Das Jahr 2020 wird allen von uns als „das Jahr der Pandemie“ in Erinnerung bleiben. Aufgrund des Corona-Virus war und ist vieles nicht [mehr] so wie es früher war. Und – selbstredend: das Virus legt natürlich auch zu Weihnachten keine Pause ein. Ganz im Gegenteil, gilt ab 26. Dezember der mittlerweile 3. Lockdown [bis 18. Jänner 2021]. Entsprechend wird in diesem Jahr Weihnachten anders als bisher. Wir haben aber ein paar Tipps und Anregungen, wie sie trotz allem ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest feiern können.
Weihnachten 2020 – oder: nichts ist gleich, alles ist anders
Vieles ist dieses Jahr – auch und vor allem – zu Weihnachten anders. Weihnachtsmärkte sind nicht möglich. Große, ausgedehnte Familienfeiern werden nicht möglich sein. Restaurantbesuche werden nicht möglich sein. Schiurlaube nach den Feiertagen werden nicht möglich sein. Aber trotz aller noch so schmerzhaften Einschränkungen müssen wir auf lieb gewonnen Gewohnheiten nicht zur Gänze verzichten. Mit ein wenig Flexibilität und Kreativität können wir – Lockdown hin oder her – trotzdem ein feines Weihnachtsfest feiern. Nur eben anders als gewohnt.
Denn vieles, was wir so an der Weihnachtszeit lieben, können wir einfach in unsere wohlig warmen Wohnzimmer holen. Köstlichkeiten, die wir sonst im Restaurant essen würden, den Glühwein und die Maroni vom Christkindlmarkt – alles kein Problem. Und auch Oma und Opa können „mitessen“ – zur Sicherheit zwar nur virtuell, zum Beispiel via Skype oder WhatsApp, aber immerhin!
Und damit das „digitale Weihnachtsfest“ mit ihren Liebsten ein Erfolg wird, sind Absprachen wichtig: Wann treffen wir uns via Videochat und was machen wir dann? Machen wir einen „Nebenbei-Livestream“ oder verabreden wir uns für bestimmte Aktivitäten vor der Kamera? Es wird Zeit, das Weihnachtsfest 2020 neu zu denken und zu planen!
Warum sind [auch] Familienfeiern nicht möglich?
Doch bevor wir zu unseren Tipps und Alternativen für ein besinnliches Weihnachtsfest in Pandemie-Zeiten kommen, hier nochmal eine kurze Erklärung, warum [große] Familienfeiern 2020 nicht möglich sind. Die Kurzfassung der Antwort: um das Corona-Virus nicht [noch] weiter zu verbreiten, sprich unser aller Gesundheit zu liebe bzw. damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird, Stichwort Triage.
Eine längere und vor allem auch wissenschaftlich untermauerte Antwort gibt es vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Die Forscherinnen und Forscher haben nämlich genau ausgerechnet, wie hoch das Risiko einer Ansteckung in geschlossenen Räumen ist. Dabei haben sie unterschiedliche Bedingungen wie Raumgröße, Anzahl der Personen, Dauer der Zusammenkunft, das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken und Lüften berücksichtig. Die Ergebnisse zeigen eindeutig: Das Risiko einer Ansteckung sinkt, je weniger Menschen in möglichst großen Räumen sind, regelmäßig gelüftet wird und alle eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen. Je länger eine Feier dauert, desto höher ist das Risiko.
So liegt beispielsweise das Ansteckungsrisiko bei einer 4-stündigen Feier mit 12 Personen ohne Maske in einem 15m2 großen Raum bei 83 Prozent. Haben die 12 Leute allerdings einen Mund-Nasen-Schutz und wird regelmäßig stoßgelüftet sinkt das Risiko einer Ansteckung auf „nur“ mehr 23 Prozent.
