Stichwort „psychische Gesundheit“ – zahlreiche Organisationen setzen sich dafür ein, Bewusstsein zu schärfen und gegen die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen vorzugehen. So ist seit 2019 Burnout als offizielle Krankheit von der Weltgesundheitsorganisation [WHO] anerkannt und in die Internationale Klassifikation der Krankheiten [ICD] aufgenommen. Burnout wird dabei als ein Syndrom beschrieben, das durch „chronischen Stress [am Arbeitsplatz], der nicht erfolgreich verarbeitet wird„, entsteht.
Eine aktuelle Studie von Mavie zeigt, dass in Österreich 28 Prozent der Erwachsenen Anzeichen eines Burnouts aufweisen. Frauen sind dabei mit 30 Prozent etwas stärker als Männer [28 Prozent] betroffen.[1] Gerade in Phasen der Erschöpfung ist es wichtig, auf professionelle Unterstützung zu setzen. Die Mavie Work Berater•innen beispielsweise stehen Betroffenen zur Seite und zeigen Wege auf, aus der Burnout-Spirale auszubrechen und bereits präventiv vorzusorgen. Im Beratungsalltag hat sich ein Vier-Schritte-Programm als besonders effektiv bewährt.
Burnout – was heißt das eigentlich?
„Burnout“ bezeichnet den Zustand des „Ausgebranntseins“. Das Burnout-Syndrom fällt in der internationalen Klassifikation der Krankheiten [ICD-10-Code] in die Rubrik „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Ein Burnout ist jedoch – im Unterschied zur depressiven Verstimmung beziehungsweise Depression – keine Behandlungs- sondern eine Zusatz- oder Rahmen-Diagnose.
Die Ursachen für ein Burnout sind häufig offensichtlich: Übermäßige Arbeitslast, hohe Anforderungen durch Vorgesetzte oder Konflikte mit Kolleg•innen. Auch private oder persönliche Herausforderungen, wie die Pflege eines schwer erkrankten Angehörigen, können zu diesem Zustand führen. „In der heutigen Berufswelt scheint es akzeptabler geworden zu sein, zu sagen, „Ich bin im Burnout“, als „Ich durchlebe eine depressive Phase“. Dabei hat ein Burnout ebenso wenig mit persönlichem Versagen zu tun wie eine Depression. Besonders engagierte und motivierte Menschen sind anfälliger für das Ausbrennen“, meint Mavie Work Beraterin Barbara Veigl-Trouvain.
Symptome und Stadien des Burnouts
Ein Burnout beginnt oft mit hohem Idealismus und großem Engagement, wobei Betroffene ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Bleiben Erfolge aus, folgt der emotionale Rückzug: Zynismus, fehlende Empathie und das Gefühl mangelnder Anerkennung nehmen zu. In der dritten Phase werden Frustration, Schuldzuweisungen und Aggressionen spürbar, da die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden. Dies führt schließlich zu einem deutlichen Abbau der Leistungsfähigkeit, Desorganisation und einer zunehmenden Widerstandshaltung gegenüber Veränderungen.
Mit fortschreitendem Burnout schwindet das Interesse an der Umwelt, soziale Kontakte werden aufgegeben, und Betroffene ziehen sich verstärkt zurück. In den späteren Stadien treten psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen und Atemprobleme auf, bis das Burnout in einen Zustand von Hoffnungslosigkeit und existenzieller Verzweiflung mündet.
Wege aus dem Burnout
Die Bewältigung eines Burnouts und der Weg zu einer gesunden Zukunft stellen oft eine erhebliche Herausforderung dar. In solchen Zeiten ist es entscheidend, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, besonders wenn die Symptome persistieren oder der Fortschritt ausbleibt. „Ein zentraler Aspekt ist das Erkennen der eigenen Stressoren. Es gilt, die Dynamik der Belastungen zu verstehen und zu reflektieren, wie man selbst darauf reagiert. Ebenso wichtig ist es, zwanghafte Verhaltensmuster zu erkennen, die oft unbemerkt bleiben. Dazu zählen unter anderem übertriebener Idealismus, Omnipotenzansprüche, Perfektionismus, ein geringes Selbstbewusstsein sowie die Schwierigkeit, „Nein“ zu sagen“, fasst Mavie Work Beraterin Barbara Veigl-Trouvain zusammen.
Folgende vier Schritte für eine gesunde Zukunft haben sich laut Beratungsalltag bewährt:
1. Arbeits- und Erholungsgewohnheiten überdenken
Der erste Schritt ist, bestehende Arbeits- und Erholungsgewohnheiten zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
2. Effizienz steigern
Eine Steigerung der Effizienz kann durch das Erlernen, „Nein“ zu sagen und Aufgaben gezielt zu delegieren, erreicht werden. Zudem ist es wichtig, die Selbstmanagement-Fähigkeiten zu stärken.
3. Positive Ressourcen aufbauen
Der Aufbau positiver Ressourcen erfolgt durch das Erlernen von Entspannungstechniken, die regelmäßige Planung sportlicher Aktivitäten und die aktive Pflege sozialer Kontakte.
4. Belastungen reduzieren
Körperliche und seelische Belastungen können minimiert werden, indem auf eine gesunde Ernährung geachtet und Suchtmittel gemieden werden.
Über Mavie Work
Mavie Work ist ein führender Anbieter für betriebliche Gesundheitsförderung und unterstützt Unternehmen und deren Mitarbeiter•innen auf dem Weg zu einer gesünderen Organisation. Zum Portfolio von Mavie gehört alles, was dem Gesund-Bleiben von Organisationen und deren Mitarbeiter•innen dient. Die Angebote sind ganzheitlich, umfassen körperliche wie mentale Gesundheit und reichen von modernen, niedrigschwelligen Diagnostikangeboten, über Bewegungsangebote, mentales Coaching bis hin zur Ernährungsberatung. EAP [Employee Assistance Program] widmet sich in vertraulichen persönlichen Beratungen der mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden.
Die aktuelle Mavie Mental Health & Stress Studie gibt hierzu interessante Einblicke.
(Bilder: AdobeStock)