Die Hitze drückt, die Luft steht und der Kopf fasst keine klaren Gedanken mehr – gerade an heißen Sommertagen fällt es schwer, sich zu konzentrieren oder gar körperlich zu betätigen. Ein ideales Mittel, um sich abzukühlen, ist kneipen mit kaltem Wasser. Das wusste schon Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert. Auch heute noch helfen seine frischen Tipps zum Kneipen bei heißen Temperaturen. Und das Beste daran: sie können jederzeit und überall angewendet werden.
Kneipen – belebendes Wassertreten
Wer es an den heißen Sommertagen nicht rechtzeitig in eine erfrischenden Kneippanlagen schafft, greift am Besten zu „Plan B“, der Badewanne oder einen hohen Kübel. Diese dann bis eine Handbreit unter das Knie mit kaltem Wasser füllen, auf der Stelle treten und bei jedem Schritt einen Fuß ganz aus dem Wasser ziehen. Danach nicht abtrocknen, sondern nur mit den Händen das Wasser von den Beinen streichen.
Wassertreten regt den Kreislauf an, ist durchblutungsfördernd, venenkräftigend, stoffwechselanregend und abhärtend. Es ist empfehlenswert bei Krampfadern, heißen Beinen und Migräne.
Das erfrischende Armbad – der Espresso des Kneippianers
Beim Armbad beginnen Sie mit dem rechten Arm und tauchen nacheinander beide Arme bis zur Mitte des Oberarmes in ein Waschbecken mit möglichst kaltem Wasser ein. Die Arme bis zu 30 Sekunden kreisen. Danach nicht abtrocknen, nur abstreifen. Die Wirkung setzt sofort ein: Das Armbad wirkt erfrischend, blutdruckregulierend, durchblutungsfördernd und ist empfehlenswert bei körperlicher und geistiger Müdigkeit sowie bei Kopfschmerzen.
Der Muntermacher-Gesichtsguss
Der Gesichtsguss wird in der Kneipptherapie auch „Schönheitsguss“ genannt, weil er die Gesichtshaut strafft und rosig erscheinen lässt. Seine anregende Wirkung auf das Gehirn macht ihn zudem zu einer erquickenden Schnelltherapie für Kopfarbeiter bei heißen Temperaturen. Man lege ein Handtuch um den Hals und beuge den Kopf vornüber in die Badewanne. Dann mit einem Schlauch oder der Brause das Gesicht von rechts nach links von den Schläfen ausgehend mit Wasser benässen.
Der kalte Gesichtsguss wirkt hautstraffend und erfrischend und ist vor allem auch bei Müdigkeit und Kopfschmerzen zu empfehlen.
Der kalte Schenkelguss
Der erfahrene Kneipianer beginnt mit einem Schlauch am kleinen Zeh des rechten Beins, fährt mit dem Wasserschlauch langsam nach oben bis zum Becken, um dann an der Beininnenseite bis zum großen Zeh wieder hinunter. Abschließend die Fußreflexzonen beider Füße begießen. Der Schenkelguss sorgt für eine aktive Durchblutung des Unter- und Oberschenkels und wirkt erfrischend, entstauend, tonisierend und kräftigend.
Nähere Informationen zu den verschiedenen Kneipp-Tipps finden Sie beispielsweise beim Kneipp-Original Bad Wörishofen unter www.bad-woerishofen.de/kneipp-kur. Wir wünschen jedenfalls viel Erfrischung 🙂
(Bilder: Kneipp-Original Bad Wörishofen)