Das heißt, auch wenn am 24. und 25. Dezember kleinere Zusammenkünfte zwar erlaubt sind, sollte man vernünftiger Weise in diesem Jahr trotzdem darauf verzichten. Weihnachten kann man auch im Lockdown gut verbringen. Wie? Das lesen sie ab hier 😉
Das A und O im Familien-Lockdown: Struktur
Struktur im Alltag zu haben ist generell ganz gut. Um durch die „Lockdown-Weihnachten“ gut zu kommen, ist sie aber wahrscheinlich das wichtigste überhaupt. Am besten, man schafft sich einen strukturierten Tagesablauf und lebt nicht in den Tag hinein – zumindest nicht jeden Tag 😉
Struktur heißt, es gibt eine fixe Aufstehzeit, Frühstückszeit, Mittagessen und Abendessen. Dazwischen sollte sich vor allem innerhalb von Familien mit Kindern jeder eine bestimmte Zeit für sich „reservieren“, wo jede und jeder mal ganz bei sich sein darf. Denn man braucht zwischendurch auch immer wieder Zeit für sich selbst – und wenn es nur eine halbe Stunde ist –, in der man mal beispielsweise ein Buch lesen oder rausgehen kann zum Spazierengehen.
Basteln, backen, spielen – gemeinsam und virtuell
Gerade all jene, die alleine leben, sollten sich bewusst Zeiten einräumen, in denen sie mit Verwandten oder Freunden telefonieren, um nicht zu vereinsamen. Und was spricht dagegen, sozusagen gemeinsam und virtuell Geschenke zu basteln, virtuell ein Spiel zu spielen oder via „Live-Übertragung“ Kekse zu backen? Eben. Und in einem digitalen Meeting können die Kekse dann auch gleich verkostet und bewertet werden 😉
Und zwischendurch – wie schon erwähnt – sollte man immer wieder auch raus an die frische Luft. Dabei kommt man auf andere, neue Gedanken und aktiviert seinen Körper – #BewegungISTgesund! Außerdem kann man sich mit Freunden zu einem Spaziergang im Freien verabreden, um auch seine sozialen Kontakte nicht ganz zu vernachlässigen.
Den Weihnachtsmarkt nach Hause holen
Weihnachts- und Christkindlmärkte können 2020 nicht stattfinden. Um aber auf die [vor-]weihnachtlichen Stimmungsmacher Nummer eins nicht verzichten zu müssen, lassen sich diese einfach nach Hause holen. Glühwein, Kinder-/ Punsch, geröstete Mandeln, Maroni, mit Schokolade überzogenes Obst oder Kartoffelpuffer – viele Spezialitäten vom Weihnachtsmarkt lassen sich einfach zu Hause nachmachen. Rezepte dafür gibt es tonnenweise im Internet. Dazu noch eine rote Mütze aufgesetzt und auf Youtube „Last Christmas“ eingeben und schon geht’s los mit dem „wärmsten Weihnachtsmarkt aller Zeiten“.
Und auch hier gilt wieder: schalten sie via Video-Call Freunde und Verwandte dazu. Sie werden überrascht sein, wie spaßig das sein kann 😉
Familiäres Spielevergnügen – heuer halt mal online
Viele Familien holen jedes Jahr zu Weihnachten ihre Lieblings-Brettspiele heraus. Dann kommt die ganze Familie zusammen und alle Generationen haben gemeinsam Spaß. Das geht auch 2020 – nur eben ein wenig anders. Per Videokonferenz kann gemeinsam gespielt werden – Karten- oder Brettspiele, ein Quiz und vieles mehr. Man muss halt „nur“ auf beiden Seiten der Videokonferenz mit den Figuren fahren, damit immer alle den gleichen Spielstand haben. Und wenn es langweilig wird oder man zu verlieren droht, kann man sich immer noch auf die plötzlich schlechte Internetverbindung ausreden und aussteigen 😉
Restaurantbesuch im eigenen Wohnzimmer
Selber kochen ist toll, aber mindestens einen Feiertag möchte man sich gerne auch bekochen lassen und schick ausgehen. Aber nachdem das heuer nicht möglich ist, warum nicht einmal das Wohn- oder Esszimmer zum Restaurant machen? Die Tischdekoration wird dann zum gemeinsamen Familienevent, das Essen kann man gemeinsam kochen oder vom Restaurant um die Ecke abholen oder auch liefern lassen. Und wer will, kann ein Familienmitglied zum „Oberkellner“ küren – fast wie im Restaurant, nur gemütlicher!
