Um die Verbreitung von Covid-19 einzudämmen, sind wir aktuell mitten im 2. Lockdown. Und trotz aller zum Teil extremen Herausforderungen steht eines bereits fest: Das „Leben mit dem Virus“ wird weiter gehen, denn auch nach dem 6. Dezember wird das Corona-Virus nicht verschwunden sein. Und auch die Impfstoffe im nächsten Jahr werden es – falls überhaupt – sicher nicht [so schnell] ausrotten.
Nicht zuletzt deshalb müssen wir [auch] darüber sprechen, wie das Zusammenleben trotz des Virus in größtmöglicher Freiheit stattfinden kann. Das fordern Kurt Langbein und Elisabeth Tschachler, Autoren des vor kurzem im Molden Verlag erschienenen Buchs „Das Virus in uns“ in einem Positionspapier.
Das Leben mit dem Virus „lernen“
Die beiden Autoren plädieren dafür, auf Vertrauen und Solidarität statt auf Spaltung und Polarisation zu setzen. Auf verständliche Kommunikation und Gebote anstelle von Verboten. Auf Eigenverantwortung statt Bevormundung. Denn [nur] eine informierte Zivilgesellschaft kann das Leben mit dem Virus lernen, [nur] gut ausgestattete Gesundheits- und Sozialdienste können das Infektionsgeschehen eindämmen, vulnerable Gruppen schützen und die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen mindern.
Klar ist: Die Aneinanderreihung von Lockdowns ist keine nachhaltige Strategie und entspricht nicht der Logik einer modernen Zivilgesellschaft. Vielmehr gilt es, von anderen Ländern, die bisher gut durch die Krise gekommen sind, zu lernen. Japan hat mit einer modellhaften, extrem schnellen Verfolgung der Kontaktpersonen mit dem höchsten Verbreitungsrisiko nicht einmal zehn Prozent der Infektionen, die bei uns verzeichnet werden. Südkorea und Taiwan haben ausreichend Personal für das Contact-Tracing rekrutiert. Finnland hat die herbstliche Infektionswelle bisher mit äußerst geringen Infektionszahlen fast ausschließlich auf der Basis von Empfehlungen und regional fein abgestimmten Maßnahmen bestritten.
Prävention und Information
Covid-19 ist eine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Deshalb müssen vor allem Personen mit einem erhöhten Risiko geschützt werden – etwa mit einem massiven Ausbau der Betreuungsdienste. Prävention ist bisher in der Pandemiebekämpfung zu kurz gekommen und sollte mit entsprechenden Programmen und gut aufgebauter Information ausgebaut werden.
Mit der richtigen Strategie und Planung ist es möglich, das Erkrankungs- und Sterbegeschehen durch Covid-19 erträglich zu halten, ohne dass dabei die Kollateralschäden unverhältnismäßig groß werden.
Denn letztlich geht es [auch] darum zu verhindern, dass nach dem Lockdown vor dem Lockdown heißt.
Abfälle aus Corona-Haushalten müssen in den Restmüll
Corona-positiv? Dann Achtung bei der Müllentsorgung! Denn Haushaltsabfälle, mit denen Corona-Erkrankte Kontakt hatten, gehören ausschließlich in den Restmüll und sollen «ausnahmsweise» nicht getrennt gesammelt werden. Persönliche Schutzbekleidung wie Mund-Nasen-Schutz und Einweghandschuhe sollen ebenfalls gleich in den Restmüll. Denn all diese Abfälle werden anschließend thermisch verwertet, um mögliche Krankheitserreger zu vernichten.
Der neuerliche Lockdown hat Österreich fest im Griff, und täglich gibt es tausende Neuinfizierte. Die überwiegende Mehrheit davon kann – zum Glück – daheim in Quarantäne bleiben und wird hoffentlich bald gesund. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe [VOEB] weist nun eindringlich darauf hin, dass jede Art von Haushaltsabfall, mit denen positiv getestete Personen in Kontakt waren, ausschließlich im Restmüll entsorgt werden soll.
Dazu gehören sowohl die leere PET-Flasche, die sonst in der gelben Tonne oder im gelben Sack gesammelt wird, als auch die alte Tageszeitung, die sonst zum Altpapier kommt. Auch wichtig: Gängige Mundschutzmasken oder Einweg-Handschuhe dürfen ebenfalls nur im Restmüll entsorgt werden.
40.000 Entsorgungsheldinnen und -helden
Corona-Abfälle werden thermisch verwertet, also verbrannt. So werden nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfall- und Ressourcenunternehmen vor einer möglichen Ansteckung geschützt, sondern auch alle Viren nachhaltig vernichtet. Als Teil der kritischen Infrastruktur stellen sie auch während des zweiten Lockdowns Tag für Tag die reibungslose Abfallentsorgung in ganz Österreich sicher.
Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB: „Unsere Branche ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Mehr als 40.000 Entsorgungsheldinnen und -helden sorgen dafür, dass auch jetzt der Abfall pünktlich und verlässlich abgeholt und recycelt wird. Darauf sind wir stolz und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr dankbar.“
Corona-Abfall in separatem Kunststoffsack sammeln
Das Virus Sars-CoV-2 wird vorranging über Tröpfcheninfektion übertragen, man kann sich aber auch über Schmierinfektion, also über kontaminierte Oberflächen, anstecken. Je nach Material gehen Expertinnen und Experten von einer Überlebensdauer des Virus von bis zu drei Tagen aus.
Gabriele Jüly dazu: „Wir rufen die Bevölkerung dazu auf, Abfälle, die mit dem Corona-Virus verunreinigt sein könnten, separat in einem reißfesten Kunststoffsack zu sammeln und anschließend verschlossen in die Restmülltonne zu entsorgen. So hilft jede und jeder mit, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfall- und Ressourcenunternehmen von einer möglichen Ansteckung bestmöglich geschützt sind.“
Eine Corona-Infektion sei aber auch der einzige Grund, auf eine konsequente Mülltrennung zu verzichten, ergänzt Jüly.
Mund-Nasen-Schutz im Restmüll entsorgen
Gängige, zum einmaligen Gebrauch gedachte Mund-Nasen-Schutzmasken sollten, so wie zum Beispiel Taschentücher, nach der Verwendung unverzüglich im Restmüll entsorgt werden. Davon ausgenommen sind umweltfreundliche Masken aus Baumwolle, die als Kochwäsche [60 bis 90 Grad Celsius] gewaschen und wiederverwendet werden können, sowie spezielle Schutzmasken für den medizinischen Bereich. Jüly: „Immer öfter sieht man Mundschutzmasken auf den Straßen oder sogar in der Natur liegen – das muss nicht sein! Sie gehören in den Restmüll.“
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