Rheumatische Erkrankungen können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen – zu den körperlichen Schmerzen kommen häufig auch mentale Beschwerden und massive Einschränkungen im Alltag. „Morbus Bechterew hat mir beinahe viele der größten Freuden in meinem Leben genommen – wie meine Frau und Tochter zu umarmen oder live auf der Bühne zu performen“, schildert Dan Reynolds, Frontsänger der Grammy-preisgekrönten Rockband Imagine Dragons seine persönlichen Erfahrungen.
Der 29-Jährige leidet seit fast zehn Jahren an der chronisch-entzündlichen Rheumaerkrankung Morbus Bechterew (Ankylosierende Spondylitis, kurz AS). Daher hat er sich dazu entschlossen, dringend benötigte Informationen und Unterstützung in einer unterhaltsamen und informativen Weise aufzubereiten – und zwar in Form einer von ihm gehosteten Talkshow von Menschen mit Morbus Bechterew für Menschen mit Morbus Bechterew. Die erste Episode von This AS Life Live! ist ab sofort unter www.leben-mit-bechterew.at verfügbar und zeigt, dass auch mit Morbus Bechterew ein sportliches, aktives Leben möglich ist.
Bei AS: Beratung – Begegnung – Bewegung
3 B – stellvertretend für Beratung, Begegnung und Bewegung – sind es auch, die für Ing. Paul Pocek, Vorsitzender der österreichischen Vereinigung Morbus Bechterew den Schlüssel zu einem positiven Leben mit der rheumatischen Erkrankung bilden: „Der Austausch mit anderen Betroffenen und die Wissensvermittlung sowie der Zugang zu speziell geschulten Physiotherapeuten im Rahmen der Selbsthilfegruppe können unendlich wertvoll sein: einerseits, um zu sehen, wie viele unterschiedliche Verlaufsformen es gibt. Andererseits da die gemeinsame Auseinandersetzung mit der Erkrankung und das gemeinsame, speziell auf die Bedürfnisse Betroffener ausgerichtete Training ein Motivationsfaktor ist und Barrieren abbaut.“
Rheumatische Erkrankungen: nicht heilbar – aber immer besser behandelbar
Entzündliche rheumatische Erkrankungen, wie Morbus Bechterew, sind nach wie vor nicht heilbar, aber immer besser behandelbar, wie Rheumatologe Dr. Wolfgang Ebner am Beispiel von Morbus Bechterew ausführte: „Die Diagnose Morbus Bechterew bedeutet heute glücklicher Weise für die Betroffene nicht mehr, unvermeidlich eine ausgeprägte Verkrümmung und Versteifung der Wirbelsäule zu erleiden. Durch verbesserte diagnostische Möglichkeiten und einem umfassenden Therapiemanagement mit modernen Medikamenten und konsequenter nicht medikamentöser Therapiestrategien – wie Heilgymnastik und anderen Bewegungsübungen oder auch Kurbehandlungen – hat die Krankheit viel von ihrem Schrecken verloren.“ Entscheidend dafür ist aber neben einer möglichst frühen Diagnose auch die Bereitschaft der Patienten, das gemeinsam mit dem betreuenden Rheumatologen erarbeitete Therapiekonzept einzuhalten.
Bewegung, um beweglich zu bleiben
„Die Physiotherapie ist ein wichtiger Eckpfeiler der Therapie von Morbus Bechterew und anderen rheumatischen Erkrankungen. Sie sorgt dafür, dass Betroffene beweglich bleiben und sich wohl fühlen“, erklärte Dr. Theresa Kapral, Rheumatologin am Medizin Zentrum Alserstraße (MZA). Gemeinsam mit Anita Grassel, leitender Physiotherapeutin am MZA, hat sie das Bewegungskonzept „Beweglich bleiben“ entwickelt. Aufgeteilt in die vier Bereiche Aufwärmen, Mobilisieren, Kräftigen und Dehnen soll das Konzept Betroffene bei ihrer Bewegungstherapie unterstützen und anleiten sowie neue Ideen für leicht in den Alltag integrierbare Übungen liefern. Die Trainingsmaterialien können kostenlos unter novartis.austria@novartis.com bestellt werden.
(Bilder: Stefanie Freynschlag, Video: www.novartis.at)