In Österreich haben wir grundsätzlich ein engmaschiges Netz der Versorgung. Aber angesichts der längeren Lebenserwartung wird es auch hier notwendig sein, die bestehenden stationären und mobilen Angebote der Pflege auszubauen und neue Übergangsmodelle zu schaffen. Vor allem die Technologie werde den Pflegebereich in Zukunft verändern und den Alltag der betroffenen Menschen in vielen Punkten erleichtern.
Lösungen für die Zukunft der Pflege
Tatsache ist, dass in den kommenden 35 Jahren der Anteil der Erwerbstätigen, die in Rente gehen, immer größer wird. Die Konsequenz: ein deutlicher Anstieg der Sozialausgaben. Der Arbeiter Samariterbund beispielsweise ist bei vielen innovativen Projekten bereits in den Test-Phasen dabei. Ziel ist es, durch dieses Unterstützten der Entwicklung neuer Technologien für die zukünftigen Herausforderungen Lösungen zu erarbeiten.
Leichter Wohnen im Burgenland
So ist zB der Samariterbund Burgenland einer der Partner des Forschungsprojekts „Leichter Wohnen“, bei dem in Kooperation mit dem Austrian Institute of Technology 50 Einheiten betreuten Wohnens an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst wurden.
Sensoren bei Fenstern und Türen und im Badezimmer sollen ebenso wie ein Videotelefonsystem und ein digitales Gesundheitstagebuch zur Gewichts-, Blutdruck- und Blutzucker-Kontrolle für besseren Service und mehr Sicherheit sorgen.
Let me „EnterTrain“ you
Außerdem testet das Institut für Soziologie an der Universität Wien noch bis zum Jahr 2019 das lernende Computerspiel-System „EnterTrain“ (Entertainment by Training on a Personalized Exergame Platform). Das Programm analysiert mit einem 3D-Sensor die Spielgewohnheiten und die Beweglichkeit der Benutzer. Daraufhin legt es automatisch den Schwierigkeitsgrad einzelner Spiele für die Generation 65+ fest. Daraus ergibt sich ein individuelles Mobilitäts-Modell, das als Grundlage für die Anpassung einzelner Übungen dient.
Automatische Sturzerkennung und vieles mehr
Mit zunehmendem Alter fällt es Menschen immer schwerer, im Alltag wie gewohnt zu agieren. Ein langes Leben in den eigenen vier Wänden ist aber dennoch möglich, wenn ein Netzwerk aus Helfern und Dienstleistern professionell koordiniert wird. Der digitale „escos Copilot“ bietet entsprechende Lösungen an und soll nach umfangreichen Tests ab 2017 in Samariterbund-Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen. Der „escos Copilot“ wird dann das Samariterbund-Pflegepersonal mit Funksensoren unterstützen. Dieses liefert wichtige Daten über den Status pflegebedürftiger Personen, wenn das Personal nicht vor Ort ist. So werden sowohl bei der stationären als auch bei der ambulanten Pflege ohne Zutun der Klienten zB das Verlassen des Bettes oder auch Stürze oder andere kritische Situationen erkannt.
…und das ist nur der Anfang 😉
Aber diese Projekte und Initiativen zeigen bereits sehr deutlich, in welche Richtung der Pflegebereich künftig gehen wird. Was halten Sie davon? Schreiben Sie uns einfach Ihre Meinung zum Thema „Digitalisierung der Pflege“ an thomas@generation55plus.net.
(Bilder: Pixabay.com)