Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Journal of Personality and Social Psychology, legt nahe, was für viele Jüngere von uns sicherlich eine absolute Horrorvorstellung wäre: Wir werden im Alter nur mehr Musik von Helene Fischer, Hansi Hinterseer & Co. hören. Daran führt wohl oder übel kein Weg vorbei – das behaupten jedenfalls Wissenschaftler der Universität Cambridge. Laut deren Studie altert nämlich unser Musikgeschmack mit uns mit.
Musikgeschmack im Alter von 250.000 Menschen analysiert
Egal, ob Rock oder Pop, Elektro oder Schlager, Country oder Klassik – warum wir eine bestimmte Musikrichtung mehr mögen als die andere, können wir oft selbst nicht sagen. Was die Forscher aber festgestellt haben: Unser Musikgeschmack verändert sich mit der Zeit, um psychologische und soziale Bedürfnisse zu stillen. Dafür haben sie die Angaben von 250.000 Menschen ausgewertet, die sie jeweils zehn Jahre lang begleitet haben.
Anhand ihrer Ergebnisse haben die Wissenschaftler ein Modell entwickelt, dass den Musikgeschmack in fünf Lebensphasen einteilt
Die fünf Lebensphasen des Musikgeschmacks
- intense: In der Pubertät müssen wir laut den britischen Forschern erst mal unsere eigene Identität finden und rebellieren. In dieser Lebensphase hören wir daher oft Metal und Punk.
- contemporary: In dieser Phase genießen wir unser Erwachsenendasein. Wir hören sehr gerne elektronische Musik und R&B.
- mellow: Im Erwachsenenalter gründen wir oft eine Familie und bekommen Kinder. Zu diesem Zeitpunkt wollen wir entsprechend romantische, emotionale und tanzbare Musik hören.
- sophisticated: In dieser Phase hören wir häufiger anspruchsvolle Musik: Jazz und Klassik, aber auch Country, Folk und Blues finden sich vermehrt in unserern Playlisten. Damit wollen wir unseren sozialen Status, Intellekt und Wohlstand zeigen.
- unpretentious: Im Alter benötigen wir gemäß den Forschern die Anerkennung nicht mehr so sehr. Wir lassen uns sozusagen „gehen“. Laut der Studie hören wir in dieser Phase vermehrt Country, Volksmusik und Schlager.
Dh, wenn Sie beim nächsten Mal wieder bei der x-ten Wiederholung des Musikantenstadl’s „erwischt“ werden, sagen Sie einfach: „Sorry, aber ich bin grad in dieser Phase…“ 🙂
(Bilder: www.helene-fischer.de/ Sandra Ludewig, Pixabay.com)