Reisen mit den Enkel-/ Kindern kann – je nachdem, wie lange die (An-) Reise dauert – durchaus zu einer Herausforderung werden. Stundenlanges Warten, Sitzen, ruhig Sein, usw. – wer kann es den Kleinen schon übel nehmen? Lesen Sie hier, was sie tun können, damit ihr wohl verdienter Urlaub mit ihren Enkel-/ Kindern nicht mit einem mittelgroßen „Horror-Trip“ beginnt – denn ein feiner Urlaub beginnt schon mit einer entspannten An-Reise 🙂
Es beginnt schon mit der Planung
In leichter Abwandlung eines oft zitierten Spruchs: Planung ist das halbe Leben – und das gilt auch ganz speziell für den Urlaub, vor allem dann, wenn man mit seinen Enkel-/ Kindern verreist.
Ein gelungener Urlaub beginnt dabei schon mit der Wahl eines geeigneten Urlaubsziels. Egal ob Badeurlaub im All-inclusive-Club, Campingurlaub am See oder Städtereise: Wer schon bei der Planung seiner Auszeit Rücksicht auf alle Mitreisenden nimmt, erlebt vor Ort keine Enttäuschungen.
Urlaub mit Kindern sollte erholsam und für alle Mitreisenden auch abwechslungsreich sein – allerdings darf man dabei die Kleinen nicht überfordern, sonst macht man sich als Eltern oder Großelternteil alles andere als eine Freude. Natürlich ist es nicht leicht, alle Wünsche unter einen Hut bringen. Aber sobald Kinder mit von der Partie sind, sollte man neben Ausflügen, Wanderungen oder Strandtagen auf jeden Fall auch genügend Zeit zum Ausspannen und nichts Tun einplanen.
Doch bevor es los geht mit der Reise, sei an dieser Stelle drei wichtige Punkte vorab erwähnt:
Zum einen benötigt jedes Kind egal welchen Alters für Auslandsreisen einen eigenen Reisepass. Die früher mögliche Eintragung im Reisepass eines Elternteiles ist nicht mehr gültig.
Sollten sie mit ihren minderjährigen Enkelkindern verreisen, nehmen sie eine Einverständniserklärung bzw. Vollmacht der Eltern mit, ggf. auch in Englischer Sprache bzw. Landessprache des Urlaubslandes. In manchen Ländern ist sogar eine amtliche Beglaubigung dieser Vollmacht notwendig. Genaue Informationen zu den einzelnen Ländern finden sie beispielsweise HIER.
Und schließlich sollen sie auf jeden Fall – egal wohin die Reise geht – eine gut ausgestattete Reiseapotheke einpacken. Alle benötigten Medikamente sollten sie bereits zu Hause in der Apotheken besorgt und – wenn nötig – kühl lagern. Das erspart ihnen im Fall des Falles sehr viel Stress und Hektik im Urlaub.
Ab mit dem Flieger
Wenn sie mit ihren Enkel-/ Kindern eine Flugreise planen, sind Nonstopflüge sicher die bequemste Variante. Kurzstrecken kann man untertags zurücklegen, idealerweise mit Flugzeiten, die ungefähr dem Tagesrhythmus der Kinder entgegenkommen. Auf Langstreckenflügen bieten sich Nachtflüge an.
Mittlerweile bieten die meisten Fluglinien einen Online Check-in an. Wenn sie dabei auch gleich am Vortag die Wunschplätze auswählen, sparen sie einerseits Zeit und andererseits Nerven am Tag der Abreise. Informieren sie sich auch, ob sie bei ihrer Fluglinie bereits am Vorabend das Gepäck einchecken können – sie wissen ja, wegen der Zeit und den Nerven wäre es… 😉
Babyfläschchen und fertige Babynahrung unterliegen nicht den Mengenbeschränkungen von 100 ml. Diese dürfen im Handgepäck mitgeführt werden. Für Säuglinge stellen Fluglinien auf Langstreckenflügen kostenlose Babybettchen zur Verfügung. Beachten sie aber, dass diese auf Grund der limitierten Anzahl rechtzeitig reserviert werden müssen.
Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren haben im Flugzeug keinen Anspruch auf eigenen Sitzplatz. So werden Kleinkinder am Schoß der Eltern mit einem eigenen Schlaufengurt, der am Gurt der Eltern befestigt ist, gesichert. Alternativ können sie einen eigenen Sitzplatz zum Kindertarif buchen und beispielsweise den eigenen Auto-Kindersitz verwenden. Allerdings muss dieser explizit mit dem Prüfzeichen „For use in aircraft“ gekennzeichnet sein, da er sonst nicht zugelassen ist für die Verwendung im Flugzeug.
