Andere Länder, andere Sitten – um auf Reisen nicht unangenehm aufzufallen, sollten Urlauber also Bescheid wissen, welches Verhalten im jeweiligen Urlaubsland akzeptabel ist. Das Magazin Reader’s Digest gibt in seiner Juni-Ausgabe wertvolle Tipps, was man im Urlaub beachten sollte. Denn: Ein sorgloser Gruß, eine gut gemeinte Geste – und schon sind Sie beispielsweise bei Ihren Gastgebern unten durch. Lesen Sie hier einige Tipps, die Ihnen helfen, Fettnäpfchen zu umgehen.
So läuft´s auf unserem Kontinent
Zum Beispiel in Italien, einem unserer beliebtesten Reiseziele, sollten Sie vor allem beim Essen einige Dinge beachten: Pasta gibt’s hier als Vorspeise, zum Hauptgang dann Fisch oder Fleisch. Wenn es später ans Bezahlen geht, niemals getrennte Rechnungen verlangen. In Italien wird vielmehr der Gesamtbetrag durch die Anzahl der Personen geteilt. Und wer noch einen Kaffee zum Abschluss möchte, sollte sich am Abend niemals einen Cappuccino bestellen – den trinkt man in Bella Italia nämlich nur bis zur Mittagszeit, ab dann wählt man Espresso.
Verteilen Sie im Nachbarland Frankreich bei der Begrüßung lieber keine dicken Schmatzer, sondern hauchen Sie nur Luftküsse – je nach Region können das dann zwei, drei oder vier (luft-)Küsse. Denn Wangenkontakt mit Menschen, die man nicht sehr gut kennt, geht den Franzosen dann doch zu weit.
Die Engländer wiederum lieben es, Schlange zu stehen. Überall. Im Supermarkt, bei der Post, an der Bushaltestelle, etc. Sie dulden nicht, dass sich jemand vordrängelt.
Urlauber aufgepasst – so sieht es außerhalb von Europa aus
Wer in den USA in einen Fahrstuhl steigt, sollte die Grundregel beachten, nicht zu sprechen und nicht in die Augen der Mitfahrer zu schauen. Werden Sie allerdings bei einer Begegnung an einem anderen Ort gefragt: „How are you?“, dürfen Sie ruhig fröhlich drauflos plaudern.
In Mexiko ist es unhöflich, zu einem Treffen pünktlich zu erscheinen. Tauchen Sie lieber erst eine halbe Stunde nach dem vereinbarten Termin dort auf. Und die meisten Mexikaner sprechen kein Englisch. Daher ist es empfehlenswert, ein paar Brocken Spanisch zu lernen.
In China ist es zwar nicht ungewöhnlich, dass vor allem ältere Menschen bei Tisch schlürfen, schmatzen oder sogar rülpsen – als Gast sollten Sie es trotzdem unterlassen. Und seien Sie nicht beleidigt, wenn Ihr Gastgeber Ihr Gastgeschenk ungeöffnet in eine Ecke legt – wenn Sie weg sind, wird er es auspacken.
Beim Einkaufen auf dem Markt gehört in Indien das Feilschen zum Alltag, seien Sie dabei aber vorsichtig: In manchen Regionen bedeutet Kopfschütteln nämlich Zustimmung. Daher sollten Sie sich nicht nur auf die Zeichensprache verlassen, sondern die einheimischen Wörter für Ja und Nein lernen.
Japaner legen großen Wert auf Reinheit, deshalb zieht auch der Gast an der Haustür seine Schuhe aus und schlüpft in Hauspantoffeln. Aufgepasst: Für den Gang ins Bad gibt es aber dann schon auch noch spezielle Toilettenschlapfen. Und nicht vergessen, diese wider gegen die Hauspantoffeln zu tauschen, wenn Sie im Bad fertig sind. Außerdem sollten Sie sich in einer geselligen Runden auf keinen Fall selbst nachschenken, sondern immer nur einem Ihrer Tischgenossen. Das wird als höflich und zuvorkommend angesehen. Ihr eigenes Glas füllt sich so quasi von selbst.
In Thailand wiederum sollten Sie Wutausbrüche oder Flüche tunlichst vermeiden. Dort wird der Zorn einfach weg gelächelt 🙂
Sie sehen schon: nicht alles, was bei uns höflich und nett ist, wird in anderen Ländern genauso gesehen. Daher am Besten vor Ihrem Urlaub immer auch Informationen über das Urlaubsland und dortige Bräuche und Sitten recherchieren. Und sollte doch das eine oder andere Fettnäpfchen „voll genommen“ werden, machen Sie´s wie die Thailänder, lächeln Sie den Faux Pas einfach weg. Denn Lächeln wird überall auf der Welt gleich verstanden 😉
(Bilder: Pixabay.com)