Diesen Trend bestätigt auch Antonio Pirker vom Kulinarium Weiz: „Essenslieferungen sind derzeit besonders beliebt, deutlich stärker als Abholung.“ Für alle, die ihre Liebsten auch dieses Jahr mit einem guten Essen verwöhnen möchten, hat er auch gleich ein Rezept für ein köstliches Weihnachts-Menü:
Käferbohnen Sülzchen
Für das Sülzchen nehmen sie vorgekochte Käferbohnen. Kürbiskernöl, Kürbiskerne und Zwiebel rösten, mit Rindsuppe ablöschen, mit Knoblauch und Salz abschmecken und eine halbe Stunde ziehen lassen und dann für drei Stunden in den Kühlschrank. Die Käferbohnen abseihen [Sud nicht wegleeren] und in eine Terrinenform geben. Den Sud mir Gelatine mischen und in die Terrine gießen bis die Bohnen bedeckt sind. Alles kalt stellen bis es schnittfest ist. Anrichten und mit Kürbiskernöl und Zwiebelringen garnieren.
Kürbiscreme-Suppe mit Einlage
Zwiebel und einen halben Hokkaido Kürbis würfelig schneiden. Die zweite Hälfte des Kürbis in Spalten schneiden. Zwiebel und Kürbis rund eine halbe Stunde in Butter schmoren lassen, mit Salz, Muskat und weißem Pfeffer würzen. Anschließend mit Sahne und Gemüsefond aufgießen. Kürbisspalten in den Ofen geben und bei 160 Grad backen. Sie dienen als Einlage für die wärmende Suppe.
Entenbrust mit Blaukraut und Serviettenknödel
Milch leicht erwärmen, mit weißem Pfeffer, Salz und frisch gehackter Petersilie würzen und über das Knödelbrot gießen. Das Gemisch mit Eiern vermengen, zu einer Rolle formen und in Frischhaltefolie packen. Anschließend in einem Topf mit Salzwasser kochen. Frisches Blaukraut fein schneiden, salzen und durchkneten. Olivenöl erhitzen und das Blaukraut rösten und immer wieder abwechselnd mit Rotwein und Apfelsaft ablöschen. Hitze reduzieren und zugedeckt köcheln lassen.
Die Entenbrust mit Salz und Pfeffer würzen und je nach Geschmack mit etwas Wildgewürz verfeinern. Die Entenbrust sehr heiß auf der Hautseite braten, wenden und kurz auf der Fleischseite braten, anschließend ca. 12 Minuten ins Backrohr bei 160 Grad. Den Bratensaft abschmecken und mit Maizena binden. Kastanienreis auf Ribisel-Spiegel bildet den krönenden Abschluss für das Festmahl.
2021 – das Jahr der Feste und [Nach-]Feiern
So mancher Geburtstag und viele Familienfeiern mussten 2020 ausfallen. Auch wenn es bitter war und ist, aber die einfachste Lösung für dieses Problem: einfach im Jahr 2021 alles nachholen. Denn auch wenn es sprichwörtlich eigentlich ohnehin immer einen Grund zum Feiern gibt, kommen im nächsten Jahre halt noch einige Nachfeier-Gründe dazu 🙂
In diesem Sinn: machen sie das beste aus der Situation und haben sie – trotz allem – ruhige und besinnliche Weihnachtsfeiertage! Und das wichtigste:
#BleibenSieGesund!
(Bilder: Pixabay.com)