Kinder ab zwei Jahren benötigen jedenfalls einen eigenen Sitzplatz zum Kindertarif.
Auf das Lieblingskuscheltier nicht vergessen
Vor dem Abflug warm, im Flieger kalt und bei der Ankunft heiß – um auf die unterschiedlichen Temperaturen flexibel reagieren zu können, empfiehlt sich bequeme Kleidung in mehreren Schichten nach dem Zwiebelprinzip. Da es im Flugzeug wegen der Klimaanlage meist empfindlich kalt ist, sollten auch dicke Socken für alle Mitreisenden ins Handgepäck.
Eine Flugreise ist für Kinder ein aufregendes Abenteuer. Um insbesondere auf Langstreckenflügen keine Langeweile aufkommen zu lassen, bieten alle Fluggesellschaften altersentsprechende Unterhaltungsprogramme an: Kinderfilme, Puzzles, Malsachen und Bilderbücher. Wenn dann auch noch das Lieblingskuscheltier dabei ist, vergeht die lange Reise sprichwörtlich wie im Flug.
Besonders beim Start und bei der Landung wird der Druckunterschied zwischen Ohr und Umgebungsdruck als unangenehm empfunden. Babys und Kleinkinder haben oft Schwierigkeiten mit dem Druckausgleich. Stillen, nuckeln am Schnuller, oder auch essen und trinken kann helfen, den Druckausgleich zu erleichtern. Bei größeren Kindern bietet sich ein Kaugummi an.
Wäre noch die Sache mit dem Jetlag, wenn die innere Uhr quasi „außer Kontrolle“ gerät. Typische Anzeichen dafür: Erschöpfung, Müdigkeit und vor allem Schlafstörungen. Das gute daran: Babys und Kinder kommen mit der Zeitverschiebung oft besser zurecht als Erwachsene, weil ihr Tag-Nacht-Rhythmus noch nicht ausgereift ist.
Mit dem Auto in den Urlaub reisen
Mit dem Auto in den Urlaub zu fahren, hat gewisse Vorteile: man ist unabhängig, flexibel und kann selbst über Route, Fahrzeiten und Pausen entscheiden. Dabei sind aber ein paar Punkte zu beachten:
Wenn sie sich dafür entscheiden, mit dem Auto zu verreisen, ist bei Fahrten im Sommer ein Sonnenschutz an den Autofenstern unbedingt notwendig. Neben der Hitze ist bei langen Autofahrten die Langeweile eine große Herausforderung. Um Enkel-/ Kinder bei Laune zu halten, bieten sich Hörspiele, Rate- und Zählspiele oder gemeinsames Singen an.
Reiseübelkeit kann jeden treffen, allerdings leiden vor allem Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren darunter, da ihre Sinneswahrnehmung sich erst entwickeln. Unwohlsein, Kopfschmerzen, kalter Schweiß, Schwindel oder Übelkeit sind natürliche Reaktionen des Gehirns auf widersprüchliche Signale: das Gleichgewichtsorgan registriert Bewegung, Augen und Nerven hingegen signalisieren Stillstand. Gegensteuern kann man, in dem man den Blick auf weit entfernte Dinge wie zB Wolken richtet. Nützt das nicht, helfen ev. Reisekaugummis oder Medikamente gegen die Übelkeit. Bei sehr empfindlichen Kindern sollten sie eine Reise über Nacht in Erwägung ziehen, da im Schlaf die optische Wahrnehmung ausfällt.
Pause und ausreichend essen und trinken
Verkehrsexperten raten, spätestens alle zwei Stunden eine Pause einzulegen. Angeschnallt im Kindersitz ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, darum brauchen vor allem Kinder regelmäßig die Gelegenheit, sich an der frischen Luft ein wenig auszutoben. Eine halbe Stunde reicht aus, um sich die Füße zu vertreten und wieder Energie für die nächste Etappe zu tanken.
Da man vor allem in der Hauptreisezeit immer mit Staus und Verzögerungen rechnen muss, sollte man stets ausreichend zu trinken und leichte Snacks – am besten Obst und Gemüse – griffbereit haben. Als Abwechslung oder bevor die Stimmung „kippt“, haben sich auch kleine Überraschungen wie Süßigkeiten bewährt 😉
Bei längeren Autofahrten lohnt es sich, die Reise in die übliche Schlafzeit der Kinder zu verlegen. Im Kindersitz können sie jedoch keine optimale Schlafhaltung einnehmen – ein Nackenkissen und eine leichte Decke können den Schlafkomfort erhöhen. Wer in der Nacht fährt, sollte auch bedenken, dass zwar die Kinder am nächsten Morgen ausgeschlafen sind, der Fahrer jedoch nicht.
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