere Lebensgewohnheiten großen Einfluss auf unsere Gesundheit. So natürlich auch auf Blutfluss, Beschaffenheit der Gefäße, Herz- und Kreislauftätigkeit, Hormone, Nervenfunktionen, etc. Wer raucht, keinen Sport betreibt, sich einseitig ernährt, viel Alkohol trinkt, zu wenig schläft, permanent im Stress ist und seelische Belastungen zu verarbeiten hat, darf sich nicht wundern, zwischendurch immer wieder schlecht durchblutete, kalte Hände zu haben.
Kalte Hände: Wann zum Arzt?
Wenn sie oft kalte Hände haben – und nicht nur nach langen Winterspaziergängen ohne Handschuhe –, gehen sie zu ihrem Arzt. Vor allem dann, wenn andere Beschwerden dazukommen, wie zB Hautveränderungen, Schmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühle, Schwellungen, Schwindel und allgemeine Krankheitszeichen.
Ganz allgemein hilft es Menschen, die zu kalten Händen neigen, wenn sie ihren Kreislauf anregen: Einmal mit Massagen und Wechselduschen bzw. kalten und warmen Armbädern. Präventiv hilft vor allem ein gesunder Lebensstil mit nicht rauchen, regelmäßig körperlicher Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und so wenig Stress wie möglich. 🙂
(Bilder: Pixabay.com)