Im Rahmen der österreichweiten Initiative „Monat der Mundgesundheit“ engagiert sich CP GABA gemeinsam mit der Österreichischen Zahnärztekammer [ÖZAK] und der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie [ÖGP] für mehr Aufklärung bei der Zahngesundheit. Ziel ist es, das Bewusstsein für Zahnpflege und Mundgesundheit bei Jung und Alt zu schärfen und nachhaltig zu verbessern. Neben der Skizzierung neuer Herausforderungen und notwendiger Maßnahmen gilt es, neue Mundgesundheitsziele zu definieren.
Österreich – das Land der „Zähneputzerinnen und -putzer“
Laut einer aktuellen Integral-Umfrage[1] von CP GABA putzen sich 99 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zumindest einmal täglich die Zähne. Im Vergleich zu einer Umfrage aus dem Jahr 2018[2] hat sich somit die Putzhäufigkeit deutlich gebessert: Aktuell putzt die überwiegende Mehrheit von 83 Prozent mindestens zweimal täglich die Zähne, vor vier Jahren waren es lediglich 74 Prozent.
Dr. Burkhard Selent, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung bei CP GABA GmbH D-A-CH: „Im Monat der Mundgesundheit wollen wir verstärkt über Karies und Parodontitis aufklären. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten stellen wir die häusliche Zahnpflege und die zahnärztliche Vorsorge in den Mittelpunkt. Wir sehen Prophylaxe als lebenslange Maßnahme.“
Neue Herausforderungen bei der Mund- und Zahngesundheit in den kommenden Jahren
In den meisten europäischen Ländern wird die Mundgesundheit zwar besser[3], allerdings sind in den nächsten Jahren neue Herausforderungen zu erwarten. Zahn- und Munderkrankungen verschieben sich aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr in ein höheres Lebensalter.[4]
Außerdem ist es wichtig Bewusstsein zu schaffen, welchen Einfluss die Mundgesundheit auf andere Erkrankungen hat. Mundkrankheiten können das Risiko für andere Gesundheitsstörungen erhöhen – Zahnfleischerkrankungen stehen beispielsweise im Zusammenhang mit Herzinfarkt, Alzheimer und Diabetes. Aktuell ist knapp drei Viertel [72 Prozent] der Befragten der Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und anderen Krankheiten bewusst.[1]
Menschen bleiben länger mundgesund
Aktuelle Studien zeigen, dass die präventionsorientierte Zahnmedizin viel erreicht hat.[5] Menschen bleiben länger mundgesund. So spielen neben der häuslichen Mundhygiene die professionelle Zahnreinigung und die Möglichkeiten der regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen eine immer größere Rolle.[6] Besonders bei den Jüngeren zeigen sich die Erfolge der Aufklärungsarbeit der letzten Jahrzehnte: 16-29-Jährige sind beim Zähneputzen vorbildlich, denn 96 Prozent putzen ihre Zähne mindestens zweimal am Tag![1]
Bezogen auf die professionelle Zahnreinigung lässt knapp die Hälfte der Befragten [46 Prozent] zumindest einmal jährlich oder öfter eine professionelle Mundhygiene durchführen, 32 Prozent jedoch seltener und 22 Prozent nie.[1] Zur zahnärztlichen Kontrolle gehen immerhin zwei Drittel [65 Prozent] mindestens einmal jährlich, doch nur ein gutes Viertel [28 Prozent] mindestens alle sechs Monate wie von Zahnärzten und Zahnärztinnen empfohlen.[1]
Spannend sind auch die Ausgaben für Prophylaxe: Die meisten Personen [58 Prozent] geben bis zu 100 Euro pro Jahr aus. Knapp ein Drittel wendet 250 Euro auf.[4]
Zahnfleischprobleme am häufigsten
Gefragt nach Problemen im Mundraum gaben 32 Prozent der Befragten an, Zahnfleischprobleme zu haben – dazu zählen sensibles Zahnfleisch, Zahnfleischrückgang [Parodontitis], Zahnfleischbluten und Zahnfleischentzündung [Gingivitis]. Als weitere Probleme werden Zahnstein [29 Prozent] und schmerzempfindliche Zähne [20 Prozent] genannt. Immerhin 28 Prozent haben keine Probleme im Mundraum.[1]
Drei konkrete Mundgesundheitsziele
Im Rahmen des 20. Monats der Mundgesundheit ruft die Österreichische Zahnärztekammer und die Österreichische Gesellschaft für Parodontologie gemeinsam mit CP GABA drei konkrete Mundgesundheitsziele aus, die Prophylaxe, Ausbildung und frühkindliche Vorsorgeuntersuchung betreffen.
Ziel #01: Zahnfleischerkrankungen vorbeugen
Zukünftig sind Konzepte zur Prävention für jede einzelne Altersgruppe erforderlich. „Die Zahnheilkunde ist gefordert, sich auf die verändernde Gesellschaft einzulassen. Prophylaxe im höheren Alter, eine bessere Versorgung von institutionalisierten Personen und die Auswirkung auf die systemische Gesundheit müssen dabei zentral beachtet werden“, meint Univ.-Prof. Dr. Hady Haririan, PhD, MSc, Leiter der Abteilung für Parodontologie an der Zahnklinik der SFU Wien sowie Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie. Voraussetzung dafür sei eine Untersuchung, wie viele Menschen in Österreich tatsächlich von parodontalen Erkrankungen betroffen sind – bisher liegen keine Daten vor.
Auch eine Leitlinie zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen für Zahnärzte [S3-Behandlungsrichtlinie], wie sie in Deutschland bereits existiert, wäre wünschenswert – und damit verbunden eine Refundierung der Sozialversicherung.
Mit Maßnahmen zur Vorbeugung von Zahnfleischerkrankungen, vor allem der Zahnfleischentzündung, könnte nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung verbessert werden, es ließe sich auch viel Geld sparen. Das zeigt ein aktueller Bericht im Auftrag der Europäischen Föderation für Parodontologie.[7]
Ziel #02: Ausbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie
Ein weiteres erklärtes Ziel zur Qualitätssicherung ist die Etablierung einer Fachzahnärztin bzw. eines Fachzahnarztes für Parodontologie in Österreich. Europaweit ist diese Ausbildung bereits üblich. Auch sollen vermehrte postgraduelle Ausbildungsmöglichkeiten angeboten werden. Erste Schritte zur Spezialisierung erfolgten durch das Fortbildungsdiplom der Österreichischen Zahnärztekammer sowie dem Spezialistenstatus der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie.
Ziel #03: Aufnahme der zahnärztlichen Untersuchung in den Mutter-Kind-Pass
An einer langjährigen Forderung hält Dr. Bettina Schreder, Präsidentin der Landeszahnärztekammer für Wien und Vizepräsidentin der Österreichischen Zahnärztekammer, fest: „Wir brauchen eine lebensbegleitende Prophylaxe. Dazu gehört die Aufnahme einer zahnärztlichen Untersuchung in den Mutter-Kind-Pass.“
„Auch wenn insgesamt eine deutliche Verbesserung der Mundgesundheit zu beobachten ist, wird der zahnärztliche Versorgungsaufwand aufgrund der demografischen Entwicklung der Gesellschaft hoch bleiben“, so Dr. Schreder. „Wir dürfen uns niemals auf unseren Erfolgen ausruhen. Denn eines ist klar: Ein Nachlassen würde unweigerlich eine Verschlechterung der Mundgesundheit mit sich bringen.“
Dr. Selent: „Die gute Nachricht ist, dass jeder Mensch für seine Zahngesundheit etwas tun und Verantwortung für die eigene Mundgesundheit wahrnehmen kann. CP GABA unterstützt dies mit Forschung sowie wissenschaftlich fundierten Produkten und Service-Angeboten.“
5 Tipps zur optimalen Zahnpflege
- 2x täglich Zähneputzen mit passender Zahnpasta und Zahnbürste
- 1-2x täglich ergänzend Mundspülung und Zahnseide nutzen
- 1x wöchentlich ein höher konzentriertes Zahngel verwenden
- 2x jährlich zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt/ Zahnärztin gehen
- 1x jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen
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Quellenangaben
[1] CP GABA INTEGRAL-Umfrage zum Thema Zahnpflege und Mundgesundheit; Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung von 16 bis 75 Jahren; Sample: n=500 Befragte; Methode; Onlineinterviews (CAWI); Zeitraum: 30.6.-5.7.2022.
[2] CP GABA forsa-Umfrage zum Thema Zahnpflege und Mundgesundheit; Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren; Sample: n=1.301 Befragte; Methode: Onlinebefragung; Zeitraum: 13.-21.6 2018.
[3] Basner et al., 2017; Jordan und Micheelis, 2016
[4] Ergebnisbericht „Mundgesundheit und mundgesundheitsbezogene Lebensqualität in Österreich“, Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Jänner 2022. https://jasmin.goeg.at/2228/1/Bericht_Mundgesundheit%20und%20Lebensqualit%C3%A4t_bf.pdf
[5] Jordan RA, Bodechtel C, Hertrampf K, Hoffmann T, Kocher T, Nitschke I, Schiffner U, Stark H, Zimmer S, Micheelis W, et al. The Fifth German Oral Health Study (Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie, DMS V) – rationale, design, and methods. BMC Oral Health (2014) 14:161. doi: 10.1186/1472-6831-14-161
[6] Mundgesundheitsziele für Deutschland bis zum Jahr 2030
[7] https://www.quintessence-publishing.com/deu/de/news/zahnmedizin/parodontologie/praevention-von-parodontalerkrankungen-weniger-kosten-bessere-gesundheit
(Bilder: AdobeStock (2x), Katharina Schiffl)